"Es gibt Privilegien zu verlieren"
Herrlich holt seine Spieler vor dem Oberpfalzderby raus aus der Komfortzone
11. April 2016, 13:00 Uhr aktualisiert am 11. April 2016, 13:00 Uhr
Trotz einem Sieg gegen Rain am Lech ist die Situation beim Jahn angespannt. Wie lange der Abwärtstrend des ersten Verfolgers aus Burghausen noch anhält, kann niemand genau sagen - auch nicht Trainer Heiko Herrlich.
Deshalb sollen beim Auswärtsspiel in Amberg am Schanzl unbedingt die drei Punkte her. Somit könnte man sich einen Schub vor dem Spiel bei Wacker Burghausen holen. Herrlich sieht seine Mannschaft vor der Partie genau dem gleichen Druck ausgesetzt, wie vor dem Besuch aus Rain am Lech.
Das Personal, mit dem die Regensburger ins Oberpfalzderby gehen, bleibt weitgehend unverändert. Marvin Knoll und Marc Lais, dem vor einiger Zeit der Blinddarm rausgenommen wurde haben kürzlich ein Spiel in der zweiten Mannschaft absolviert und stehen wieder im Kader. Ebenfalls zurück und auch gleich wieder in der Startelf ist Alexander Nandzik. Der Linksverteidiger hatte mit einer allergischen Reaktion auf eine Lebensmittelvergiftung zu kämpfen.
Seit dem 6. September haben die Domstädter kein Auswärtsspiel mehr gewonnen, was den Coach auch zu einer ungewöhnlichen Maßnahme bewegte. Am Dienstag werden seine Jungs nicht bequem im Mannschaftsbus nach Amberg fahren, sondern in ihren Privatautos anreisen. "Es geht mir darum, dass alle verstehen, wie toll es ist, hier zu spielen - bei diesem Verein, in diesem Stadion. Ich will meine Jungs wachrütteln und ihnen zeigen, dass sie Privilegien zu verlieren haben", begründet Herrlich die einmalig geplante Aktion.
Herrlichs Blick fällt auch schon auf das übernächste Spiel in Burghausen. Er sieht den Tabellenzweiten als eine Art angeschlagenen Boxer, der nichts zu verlieren hat. "Wir müssen das Spiel geduldig angehen und dürfen keine Geschenke mehr verteilen wie gegen Rain." Als besonders störend empfindet der gebürtige Mannheimer die bisherige Rückrundenbilanz. Dort steht der Jahn aktuell auf einem katastrophalen elften Platz, den es in den kommenden Spielen zu verlassen gilt. Etwa sechshundert Jahnfans werden ihr Team in Amberg dabei unterstützen.