Vorbereitung

Der neue Jahn macht Lust auf mehr

Bei dem Turnier in Katzdorf zeigte sich der Zweitligaabsteiger souverän. Vor allem ein Rückkehrer spielte sich in den Fokus: Joel Zwarts schoss fünf Tore in 45 Minuten.


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Joel Zwarts (vorne links) stach beim Jahn-Test heraus.

Von Michael Stolzenberg
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Dieser Aufgalopp hat Appetit auf mehr gemacht: Zum Auftakt seines Vorbereitungsprogramms feierte der SSV Jahn am Samstag beim Turnier in Katzdorf nicht nur erwartungsgemäß zwei Siege, sondern hinterließ vor 700 Fans auch einen rundum positiven Eindruck – auf dem Spielfeld und auch daneben, wo die Profis zahllose Autogramm- und Selfiewünsche erfüllten. Natürlich fielen das 7:0 gegen den gastgebenden Bezirksligisten und das 5:0 gegen den SV Waldau (Kreisklasse/ Spieldauer jeweils nur 45 Minuten) unter die Kategorie „standesgemäß“ – gleichwohl lässt sich aus der Art und Weise, wie der runderneuerte Jahn fußballerisch auftrat, durchaus zarter Optimismus schöpfen. Der klare Eindruck war: Da hat eine Mannschaft richtig Lust aufs Kicken.

Genauer gesagt: zwei Mannschaften. Denn Trainer Joe Enochs schickte in den beiden Partien 22 Spieler in völlig unterschiedlichen Formationen auf den Rasen. Den besseren Eindruck hinterließ dabei das Team aus dem Katzdorf-Spiel (Aufstellung: Gebhardt - Saller, Ballas, Bulic, Breunig - Geipl, Schmidt - Schönfelder, Eichinger - Zwarts, Huth), das so dominant, kombinationssicher und zielstrebig agierte, dass die Hausherren mit dem 0:7 angesichts von vier Regensburger Pfosten- bzw. Lattentreffern noch gut bedient waren. 

Joel Zwarts sticht heraus

Herausragender Mann war Joel Zwarts: Der niederländische 1,90-Meter-Stürmer, den der Jahn 2021 von Excelsior Rotterdam verpflichtet und nach einer unglücklichen Saison 2022 an Den Haag ausgeliehen hatte, setzte bei seiner Rückkehr ein dickes Ausrufezeichen und schoss fünf Tore; es hätten auch sieben oder acht sein können. Emotionales Highlight war der Auftritt von Oscar Schönfelder, der sein Comeback nach einjähriger Zwangspause (Kreuzbandriss) mit einem feinen Linksschuss ins Kreuzeck krönte.

Etwas weniger flüssig lief das Jahn-Spiel gegen Waldau (Aufstellung: Weidinger - Faber, Ziegele, Bittroff, Hein - Eisenhuth, Anspach - Kother, Diawusie - Graf, Ganaus). Da brauchte es u.a. ein Eigen- und ein kurioses Stochertor, um den Außenseiter defensiv zu knacken. Den besten Eindruck in dieser Formation hinterließ Konrad Faber, dessen Tempo und Dynamik auf der rechten Seite viele Möglichkeiten eröffnete – oft in Verbindung mit Gastspieler Agyemang Diawusie (zuletzt SpVgg Bayreuth), dem wohl ein Vertrag winkt.

Benedikt Saller war nach dem Turnier jedenfalls fürs Erste zufrieden. „So kann´s weitergehen“, stellte der Jahn-Routinier nach dem großen Gruppenfoto mit allen Teams fest – wohlwissend, dass bis zum Saisonstart der 3. Liga am ersten August-Wochenende noch jede Menge Schweiß zu vergießen ist. Der Trainer sah das ziemlich ähnlich. „Zwölf Tore, kein Gegentor, das war schon okay“, befand Joe Enochs. Kurze Ergänzung: „Und jetzt machen wir noch ein paar Läufe.“