Achim Beierlorzer ist neuer Cheftrainer beim SSV Jahn Regensburg. Er unterschreibt für zwei Jahre und will den Jahn mit "aktivem Fußball" zum Klassenerhalt führen.

Überraschend kam es nicht mehr. Am Montag hat Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg Achim Beierlorzer als seinen neuen Cheftrainer vorgestellt. Der Nachfolger des zu Bayer 04 Leverkusen abgewanderten Heiko Herrlich erhält einen Zweijahresvertrag bis zum Sommer 2019. Zuletzt war Beierlorzer als U19-Trainer beim Bundesligisten RB Leipzig tätig. Dort wurde sein Vertrag aufgelöst, sodass er ablösefrei nach Regensburg wechseln kann.

"Wir haben einen Trainer gesucht, dessen Spielidee und Persönlichkeit zu uns passt und der Spieler entwickeln kann", sagte Geschäftsführer Christian Keller. "Mit Achim Beierlorzer haben wir einen Trainer gefunden, auf den das alles zutrifft." Der Vorstandsvorsitzende Hans Rothammer fügte hinzu: "Zum Jahn passt kein Trainer, der den Verein nur als Sprungbrett sieht. Nach wenigen Minuten habe ich in Achim Beierlorzers Augen gesehen, dass er für diese Aufgabe brennt. Ich bin überzeugt, dass er aktuell genau der richtige Mann für den Jahn ist."

Beierlorzer selbst freut sich "wahnsinnig, die nächsten zwei Jahre für den Jahn zu arbeiten." Bereits vor drei Jahren gab es Kontakt zwischen dem Übungsleiter und dem Club. Damals entschied sich Beierlorzer allerdings für RB Leipzig und beim Jahn wurde Alexander Schmidt Trainer. Drei Jahre, einen Abstieg und zwei Aufstiege des Jahn später finden die beiden Seiten nun doch zusammen. "Ich habe mich sehr über den Aufstieg des Jahn gefreut, weil ich das in den letzten Jahren auch verfolgt habe. Als dann der Anruf von Christian Keller kam, gab es keine Diskussion. Es war auch in den letzten Jahren immer mein Traum, wieder als Cheftrainer in der Bundesliga zu arbeiten."

Parallelen zu Leipzig

In den Relegationsspielen des Jahn gegen 1860 München hat Beierlorzer eine Mannschaft gesehen, "in der viel Potenzial vorhanden ist". Die Mannschaft habe "die Mentalität gezeigt, die in der 2. Liga notwendig ist." Das sportliche Ziel für die kommende Saison ist klar formuliert: "Das primäre Ziel ist der Klassenerhalt." Den will Beierlorzer mit einem Fußball erreichen, der den Jahn schon in der Vergangenheit ausgezeichnet hat. "Ich will aktiven Fußball spielen lassen. Aktiv die Bälle erobern und aktiv nach vorne spielen. Dafür sehe ich viel Potenzial in der Mannschaft." Im Spielstil des Jahn erkennt er "viele Parallelen" zum Leipziger Fußball.

Nachdem der neue Trainer gefunden ist, kann nun auch die Spielersuche wieder in den Fokus rücken. Der Jahn sucht noch nach einem Innenverteidiger, einem Sechser und Spielern für die Offensive. Naheliegend wäre es nun natürlich, dass Beierlorzer den einen oder anderen hoch veranlagten Kicker aus dem Leipziger Nachwuchs auf Leihbasis mit in die Domstadt bringt. Doch dazu hat er sich noch nicht konkret geäußert: "Es geht nicht darum, wo die Spieler herkommen. Sie müssen zum Jahn passen." Denn die Jahnelf habe zuletzt eine "hohe Teamfähigkeit" ausgezeichnet.

Die große Stärke des Jahn in der vergangenen Saison war sein Offensivspiel, defensiv gehörte die Mannschaft dagegen zu den anfälligsten in der 3. Liga. "Wir brauchen eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive. Es ist notwenig, dass wir weniger Gegentore bekommen als in der vergangenen Saison", sagte Beierlorzer. Aber auch das Offensivspiel will der 49-Jährige nicht vernachlässigen: "Wir wollen unsere spielerische Qualität in die 2. Liga einbringen, wollen uns aber auch in der aggressiven Zweikampfführung noch verbessern."

Daran gilt es nun zu arbeiten. Pünktlich mit der Trainerpräsentation steigt der Jahn am Montag auch in die Vorbereitung auf die neue Saison ein. Zunächst steht der Laktattest an, am Dienstag findet dann das erste Mannschaftstraining unter Achim Beierlorzer statt.