TSV 1860 gegen Großaspach
Zehner gesucht! Diese Löwen könnten Lex ersetzen
7. Dezember 2019, 8:00 Uhr aktualisiert am 7. Dezember 2019, 8:17 Uhr
Gegen Großaspach muss Michael Köllner auf den zuletzt starken Stefan Lex verzichten. "Sein Ausfall wiegt schwer", sagt der Löwen-Trainer und braucht einen Ersatz. Vier Kandidaten kommen in Frage.
München - Sie tragen blau, nicht rot. Haben einen Fußball in den Händen. Und ein Löwen-Wappen auf ihren Säcken. Die Rede ist von den Männern mit weißen Bärten, die im Fanshop der Sechzger als Nikoläuse veräußert werden.
"Habt einen großartigen Nikolaustag! Unserer Mannschaft wünsche ich am Wochenende drei Punkte gegen Großaspach, damit die Weihnachtsfeier am Sonntag gebührend gefeiert werden kann", erklärte ein Mann mit schwarzem Bart am Freitag vor dem letzten Heimspiel des TSV 1860 im Jahr 2019, dem Duell mit Drittliga-Kellerkind SG Sonnenhof Großaspach (Samstag, 14 Uhr). Ferner erklärte Investor Hasan Ismaik nebst einem Bild der blauen Schoko-Nikoläuse: "Ich schätze Eure schöne Tradition und hoffe, der Nikolaus beschert euch viele Geschenke und besinnliche Momente mit Euren Familien."
Stefan Lexs Ausfall wiegt schwer
Dumm nur für Neu-Trainer Michael Köllner, dass neben Aaron Berzel (Gelbsperre) jener Mann fehlen wird, der zuletzt recht großzügig Scorerpunkt-Präsente lieferte: Stefan Lex. "Sein Ausfall wiegt schwer", sagte Köllner, "da er zuletzt wertvolle Impulse gesetzt hat. Aber wir werden uns was einfallen lassen. Der Konkurrenzkampf tobt, jeder will in die Mannschaft."
Prompt hat der 49-Jährige im Abschlusstraining einen Überraschungskandidaten aus dem Sack gezaubert - und erklärt: "Ich bin kein Freund davon, an starren Formationen festzuhalten, wenn man Woche für Woche den gleichen Käs' spielt." Die AZ zeigt, wer Lex ersetzen könnte.
Diese Löwen könnten Lex ersetzen
Noel Niemann: Der erst 20-jährige Junglöwe in der Startelf wäre eine große Überraschung. Köllner hatte dem nur 1,71 Meter großen Dribbler zwar schon zuletzt beim 1:1 gegen den FC Bayern II zum Drittliga-(Joker-)Debüt verholfen. Folgt dem zweiminütigen Einsatz nun die Start-Premiere? Ein ähnlicher Spielertyp wie Lex wäre der gelernte Linksaußen: In der offensiven Dreier-Reihe ist er flexibel einsetzbar. Niemann besticht durch Dynamik und Schnelligkeit. Köllner erklärt: "Wir müssen sehen, wie wir uns aus der mannorientierten Deckung des Gegners lösen können. Dafür brauchen wir Hebel, die wir finden müssen." Ein flinker, kleiner Hebel könnte Niemann heißen. Dessen Nachteile: Dem Leichtgewicht fehlen Körperlichkeit und Erfahrung. Wird Niemann dennoch zum Nikolaus der Löwen und beschenkt Köllner mit einer guten Leistung?
Kristian Böhnlein: Der defensive Mittelfeldspieler durfte gegen die Bayern auf ungewohnter Position hinter den Spitzen ran. Der Ex-Bayreuther ist ein fleißiger Arbeiter und Läufer, doch auch ihm fehlen Physis und (höherklassige) Erfahrung. Gegen die Bayern lief er meist hinterher und musste früher vom Feld, wenngleich Köllner seinen Spieler verteidigt: "Die Raute hat gut funktioniert." Auch Böhnlein habe dabei seinen (unscheinbaren) Job, die Bayern früh anzulaufen, erfüllt. Dennoch dürfte gegen Großaspach ein offensiverer Kandidat gefragt sein.
Efkan Bekiroglu: Wiedergenesener Spielmacher Nummer eins. "Er ist einsatzfähig", sagte Köllner und der Deutsch-Türke zeigte dies nach endgültig überstandenem Muskelfaserriss auch im Training. Im Vollbesitz seiner Kräfte hievt Sechzigs (Ch)Effe seinen Klub unbestritten auf ein anderes Level. Das Spiel kommt aber wohl noch zu früh.
Timo Gebhart: Wiedergenesener Spielmacher Nummer zwei. Knie- und Achillessehnenprobleme ausgestanden, doch der Ex-Bundesligaspieler ist nicht mehr der Alte. Köllner urteilte über das Duo: "Ein intensives Wettkampftraining ist etwas anderes als heranführende Einheiten." Einsatz daher eher unwahrscheinlich - und ein Grund mehr, warum sich der bisherige Drittliga-Nobody Niemann berechtigte Hoffnungen machen darf, nicht erst am Sonntag auf der vorgezogenen Weihnachtsfeier zu feiern.
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