Zukunftspläne beim FC Bayern
Warum Oliver Kahn der ideale Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge wäre
22. November 2018, 16:53 Uhr aktualisiert am 22. November 2018, 16:53 Uhr
Oliver Kahn wird eifrig als möglicher Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge oder Uli Hoeneß beim FC Bayern diskutiert. Die AZ erklärt, warum Kahn gerade auf das Profil als Rummenigge-Nachfolger bestens passen würde.
München - Aufsichtsratssitzungen. Schon der Name klingt sehr wichtig. Beim FC Bayern soll laut "Sport Bild" noch vor dem 30. November solch eine wichtige Aufsichtsratssitzung anstehen. Ergo: Noch vor der mit Spannung erwarteten Hauptversammlung des Rekordmeisters im Münchner Audi Dome.
Umbruch steht beim FC Bayern über allem
Schließlich wird momentan der wohl überfällige Umbruch vorangetrieben, nachdem es ohne jenen nicht mehr weit her ist mit der Konkurrenzfähigkeit - international und in der Bundesliga. Just in dieser Gemengelage taucht immer wieder der Name Oliver Kahn auf.
Zum Beispiel von der "Sport Bild" ins Spiel gebracht, als möglicher Nachfolger von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und/oder Präsident Uli Hoeneß. Die AZ erklärt, warum der "Titan" für den Posten von Rummenigge wie gemacht wäre.
1. Kahn hat Management studiert und ist Unternehmer
Der 49-jährige Kahn würde den Vorstandsjob mit Management-Expertise ausfüllen. Bereits als junger Profi beim Karlsruher SC hatte er sein Grundstudium in Wirtschaftswissenschaften abgelegt. Unmittelbar nach seinem Karriereende folgte zwischen 2009 und 2011 ein Studium in General Management an einer Privatuniversität in Österreich, das er erfolgreich abschloss.
"Ich bin bis 2011 noch mit meinem Studium voll ausgelastet und will vor Mitte oder Ende des Jahres kein Amt übernehmen", sagte er seinerzeit zu einem möglichen Engagement in der Bundesliga. Damals hatten der FC Schalke (2009) und der 1. FC Köln (2010) Kahn den Managerjob in ihren Klubs angeboten.
In München etablierte er sich später stattdessen als erfolgreicher Unternehmer, gründete die "Goalplay GmbH", die unter anderem eine lukrative Partnerschaft mit dem saudi-arabischen Fußball-Verband hat. Kahn ist ferner Vorstandsvorsitzender der "Titaneon Media AG" und der "Oliver Kahn Stiftung". Alles Erfahrungen, die er als Vorstandsboss bei den Bayern einbringen könnte.
2. Kahn ist bestens vernetzt und angesehen
Seine Analysen als TV-Experte für das ZDF gehen in den sozialen Medien teilweise viral und werden viel zitiert. Es zeigt, wie angesehen er als Fußball-Fachmann ist. Ferner reist er für den Sender durch die Stadien, sowohl innerhalb Deutschlands als auch international in der Champions League oder bei Länderspielen. Kurzum: Kahn kennt wichtige Leute, sie kennen ihn.
Für seine Taktikanalysen arbeitete Kahn etwa mit dem früheren Löwen-Trainer Kosta Runjaic zusammen - nur ein Beispiel von vielen. So kooperiert seine Firma "Goalplay" mit keinem geringeren Klub als Real Madrid, genauer gesagt mit der Fußballschule der Königlichen. "Als Partner der Fundación Real Madrid Clinics, die als Marktführer für Weltklasse im Nachwuchsbereich stehen, bringen wir gemeinsam Talente bis ins legendäre Bernabéu", wurde Kahn im Frühjahr bei "realtotal.de" zitiert.
Die Fußballschule der Madrilenen veröffentlichte seinerzeit eine Fotocollage mit Kahn, auf der steht: "Aus Feind (2004) wird Freund (2018)." Es dokumentiert den großen Respekt vor dem einstigen Weltklassekeeper.
3. Kahn verbindet Sammer-Art mit Mia-san-mia-Mentalität
Bei den Bayern wird von vielen Fans und Beobachtern einer wie Matthias Sammer vermisst. Einer, der Makel schonungslos und notfalls knallhart anspricht. Und einer, der richtig Druck auf die Mannschaft ausübt - insbesondere, weil im Zeichen des Umbruchs das Leistungsprinzip noch stärker in den Vordergrund gerückt werden soll.
Kahn, der für legendäre Sprüche ("Da ist das Ding", "Das ist mir scheißegal") und schier grenzenloses Selbstbewusstsein bekannt ist, wäre auch wegen seiner Statur (irrsinnig breite Schultern) prädestiniert für die Aufgabe als Chefmahner und Chefmotivator.
Er ist nicht zuletzt einer, der reichlich Bayern-DNA mitbrächte. In der Allianz Arena bei Spieltagen grüßt er in den Katakomben die Ordner, im VIP-Bereich schüttelt er eifrig Hände. Hoeneß erzählte 2017 freimütig, dass die Bayern mit Kahn bereits über den Sportdirektorenposten sprachen. Hoeneß: "Oliver Kahn hat uns klar gesagt, dass er nicht Sportdirektor werden will." Womöglich sah sich der frühere Bundesligaprofi damals schon zu Höherem berufen.
Das wohl schlagkräftigste Argument für einen Job als Vorstandsvorsitzender lieferte Kahn einst selbst. 2003 sagte er zum Posten des Bayern-Managers. "Ich könnte mir im Großen und Ganzen keinen besseren Mann auf diesem Posten vorstellen als mich." Einen Manager als solchen gibt es nicht mehr. Aber vielleicht künftig einen neuen Vorstandschef mit Managerqualitäten namens Kahn...
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