Thomas Helmer in der AZ
Warum Leipzigs Upamecano zum FC Bayern passt
14. Februar 2020, 8:42 Uhr aktualisiert am 14. Februar 2020, 8:42 Uhr
Thomas Helmer legt dem FC Bayern in der AZ eine Verpflichtung von Leipzig-Verteidiger Dayot Upamecano nahe. Von Ajax soll Sergino Dest kommen.
München - Am vergangenen Sonntag konnte sich der Angriff des FC Bayern um Robert Lewandowski (31) hautnah ein Bild von der Leipziger Urgewalt namens Dayot Upamecano (21) machen. Der RB-Abwehrchef, 1,86 Meter hoch und 90 Kilogramm schwer, lieferte eine exzellente Partie, Lewy hatte große Probleme, sich überhaupt einmal gegen den Franzosen durchzusetzen.
"Er hat ein starkes Spiel gemacht", musste hinterher auch Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic eingestehen. Man darf davon ausgehen, dass das Interesse der Münchner seit diesem Auftritt nicht gerade kleiner geworden ist. Bayern beobachtet Upamecano schon seit geraumer Zeit, inzwischen ist in der Branche durchgesickert, dass Upamecano im Sommer für die festgeschriebene Ablöse in Höhe von 60 Millionen Euro wechseln darf.
Helmer über Upamecano: "Er würde zum FC Bayern passen"
Der FC Barcelona gilt als Traumverein des Abwehrmanns, auch die Premier League soll ihn reizen. Und eine Zukunft in München? Seine Berater hätten ihm "von keinem Interesse" anderer Klubs berichtet, sagte Upamecano im Januar der "Mitteldeutschen Zeitung". "Deshalb beschäftige ich mich damit auch nicht. Ich habe Vertrag bis 2021 und fühle mich hier wohl."
Doch die Perspektive bei Bayern ist natürlich verlockend. Falls Jérôme Boateng (31) und Javi Martínez (31) den Klub am Saisonende verlassen, könnte Upamecano Teil der neuen Defensive werden.
Ex-Bayern-Profi Thomas Helmer, der am Sonntag (11 Uhr) wieder den "CHECK24 Doppelpass" bei "Sport1" moderiert, legt seinem Ex-Verein eine Verpflichtung nahe. "Er würde zum FC Bayern passen", sagt Helmer im Gespräch mit der AZ: "Upamecano ist ein super Spieler, körperlich sehr stark, unglaublich schnell, was heute gewünscht ist. Und er kann noch viel mehr."
Upamecano: Marktwert dürfte bald ansteigen
Mit 21 Jahren hat der Leipziger selbstverständlich noch Entwicklungsmöglichkeiten. Auch deshalb ist er für Topklubs wie Bayern so interessant. Für Frankreichs U21 kam er bislang 15 Mal zum Einsatz, das Debüt in der A-Mannschaft von Weltmeister-Trainer Didier Deschamps dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Wenn man Upamecano also bekommen will, ist der Sommer der richtige Zeitpunkt. Sein Marktwert (derzeit 50 Millionen Euro) wird in den kommenden Jahren vermutlich noch ansteigen.
Helmer: "Boateng kämpft sich immer wieder heran"
Mit Niklas Süle (24), derzeit in der Reha nach Kreuzbandriss, Lucas Hernández (23), Benjamin Pavard (23) und David Alaba (27) haben die Münchner potenziell vier Innenverteidiger für die kommenden Jahre, Helmer macht allerdings eine Einschränkung: "Alaba ist sehr gut im Spielaufbau, aber aus meiner Sicht kein typischer Abwehrspieler, gerade was seine Fähigkeiten im Kopfballspiel angeht. Er gefällt mir am besten auf der linken Abwehrseite."
Dort hat Youngster Alphonso Davies seinen Platz derzeit sicher. "Er spielt überzeugend, aber ist erst 19 und braucht auch mal eine Pause", meint Helmer. Der frühere Abwehrchef und Kapitän der Bayern würde im Defensiv-Puzzle einen Triple-Helden von 2013 noch nicht abschreiben: "Boateng hat sich wieder stabilisiert und zuletzt immer in der Startelf gestanden. Das zeigt, was er für eine gute Einstellung und für einen tollen Charakter hat. Boateng kämpft sich immer wieder heran."
Upamecano wird es deshalb gerne hören, schon mit dem jungen Boateng verglichen zu werden. Wobei auch der "alte" Jérôme gar nicht so verkehrt ist. Für die Zukunft aber stehen Spieler wie Upamecano - und er: Sergino Dest (19). Der Rechtsverteidiger soll für rund 25 Millionen Euro von Ajax Amsterdam kommen. Der Deal gilt als wahrscheinlich.
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