Unruhe beim TSV 1860

Unternehmer für Sechzig kritisieren Löwen-Boss Michael Scharold scharf


Von Lukas Schauer / Onlineredaktion

Die Machtkämpfe beim TSV 1860 gehen ungebremst weiter. Die Unternehmer für Sechzig e.V. wehren sich gegen Kritik durch Michael Scharold - und richten deutliche Worte an den Löwen-Boss. Es zeigt wieder einmal ein großes Dilemma von Sechzig.

München - Giesing kommt nicht zur Ruhe. Während sich die Mannschaft des TSV 1860 unter Löwen-Trainer Daniel Bierofka im spanischen Oliva Nova nahe Valencia auf die Restrückrunde vorbereitet, gehen die Machtkämpfe rund um die Grünwalder Straße im neuen Jahr unvermindert weiter. (Lesen Sie auch: Der Newsblog zum Trainingslager des TSV 1860)

Kritik an Löwen-Boss Michael Scharold

In einer Stellungnahme auf Facebook haben die Unternehmer für Sechzig e.V. nun auf eine wohl an sie gerichtete Kritik durch Michael Scharold reagiert - mit einer scharfen Kritik ihrerseits an Sechzigs Geschäftsführer.

Man wolle die "Löwen weiterhin tatkräftig und unbürokratisch unterstützen", heißt es in der Erklärung: "Als umso verwunderlicher erachten wir die jüngsten Aussagen von 1860-Geschäftsführer Michael Scharold in einem Interview mit der 'Süddeutschen Zeitung'. Er wird dort wie folgt zitiert: 'Diese [wirtschaftliche] Kraft muss man aber auf die Straße bringen. Dazu sollte man vor allem nicht das Engagement wichtiger Premiumpartner, wie zuletzt Hacker Pschorr oder MAN, konterkarieren, indem man sich im direkten Umfeld auf unglückliche Weise mit Konkurrenten von ihnen zeigt.'"

Unternehmer für Sechzig unterstützen TSV 1860

Konkret geht es wohl darum, dass die Unternehmer für Sechzig dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) durch ihr Mitglied IVECO kostenlos drei Transporter zur Verfügung stellen. Bei IVECO, das seine Deutschland-Zentrale in Unterschleißheim hat, handelt es sich um eine Tochter des italienischen Autobauers Fiat. (Lesen Sie auch: Untenehmer für Sechzig unterstützen Löwen mit Zehntausenden Euro)

Derweil ist der Lkw- und Nutzfahrzeuge-Hersteller MAN seit Jahren Partner der KGaA des TSV 1860, und Mehrheitseigner von MAN ist wiederum die Volkswagen AG.

Die Unternehmer für Sechzig wehren sich nun und richten sich dabei explizit an Scharold: "Diese Andeutung auf unser Engagement für den e.V. weisen wir in aller Deutlichkeit von uns. Die Bereitstellung mehrerer Transporter durch unser Mitglied IVECO war jederzeit mit allen zuständigen Stellen im Verein abgesprochen. Da uns von Vereinsseite konkreter Bedarf nach solchen Fahrzeugen kommuniziert wurde, sind wir gerne in die Bresche gesprungen."

Wusste Michael Scharold nicht Bescheid?

Wusste KGaA-Boss Scharold über diese Absprachen zwischen Gesellschafter Verein und dessen Sponsoren etwa nicht Bescheid? Wieder einmal bleiben viele Fragezeichen. Und wieder einmal wird ein Dilemma offenbar: Finanzkräftige Unternehmen wollen "Münchens große Liebe" unterstützen, in einem Ausmaß, das sich Klubs aus anderen Drittliga- oder Zweitligastädten wohl nur erträumen können.

Doch statt ein Miteinander gibt es gegenseitige Schuldzuweisungen.

Lesen Sie hier die Stellungnahme der Unternehmer für Sechzig: