Am Mittwoch im Grünwalder
TSV 1860: Zwickau wird zum Spiel der Wahrheit für die Löwen
31. Juli 2019, 6:27 Uhr aktualisiert am 31. Juli 2019, 6:27 Uhr
Die Löwen stehen nach einem Zähler aus zwei Partien unter Zugzwang, Trainer Daniel Bierofka sieht sein Team dennoch auf dem richtigen Weg. Gegen Zwickau könnte Timo Gebhart sein Startelf-Debüt feiern.
München - Zur echten Standortbestimmung in der Dritten Liga taugten sie nicht, die ersten beiden Partien der Löwen in dieser Saison: Einer schwachen ersten Halbzeit gegen Münster (1:1) folgte eine starke zweite Hälfte. Gegen Braunschweig (1:2) dominierte das Team von Daniel Bierofka die Partie über weite Strecken, die Gelb-Rote Karte gegen Kapitän Felix Weber sorgte dann für einen Bruch im Spiel der Löwen.
Unter dem Strich stehen nach 180 Minuten viele positive Eindrücke, aber nur ein Zähler. Wo steht Sechzig also - die Standortfrage? Bierofka glaubt seine Mannschaft jedenfalls auf dem richtigen Weg, wie er am Dienstag betonte.
Bierofka: "Brauchen gegen Zwickau Geduld"
"Wir müssen den Weg genauso weitergehen, irgendwann wird das Glück auf unserer Seite sein", erklärte der Löwen-Coach, der den bisherigen Saisonstart so einschätzt: "Ein Fehlstart wäre es lediglich, was die Punkte angeht, aber nicht im Hinblick auf die Leistung."
Freilich seien die Ergebnisse wichtig, "aber wenn es die Mannschaft gut macht, wie es in Braunschweig der Fall war, kann ich meinen Jungs ja nicht den Kopf abreißen". Dennoch: Um sich nicht gleich zu Beginn der Saison im Tabellenkeller festzusetzen, sollte am Ende der Partie gegen den FSV Zwickau am Mittwochabend (19 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) Zählbares stehen.
Gegen die Sachsen erwartet Bierofka ein anderes Spiel als noch am Wochenende. "Zwickau spielt von Grund auf sehr anders als Braunschweig. Sie versuchen, möglichst früh den Ball zu erobern, und gehen sehr aggressiv auf die zweiten Bälle. Es wird auf jeden Fall eine sehr schwierige Aufgabe, für die wir Geduld brauchen werden."
Bierofka: "Gebhart braucht noch ein bisschen Zeit"
Jene Tugend wird auch bei Hoffnungsträger Timo Gebhart gebraucht. Der Mittelfeldspieler wurde in den ersten beiden Saisonspielen jeweils eingewechselt, gegen Zwickau steht er womöglich von Beginn an auf dem Feld. "Vielleicht ist er schon in der Startelf, das wird man sehen", erklärte Bierofka, forderte aber gleichzeitig Geduld ein: "Ich versuche, den Jungen nicht gleich von Beginn an zu verbrennen. Er braucht noch ein bisschen Zeit. Er hatte jetzt drei Wochen Vorbereitung bei Viktoria Berlin, das ist eine andere Vorbereitung als bei uns. Das hat sich in den Trainingseinheiten gezeigt."
An der grundsätzlichen Qualität des ehemaligen Bundesliga-Spielers gibt es für Bierofka ohnehin keine Zweifel. "Wir müssen ihn jetzt auf seine hundert Prozent bekommen, dann kann er jeder Mannschaft in der Dritten Liga, wenn nicht sogar in der Zweiten oder Ersten Liga, weiterhelfen."
Während sich Gebhart also Hoffnungen auf den ersten Startelf-Einsatz nach seiner Rückkehr machen darf, wird ein Leistungsträger definitiv fehlen: Kapitän Felix Weber. Der Innenverteidiger sitzt gegen Zwickau die Sperre nach seiner Gelb-Roten Karte ab, für ihn rückt Aaron Berzel in die Mannschaft.
Lex auf dem Weg zurück in den 1860-Kader
Gute Nachrichten gibt es hingegen bei Stefan Lex. Der Außenstürmer fehlt seit April mit einem Syndesmosebandriss, trainiert aber seit Montag vergangener Woche wieder voll mit der Mannschaft und könnte am Mittwoch in den Kader rücken. Bierofka: "Er macht schon einen guten Eindruck, aber ich bin noch nicht so weit, dass ich es zu hundert Prozent sagen kann. Er ist eine Option, über die ich nachdenken kann."
In der Offensive kann der Löwen-Coach also eventuell auf eine weitere Alternative zurückgreifen - womöglich kommt in Prince Osei Owusu von Arminia Bielefeld bald eine weitere hinzu. "Wir halten die Augen offen auf dem Markt", betonte Bierofka einmal mehr, schränkte aber ein: "Es ist natürlich die Frage, inwieweit wir das finanzieren können."
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