Investor lehnt Kapitalerhöhung ab

TSV 1860: Was das Ismaik-Veto für die Löwen bedeutet


Zerstritten: Oberlöwe Robert Reisinger (l.) und 1860-Investor Hasan Ismaik.

Zerstritten: Oberlöwe Robert Reisinger (l.) und 1860-Investor Hasan Ismaik.

Von Michael Schleicher / Online

Löwen-Investor Hasan Ismaik lehnt eine Kapitalerhöhung beim TSV 1860 ab. Was das jetzt für den Verein bedeutet.

München - Klartext vom Investor: Hasan Ismaik wird der vom Präsidium gewünschten Kapitalerhöhung beim TSV 1860 nicht zustimmen!

Nach der Wiederwahl von Löwen-Präsident Robert Reisinger äußerte sich Ismaik mehr als kritisch auf Facebook. "Unter diesen Voraussetzungen" würde es für den Geldgeber der Sechzger "keine weitere Gesprächsbasis geben".

Präsidium stellte Antrag auf Kapitalerhöhung

Das Präsidium um Reisinger und die Vizes Heinz Schmidt und Hans Sitzberger hat im Vorfeld der Mitgliederversammlung (hier geht's zum Newsblog) einen Antrag auf eine Kapitalerhöhung gestellt. Der Haken an der Sache: Um über den Antrag abstimmen zu können, hätten beide Gesellschafter - also der e.V. als auch Ismaik - zustimmen müssen. Kurz zusammengefasst: Wegen des Ismaik-Vetos gibt es also vorerst keinen dritten Gesellschafter bei den Löwen - und somit auch kein neues Geld.

Der Plan des Präsidiums war es eigentlich, eine Beteiligungsgesellschaft über die Kapitalerhöhung in die KGaA dazu zu holen. Dabei sollte es sich um ein Konsortium Münchner Unternehmer in Verbindung mit Hauptsponsor "die Bayerische" handeln. Laut Sitzberger geht es (vorerst) um ein Finanzvolumen von fünf Millionen Euro. Geld, welches 1860 aktuell mehr als dringend gebrauchen könnte. "Ein dritter Gesellschafter könnte die Meinungsverschiedenheiten und die Unstimmigkeiten versachlichen, weshalb diese Kapitalerhöhung positiv wäre", hatte Schmidt bei der Mitgliederversammlung erklärt.

Löwen-Präsidium: Heinz Schmidt, Oberlöwe Robert Reisinger und Hans Sitzberger (v.l.).

Löwen-Präsidium: Heinz Schmidt, Oberlöwe Robert Reisinger und Hans Sitzberger (v.l.).

Reisinger: Crowdfunding-Aktion für Mitglieder

Laut Reisinger soll das Thema nochmals auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung aufgerollt werden. Dazwischen hofft er auf ein Umdenken des Investors: "Eine Kapitalerhöhung kann ich aber nicht über unseren Hauptgesellschafter hinweg durchsetzen. Das geht nicht. Da gibt es keine 50+1-Regel, da hilft gar nichts. Da muss er mit ins Boot. Ich denke aber: Wenn er merkt, dass auch Fans dabei sind, gibt es vielleicht ein Umdenken."

Der Clou: Laut Reisinger soll es neben den Investoren auch eine Crowdfunding-Aktion für Mitglieder geben, sich an der Beteiligungsgesellschaft beteiligen können. "Wenn du mal einen hast, der eine Million hinlegt oder zwei, hast du einen Grundstock und andere springen auf", so Reisinger. "Vielleicht wird er merken: Ja, wir tun was und stehen hinter dem Verein. Er kann sich da anschließen, das wäre für mich ein gutes Zeichen."

Vorerst wird es zwischen den beiden zerstrittenen Gesellschaftern wohl jedoch zu keiner Einigung kommen, für Ismaik sei die Kapitalerhöhung "endgültig vom Tisch".

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