Hitzige Szenen bei Löwen-Duell
TSV 1860: Nach Spuckattacke - Daniel Bierofka rügt Efkan Bekiroglu
31. März 2019, 20:39 Uhr aktualisiert am 31. März 2019, 20:39 Uhr
Efkan Bekiroglu leistet sich beim Unentschieden des TSV 1860 in Braunschweig einen Riesen-Aussetzer und spuckt einen Gegenspieler an. Löwen-Trainer Daniel Bierofka entschuldigt sich hinterher bei der Eintracht für die "Entgleisung meines Spielers".
München/Braunschweig - Man musste schon genau hinschauen, um die Szene zu erkennen, die nach dem Schlusspfiff des Traditionsduells zwischen Eintracht Braunschweig und dem TSV 1860 (1:1) die Gemüter derart erhitzen sollte, dass es zu einer wilden Rudelbildung samt vereinzelter Schubsereien kommen sollte.
Bekiroglu spuckt Braunschweigs Kessel an
Braunschweigs Benjamin Kessel richtete sich kurz vor dem Löwen-Tor gerade wieder auf, nachdem er ein Großchance vegeben hatte. Die letzte des Spiels. Efkan Bekiroglu kam energisch herangeschritten, beugte sich zu dem Eintracht-Profi vor - und spuckte diesen an. Ähnlich, wie einst Hollands Frank Rijkaard bei der WM 1990 Deutschlands Rudi Völler.
Eine hässliche Szene, eine, die nicht ohne Konsequenten für den 23-jährigen Sechzig-Profi bleiben dürfte.
Nach dem Spiel kanzelte Löwen-Trainer Daniel Bierofka seinen Mittelfeldantreiber deshalb auch überdeutlich ab. "Das Wichtigste zuerst: Ich möchte mich bei Eintracht Braunschweig, bei André Schubert, bei dem Spieler für die Entgleisung meines Spielers Efkan Bekiroglu offiziell entschuldigen", erklärte der 40-Jährige auf der Pressekonferenz: "Das darf einfach nicht sein, diese Aktion, die er da gemacht hat. Ich habe ihm schon ganz klare Worte in der Kabine gesagt. Wir werden sehen, was jetzt passiert. Wir haben gewisse Werte bei Sechzig München, in der Mannschaft. Sowas darf in unseren Reihen einfach nicht vorkommen."
TSV 1860: Gorenzel kritisiert Bekiroglu
Der Biero -Rüffel für "Effe"! Zuvor hatte schon Sportchef Günther Gorenzel seinen Spieler für dessen Verhalten scharf kritisiert. "Emotionen gehören zum Fußball. Das ist aber aufs Schärfste zu verurteilen", erklärte der Österreicher bei "Magenta Sport": "Es gehört aber auch dazu, dass wir die Emotionen kontrollieren und unsere Spieler diese im Griff haben."
Eintracht-Coach André Schubert, der nach der Partie gegen die Schiedsrichter wütete, blieb da vergleichsweise moderat: "Soweit ich das gesehen habe, wurde Benni Kessel angespuckt und daraufhin ist er ein bisschen ausgeflippt", sagte der 47-Jährige bei "Magenta Sport". Löwe Phillipp Steinhart konnte die Spuckattacke samt folgendem Gerangel offensichtlich überhaupt nicht nachvollziehen. Der Linksaußen sprach von dem "einen oder anderen Wortgefecht. Ich weiß auch nicht, warum sich da manche Personen so verhalten müssen".
Deutliche Worte von Bierofka an Bekiroglu
Ob Bekiroglu intern bei Sechzig mit Konsequenzen rechnen muss, ist vom TSV bislang nicht kommuniziert. Auch wird zu klären sein, ob es wegen des grob unsportlichen Verhaltens eine nachträgliche Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) geben wird, nachdem Referee Eric Müller die Szene offenbar nicht gesehen hat. Dann hätte Bekiroglu seine Löwen sogar noch geschwächt. Und auch das dürfte seinem Trainer so gar nicht gefallen.
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