Löwen-Coach braucht Bedenkzeit

TSV 1860: Nach Klartext-Ansage - Daniel Bierofka schottet sich ab


Trainer des TSV 1860: Daniel Bierofka

Trainer des TSV 1860: Daniel Bierofka

Von Bernhard Lackner

Hat Daniel Bierofka die Reibereien beim TSV 1860 langsam satt? Am Samstag sorgte der Löwen-Coach mit seiner Klartext-Ansage für Aufsehen, nun schottet er sich ab.

München - "Lange schaue ich mir das nicht mehr an", sagte Daniel Bierofka am Samstagnachmittag. Gemeint war keinesfalls das Auftreten seiner Mannschaft, die zuvor Viktoria Köln 4:2 geschlagen hatte, sondern vielmehr die Umstände innerhalb des Vereins. Wie genau seine Aussage zu deuten ist, ließ der Löwen-Coach derweil offen. Klar scheint aber: Der Trainer vermisst intern Rückendeckung - mehr noch: Bierofka wittert, aus den eigenen Reihen heraus bekämpft zu werden.

Zieht der ehemalige Bundesligaspieler nun die Konsequenzen? Dem Auslauftraining am Sonntag blieb der 40-Jährige fern, die Einheit wurde von Co-Trainer Oliver Beer übernommen. Zu den Medien geht der Löwen-Coach nun auf Distanz: Wie Sechzig am Montag mitteilte, steht Bierofka aktuell nicht für Interviews oder sonstige Fragen zur Verfügung, von entsprechenden Anfragen bittet der Verein abzusehen.

TSV 1860: Wie geht es mit Daniel Bierofka weiter?

Schon in den letzten Monaten gab es immer wieder Diskussionen um den Aufstiegs-Helden von 2018: Schon Ende vergangener Saison wirkte der Ex-Nationalspieler äußerst frustriert und deutete an, dass er sich "natürlich Gedanken" um seine Zukunft mache. Mitte September erklärte der Verein außerdem in einer Pressemitteilung, in der "häufig gestellte Fragen" beantwortet werden sollten, dass der TSV 1860 auch nach einem Abgang Bierofkas existieren werde. Eine Aussage, die beim Löwen-Coach nicht allzu gut ankam.

Der vorläufige Höhepunkt der Unruhen um den 40-Jährigen wurde schließlich in der vergangenen Woche erreicht. Wie der "kicker" am Donnerstag berichtete, vermissten Teile der Mannschaft "einen Plan B" im taktischen Konzept ihres Trainers. Informationen, die von einem Maulwurf stammen müssen. Bierofka machte seinem Unmut daraufhin am Samstag Luft. "Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert", erklärte der Löwen-Coach, der sich überlegen müsse, "wie es weitergeht". Es scheint so, als nehme er sich nun die nötige Bedenkzeit, seine Zukunft zu überdenken - Abschied von 1860 nicht ausgeschlossen.

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