Jahresfinale des TSV 1860 bei Kellerkind Münster. Da sollte für die Löwen eigentlich ein Weihnachts-Dreier drin sein. Aber Trainer Köllner warnt: "Zweimal Blödsinn machen - und wir sind wieder mittendrin".

München - Herr Köllner, haben Sie einen Weihnachtswunsch? Der Trainer der Löwen zeigte sich nach abgeschlossener Hinrunde und vor der letzten Auswärtsfahrt des Jahres rundum zufrieden.

Weihnachtswunsch? Gesundheit für die Spieler

"Ich bin wunschlos glücklich", erklärte Michael Köllner, bevor der bodenständig-sympathische Oberpfälzer noch auf die Gesundheit seiner Spieler verwies - und fitte Löwen erbat. Denn bei Sechzigs letztem Auftritt 2019 drückt genau dort der Schuh.

Als der Tross des TSV 1860 am Freitag in Richtung Münster aufbrach, fehlte das "Dickschädel-Duo" Kapitän Felix Weber und Rechtsverteidiger Herbert Paul. Zuletzt beim 2:2 in Ingolstadt waren beide Löwen mit den Köpfen zusammengerasselt und müssen zum Auftakt der Rückrunde am 20. Spieltag bei Preußen Münster passen.

"Die beiden Spieler bleiben zuhause", erklärte Köllner der AZ am Freitag über die Abwehrakteure. Dabei hatte sich der 49-Jährige tags zuvor noch zuversichtlich gezeigt. "Wir müssen schauen, wie es geht. Paul ist getackert worden, bei ihm ist da oben alles zugenagelt", meinte der Cheftrainer über die mit acht Stichen genähte Platzwunde am Kopf, auch Webers Beule sei "kleiner geworden". Half dennoch alles nichts, weshalb die Giesinger auf dem Zahnfleisch gehen: Tim Rieder und Stefan Lex (Knie) fallen bekanntlich ebenfalls aus, zudem hat es Daniel Wein und Simon Seferings erwischt (beide Magen-Darm-Virus). "Das hat er sich gut ausgesucht. Er wusste, dass er öfter Zeit hat, zur Toilette zu gehen", sagte Köllner trocken über den ohnehin gelb-gesperrten Wein.

Spiel gegen Kellerkind Preußen Münster

Punkte soll es dennoch geben in der Universitätsstadt. Punkte, die 1860 sowohl beim 1:1 gegen Großaspach als auch in Ingolstadt jeweils trotz Überzahl ausgelassen hatte. "Wir sind weiterhin ungeschlagen, daran müssen wir festhalten. Jetzt wollen wir das Ganze in Münster vergolden", sagte der zuletzt wieder ins Team rotierte Abwehrspieler Aaron Berzel über seit sechs Spielen niederlagenlose Löwen.

Sein Trainer weiß: "Wir haben in Ingolstadt viele Körner verschossen und müssen gut regenerieren, um in Münster bestehen zu können." Dabei wolle Sechzig "nicht nur eine gute B-Note abholen, sondern auch punkten", so der Übungsleiter. Sprich: Die Belohnung für die zuletzt starken Leistungen zuhause wie auswärts abholen. Es wäre Sechzigs Weihnachts-Dreier.

Gegner und Kellerkind Münster - mit 16 Punkten Achtzehnter - bezeichnete Köllner trotz deren magerer Ausbeute als "schwere Aufgabe", denn: "Nicht, weil Münster schon die ganze Zeit Furcht und Schrecken in der Dritten Liga verbreitet hat, sondern weil sie am letzten Wochenende Magdeburg in die Knie gezwungen haben."

Ziel des TSV 1860: Punkte holen

Verletzungsgeschwächte Sechzger erwartet im Preußenstadion "ein aggressiver Gegner, der jetzt auch gegen uns gewinnen will". Der TSV wiederum will den Abstand von je sechs Punkten zu Auf- wie Abstiegsrängen minimieren - nach oben hin, versteht sich. Köllner, ganz Warner und Mahner, betonte aber mit Blick auf die Tabelle: "Sechs Punkte, das ist nicht die Welt. Zweimal Blödsinn machen - und wir sind wieder mittendrin."

Bevor Köllner mit Frau Petra und den Söhnen das Weihnachtsfest "traditionell mit Bratwürstl und Sauerkraut" begehe, soll sich sein Team auf dem Rasen beschenken: "Ich freue mich auf einen schönen Fight vor Weihnachten in Münster."

Am besten feiert es sich freilich mit einem Weihnachts-Dreier.

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