Wurde Sechzig gegen Magdeburg verpfiffen?
TSV 1860: Elfmeter-Chaos - das sagt Ex-Schiedsrichter Babak Rafati
25. Februar 2020, 14:31 Uhr aktualisiert am 25. Februar 2020, 15:51 Uhr
Nach dem vierten Unentschieden in Folge hadert der TSV 1860 einmal mehr mit dem Unparteiischen. Nun hat sich Ex-Schiedsrichter Babak Rafati zu den beiden umstrittenen Elfmeter-Situationen aus dem Spiel gegen den 1. FC Magdeburg geäußert.
München - Michael Köllner gab sich betont diplomatisch - gewurmt haben dürften ihn die beiden Elfmeter-Situationen aber trotzdem: "Über die Schiedsrichter-Entscheidung will ich nicht diskutieren. Es ist so, wie es ist", erklärte der Trainer des TSV 1860 nach dem Remis gegen Magdeburg. "Am Ende mussten wir einen Elfmeter hinnehmen und unserer ist zurückgenommen worden", lautete die nüchterne Analyse des Übungsleiters zur Leistung von Schiedsrichter Tobias Fritsch.
Tatsächlich hätte der Oberpfälzer nach dem vierten Unentschieden in Folge durchaus Grund zur Beschwerde gehabt. In der 59. Spielminute stießen Löwen-Keeper Marco Hiller und Sören Bertram im Strafraum aufeinander, der Magdeburger Angreifer ging nach dem Zusammenprall zu Boden. Der Unparteiische Tobias Fritsch zeigte daraufhin auf den Punkt. Eine Fehlentscheidung, wie der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati bei "liga3-online.de" analysiert.
TSV 1860 gegen Magdeburg: Elfmeter erhitzen die Gemüter
"Hiller kommt aus seinem Tor heraus gelaufen und Bertram lupft den Ball über ihn hinweg. Erst danach kommt es zum Zusammenprall, wobei der Keeper keine aktive Bewegung zum Stürmer macht und ihn somit auch nicht foult", erklärt der 49-Jährige. Der Kontakt sei eher aufgrund der Bewegung von Bertram zustandegekommen, der sich in Hiller hineingeworfen habe. Jürgen Gjasula nahm das Elfmeter-Geschenk dankend an und verwandelte sicher.
Für noch mehr Unverständnis auf den Rängen sorgte jedoch die zweite strittige Situation gut zehn Minuten später. Erneut war Jürgen Gjasula beteiligt, dieses Mal jedoch im eigenen Strafraum. Der Kapitän der Magdeburger nahm einen hohen Ball an, dieser versprang ihm jedoch. Obwohl das Spielgerät nicht dessen Hand berührt hatte, zeigte Schiedsrichter Fritsch auf den Punkt. Erst auf Intervention des Linienrichters, der allerdings weit von der Situation entfernt stand, nahm der Unparteiische seine Entscheidung zurück.
Die Löwen reagierten stinksauer - die Entscheidung an sich war allerdings richtig. "Selbst wenn er den Ball mit der Hand berührt, wäre es unabsichtlich und folglich nicht strafbar, da die Arme in natürlicher Haltung sind und nicht zur Vergrößerung der Körperfläche eingesetzt werden", erklärt Rafati.
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