Er fährt mit Sechzig ins Trainingslager

TSV 1860: Das ist Löwen-Youngster Ahanna Francis Agbowo


Ahanna Agbowo trainiert seit dieser Woche mit den Profis des TSV 1860.

Ahanna Agbowo trainiert seit dieser Woche mit den Profis des TSV 1860.

Von Bernhard Lackner

In Ahanna Francis Agbowo durfte sich in der ersten Trainingswoche nach dem Jahreswechsel ein junges Talent erstmals bei den Profis des TSV 1860 beweisen. "Er ist ein total bodenständiger und anständiger Junge, er ruht in sich", sagt sein Berater. Der Traum von der Bundesliga lebt dennoch.

München - "Ich habe viel Kontakt. Es ist das Wichtigste, dass du dir am Anfang einen Überblick verschaffen musst: Sowohl über das, was im Profikader los ist, genauso aber auch über die U-Mannschaften", erklärte Michael Köllner Anfang Dezember. Es sollten keine leeren Worte sein, wie sich wenige Wochen später herausstellen sollte.

Zum Trainingsauftakt am Dreikönigstag präsentierte der Löwen-Coach prompt zwei neue, junge Gesichter. Der gerade einmal 16-jährige Maxim Gresler durfte ebenso bei den Profis mittrainieren wie der 18-jährige Ahanna Francis Agbowo. Beide wussten in ihren ersten Trainingseinheiten bei den "großen" Löwen zu überzeugen und dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen, am Sonntag mit ins Trainingslager reisen zu dürfen.

"Kreiserl" mit den "großen Löwen": Ahanna Agbowo (re.) zusammen mit Prince Owusu, Herbert Paul und Sascha Mölders.

"Kreiserl" mit den "großen Löwen": Ahanna Agbowo (re.) zusammen mit Prince Owusu, Herbert Paul und Sascha Mölders.

TSV 1860 im Mittelfeld mit Verletzungspech

Vor allem für Agbowo böte sich in Spanien eine gute Möglichkeit, sich bei den Profis zu beweisen. Im zentralen Mittelfeld, wo auch der gebürtige Münchner beheimatet ist, hatten die Löwen in den vergangenen Wochen stets Verletzungssorgen: Tim Rieder verpasst das Trainingslager verletzungsbedingt, Quirin Moll fehlte in den vergangenen Monaten aufgrund eines Kreuzbandrisses und schuftet seit Wochen fürs Comeback, auch Efkan Bekiroglu und Timo Gebhart verpassten große Teile der Hinrunde verletzungsbedingt.

"Sicherlich muss er sich noch an die Geschwindigkeit des Profifußballs gewöhnen, ist sich für Extraschichten aber nicht zu schade", sagt Raphael Ott von der Berateragentur Karl M. Herzog Sportmanagement, die den 18-Jährigen vertritt. Aktuell läuft Agbowo für die U19 der Löwen auf, mit denen er in der Bayernliga den dritten Tabellenplatz belegt. "Er hat seine Sache immer sehr ordentlich gemacht und darf deshalb verdientermaßen bei den Profis mittrainieren", sagt Ott weiter.

Ahanna Agbowo mit Löwen-Coach Michael Köllner.

Ahanna Agbowo mit Löwen-Coach Michael Köllner.

Ahanna Agbowo: Der Traum ist die Bundesliga

Seit Sommer 2012 ist der Mittelfeldspieler mittlerweile bei den Löwen, wo er nicht zuletzt mit seiner guten Übersicht und seinem Spielverständnis die Geschicke lenkt. Auch körperlich hat Agbowo in den vergangenen Jahren ordentlich zugelegt, wie Ott erzählt: "In den letzten ein bis zwei Jahren hatte er noch einen Wachstumsschub, wonach er jetzt nicht mehr zu den kleineren und körperlich retardierten Spielern gehört."

Auf dem Weg in den Profifußball wollen Spieler und Berater dennoch nichts überstürzen. Freilich sei es Agbowos größter Wunsch, "zeitnah in der Bundesliga zu spielen und seinen Traum des Profifußballers wahr werden zu lassen", so Ott.

Seine aktuelle Situation schätzt der 18-Jährige jedoch realistisch ein: "Zunächst will er eine gute Saison mit der A-Jugend spielen. Wenn er oben mittrainieren darf, dann ist das natürlich ein schöner Bonus für ihn", sagt der Berater weiter. Michael Köllner hat ihn auf jeden Fall im Blick.

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