"Der einzige Vorwurf, den ich machen kann"

Trotz Derby-Siegs in Haching: Michael Köllner kritisiert seine Löwen


Nach Daniel Bierofka der neue Trainer des TSV 1860: Michael Köllner.

Nach Daniel Bierofka der neue Trainer des TSV 1860: Michael Köllner.

Von Michael Schleicher / Online

Der TSV 1860 gewinnt das Derby gegen Unterhaching und bleibt damit unter Neu-Trainer Michael Köllner ungeschlagen. Trotz des Siegs ärgert sich der Coach jedoch besonders über eine Sache.

München - Seit vier Spielen ungeschlagen, darunter drei Siege - die Löwen scheinen die spektakuläre Trennung von Vereinsikone Daniel Bierofka gut weggesteckt zu haben. Trainer-Nachfolger Michael Köllner konnte nach dem 1:1 im Lokalderby gegen den FC Bayern II nun den ersten Dreier mit seiner Mannschaft feiern. Im S-Bahn-Derby gegen die SpVgg Unterhaching gab es am Sonntag einen 3:2-Erfolg.

Köllner bemängelt Chancenverwertung

Es läuft also unter dem neuen Trainer, doch Köllner ärgerte sich nach der Partie über die mangelnde Chancenverwertung seiner Spieler: "Der einzige Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen kann: dass wir das Spiel nicht früher eintüten. Haching hat aus wenigen Torchancen zwei Tore gemacht. Nach dem 2:2 war es gefühlt auf Unentschieden, aber wir haben noch an den Sieg geglaubt."

Vor allem einer glaubte an den Sieg: Löwen-Routinier Sascha Mölders, der zwei Tore erzielte, eine Vorlage machte und mit seinem Treffer in der Nachspielzeit für die Entscheidung im Hachinger Sportpark und pure Sechzig-Ekstase sorgte.

Auch Derby-Held Mölders übt Kritik

Schoss die Löwen mit einem Doppelpack zum Derby-Sieg: Sascha Mölders.

Schoss die Löwen mit einem Doppelpack zum Derby-Sieg: Sascha Mölders.

Auch der Derby-Held monierte die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor: "Ich glaube, man muss so ehrlich sein, dass wir das Spiel eher zumachen müssen. Wir haben zwei, drei Dinger gehabt, wo du das Tor machen musst - dann wird es hinten raus gar nicht mehr eng. Haching hat Qualität, die können immer ein Tor schießen", sagte der 34-Jährige nach der Partie. Ähnlich sah es auch Marius Willsch: "Wir hatten schon in der ersten Halbzeit einen brutalen Zugriff und sind nach der Pause wie die Feuerwehr aus der Kabine gekommen. Eigentlich müssen wir das dritte und vierte Tor nachlegen."

Die Marschroute: Die kleine Löwen-Serie weiter ausbauen. "Wir haben 24 Punkte und acht Punkte Vorsprung nach unten, das ist super. Jetzt haben wir wieder ein geiles Spiel zuhause (7.12. gegen Sonnenhof Großaspach, d. Red.), das wollen wir auch gewinnen. Aus den letzten vier Spielen haben wir zehn Punkte geholt (...) Wir sind froh, dass wir eine kleine Serie haben. Es spricht für uns, dass wir immer wieder zurückkommen", so Mölders nach der Partie.

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