Löwen in der Krise

So steigt der TSV 1860 tatsächlich noch aus der 3. Liga ab


In der Hinrunde gab's in der Begegnung für jedes Team einen Punkt: Die Löwen Wein (l.) und Karger (r.) gegen Fortunas Kegel.

In der Hinrunde gab's in der Begegnung für jedes Team einen Punkt: Die Löwen Wein (l.) und Karger (r.) gegen Fortunas Kegel.

Von Tabitha Nagy

Der TSV 1860 muss vor den letzten beiden Spieltagen um den Klassenerhalt zittern. Von Rettung über Zitter-Finale gegen Carl Zeiss Jena bis zu einem möglichen Abstieg: Die AZ erklärt die drei Szenarien der Löwen.

München - Ob Julius Düker weiß, was er dem TSV 1860 da eigebrockt hat? Rückblick: 30. März, 31. Spieltag der Dritten Liga: Eintracht Braunschweigs Stürmer schenkt Sechzig im Duell der beiden Teams mit dem Löwen-Wappen in der Nachspielzeit einen ein. Vorher hatten die Sechzger 1:0 geführt und zuvor fünf Siege in sieben Spielen geholt. Doch statt Dreier Nummer sechs folgte ein beispielloser Absturz - bis in den Tabellenkeller?

Fünf Pleiten, null Punkte, 2:12 Tore und knapp sechs Wochen später rangieren die Sechzger - zuvor auf Tuchfühlung zu Rang vier - mit immer noch 44 Punkten auf Rang zwölf. Klingt komfortabel, ist aber brandgefährlich: Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt nur noch vier Pünktchen. "Am besten wir gewinnen das Spiel in Zwickau, dann müssen wir nicht mehr rechnen", erklärte Trainer Daniel Bierofka vor dem 2:5 am vergangenen Samstag - und wurde bitter enttäuscht. Also doch den Rechenschieber auspacken.

Miese Form: TSV 1860 kämpft um Klassenerhalt

"Wir haben jetzt noch zwei Endspiele gegen Köln und Jena", sagte Bierofka im Hinblick auf die verbleibenden Aufgaben. Kurios: Acht Teams kämpfen noch um den Klassenerhalt. Neben 1860 bangen Braunschweig (44), Unterhaching (42 Punkte), Cottbus (41) Lotte, Jena (beide 40), Großaspach (39) und Köln (38, Montagabendspiel gegen Meppen bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Drei Teams müssen aufgrund der aktuellen Regelung mit Fix-Absteiger VfR Aalen in die Regionalliga. Für die Blauen gilt dabei: zwar die beste Ausgangslage, aber auch den mieseste Form aller Kellerkinder.

Die AZ zeigt die Szenarien, wie sich Sechzig schon am Samstag retten könnte, wie es zum Klassenerhalt im Saison-Finale reichen würde - oder alles doch noch in einem bitterbösen Fiasko endet.

Klassenerhalt der Sechzger: Drei Szenarien

Vorzeitige Rettung: Die einfachste Nichtabstiegs-Rechnung geht so: Siegt Sechzig am 37. Spieltag im Heim-Finale gegen Köln (13.30 Uhr), ist der Klassenerhalt fix. Selbst ein Unentschieden oder gar eine Niederlage würden schon sicher ausreichen, sollte die Konkurrenz den Vier-Punkte-Vorsprung am kommenden, vorletzten Spieltag nicht verringern können. Gut für 1860: Mit Haching und Lotte stehen sich zwei Konkurrenten gegenüber.

Klassenerhalt beim Zitter-Finale in Jena: Bei einer Pleite oder nur einem Unentschieden gegen Köln und Siegen der Konkurrenz in der vorletzten Runde wartet auf die Löwen ein Abstiegsfinale: Am Samstag, den 18. Mai, muss die Bierofka-Elf um 13.30 Uhr bei Carl Zeiss Jena antreten. Ein Auswärts-Dreier würde selbstredend n reichen. Je eine Punkteteilung gegen Köln und Jena - und 1860 wäre ebenfalls gerettet. Verlieren die Löwen auch in Jena, dürften maximal vier Teams noch an ihnen vorbeiziehen. Weiterer Pluspunkt: Köln und Großaspach sowie Braunschweig und Cottbus nehmen sich am finalen Spieltag ebenfalls die Punkte weg.

So steigen die Löwen ab: "Du kannst mit 44 absteigen oder drinbleiben. Andere Mannschaften müssen zwei Mal gewinnen, um uns zu überholen", weiß Bierofka. Bei zwei Pleiten oder nur einem Punkt in den beiden Endspielen müsste 1860 mit 44 oder 45 Punkten zittern: Angenommen, Braunschweig holt noch mindestens zwei Punkte, Haching einen Dreier und aus dem Quintett Cottbus, Lotte, Jena, Großaspach und Köln schaffen drei die Maximalausbeute, dann würde 1860 als Absteiger feststehen.

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