Geschäftsführer über finanzielle Lage der Löwen
Scharold: TSV 1860 erhält Lizenz nur unter Bedingungen und Auflagen
2. Mai 2019, 14:31 Uhr aktualisiert am 2. Mai 2019, 22:25 Uhr
Der finanziell angeschlagene Drittligist TSV 1860 hat die Lizenz für die Saison 2019/20 erhalten - allerdings nur unter Bedingungen und Auflagen. "Wir haben immer noch keine Planungssicherheit".
München - Sportlich kämpft der TSV 1860 noch um den Erhalt der Dritten Liga, die Starterlaubnis der Sechzger in wirtschaftlicher Hinsicht sind ebenfalls nur unter gewissen Voraussetzungen gesichert. Wie Geschäftsführer Michael Scharold am Donnerstag in einer Pressekonferenz erklärte, haben die Giesinger die Lizenz für die kommende Spielzeit mit Bedingungen und Auflagen erhalten.
"Von der wirtschaftlichen Planung her sind wir nicht viel weiter als im Winter. Damals hatte ich angemahnt, dass eine Erweiterung des Planungshorizontes wichtig wäre. Wir haben immer noch keine Planungssicherheit. Das ist schade", erklärte Scharold über die finanzielle (Schief-)Lage des TSV, der erneut mit einem siebenstelligen Minus rechnet.
TSV 1860 von Investor Ismaik abhängig
Zur Lizenzierung seien die Sechzger von einer bereits zugesicherten Finanzspritze Investor Hasan Ismaiks und einem Darlehen von Hauptsponsor "die Bayerische" in Höhe von zwei Millionen Euro abhängig. "Wir können die geforderten Bedingungen mit den Mitteln unseres Mitgesellschafters HAM und unseres Hauptsponsors decken", sagte Scharold.
Der Finanz-Boss der KGaA bestätigte zudem die Strafe der Sechzger aufgrund eines Verstoßes gegen die Kapitalauflage: Zwischen Ende 2017 und Ende 2018 hatte sich die Eigenkapitalquote entsprechend verschlechtert, da Investor Hasan Ismaik ein Darlehen nicht in Genuss-Scheine umgewandelt hatte. Nach AZ-Informationen handelt es sich um knapp 150.000 Euro.
Abteilung der Profifußballer kann sich nicht selbst tragen
Interessant: Scharold erklärte auch, dass man die Lizenz für die Zweite Liga mit dem (einzigen) Heimspielort Grünwalder Stadion beantragt habe. Nachdem die Sechzger inzwischen von Rang fünf auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen in die zweite Tabellenhälfte abgerutscht sind, sei eine Antwort des DFB ausgeblieben.
Laut Scharold würden sich die weiteren Planungen "aus den kurz- und mittelfristigen finanziellen Zusagen" ergeben. Dass sich die ausgegliederte Abteilung der Profifußballer selbst trägt, ist somit wohl noch ein sehr weiter Weg.
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