Einzelkritik zum FC Bayern

Noten: Eine Eins und fünf Vierer für die Stehauf-Münchner


Siegreich: die Bayern in Bremen.

Siegreich: die Bayern in Bremen.

Von Patrick Mayer / Online

Der FC Bayern schafft in der Bundesliga die Ergebniswende ,- aber auch eine wirkliche Trendwende? Gegen Werder Bremen glänzt zumindest Serge Gnabry. Die Einzelkritik.

Bremen - Einen "Schulterschluss zwischen Trainer und Mannschaft" wollen die Bayern-Verantwortlichen rund um das 5:1 in der Champions League gegen Benfica Lissabon erkannt haben. War diese Partie wirklich der Wendepunkt?

Bei Werder Bremen zitterte man sich zum erhofften Dreier, gab nur die 1:0-Führung weg, den 2:1-Vorsprung dann nicht mehr. Serge Gnabry, zuletzt zwei Spiele außer Gefecht, traf doppelt, war Bayerns Matchwinner.

Manuel Neuer, NOTE 4: Bekam ordentlich Zunder auf sein Tor und parierte die Schüsse von Gebre Selassie (22.) und Sahin (29.) auf der Linie. Chancenlos beim Kopfball-Gegentreffer von Osako aus kurzer Distanz? Sah tatsächlich so aus, aber er hätte auch resoluter Rausgehen können.

Rafinha, NOTE 3: Einer der Profiteure der Doppelsechs und der Rochade von Kimmich ins Zentrum. Nun einer der "Fixstarter" wie Trainer Kovac sie nennt. Zu passiv vor dem Ausgleich der Bremer, ansonsten mit solider Absicherung seiner rechten Abwehrseite.

Niklas Süle, NOTE 3: Starke Rettungstat auf der Linie nach 29 Minuten, gedankenschnell und artistisch. Im Vergleich zu Boateng stets auf der Höhe und vor seinen Gegenspielern am Ball. Vor allem im Kopfballspiel kaum zu bezwingen, Bayerns Abwehrturm.

Jérome Boateng, NOTE 4: Fixstarter, weil Hummels weiter wegen eines grippalen Infekts fehlte. Überließ durch einen Patzer Kruse den Ball - Kontergefahr. Viel schlimmer: Sein Stellungsspiel beim 1:1, als er Osako im Luftduell nicht attackierte, sondern Neuer behinderte.

David Alaba, NOTE 3: In der Entstehung des 1:0 durch Gnabry beteiligt. Der Linksverteidiger mit guten Vorstößen über den Flügel, eine mundgerechte Flanke auf Müller, der vorbeiköpfte (26.). Wenn er Platz hatte mit guten offensiven Vorstößen.

Joshua Kimmich, NOTE 3: Nun Fixstarter im zentralen Mittelfeld als Sechser, kurbelte immer wieder das Spiel an, versuchte, die Lücken vorne zu finden. Gelungener Chip auf Gnabry vor dem 1:0. Minuspunkt: Lasches Abwehrverhalten vor dem 1:1 als er Kruse flanken ließ.

Leon Goretzka, NOTE 4: Hat gegen Ende der Hinrunde seine Rolle gefunden, als Teil der Doppelsechs neben Kimmich. Wirklich? Spielt fleißig und engagiert mit, aber meist im Nirgendwo. Keine torgefährliche Szene, diskutierte während des Spiels mit Kovac über seine Aufgaben. Zu zaghaft auch seine Schüsse.

Thomas Müller, NOTE 3: Gleich im Spiel, guter Ball auf Lewandowski. Hätte den Kopfball nach Flanke von Alaba verwerten müssen (26.). Bereitete das 2:1 über die linke Strafraumseite vor, gute Ablage nach innen Richtung Gnabry. Die Rolle als Freigeist hinter der Spitze Lewandowski behagt ihm mehr als die Achter-Rolle.

Serge Gnabry, NOTE 1: Fehlte zwei Spiele wegen Adduktorenproblemen, nun wieder in der Startelf, weil Robben auf der Bank saß, die Adduktoren. Super schnell. Kaum zu stoppen, oft nur durch Fouls zu bremsen. Traf zum 1:0, versenkte seinen eigenen Nachschuss nachdem er per Kopf an Pavlenka gescheitert war. Als Coman drin war, wechselte er auf den linken Flügel.

Franck Ribéry, NOTE 4: Elfmeterreif gefoult? Nach einem Steilpass sprintete er in den Strafraum und ging zu Boden - der Pfiff blieb aus. Hatte ordentliche Szenen im altbewährten Zusammenspiel mit Alaba über links, dann stoppte ihn plötzlich eine Muskel-Verletzung. Musste früh raus (37.).

Robert Lewandowski, NOTE 4: Erste Chance, mit links abgezogen - Pavlenka lenkte zur Ecke (7.). Vergab eine sichere Gelegenheit zum 2:1, als er per Dropkick drüber schoss. Gegen Benfica mit zwei starken Kopfballtoren, aber "parterre" derzeit unglücklich. Arbeitete immerhin viel nach hinten.

Kingsley Coman, NOTE 3: Frühes Comeback (37.) des Franzosen, der für Landsmann Ribéry kam. Erstes Pflichtspiel seit er sich Ende August im Liga-Eröffnungsspiel gegen Hoffenheim verletzt hatte. Zeigte sofort wieder seine besonderen Dribbel-Moves, das Tempo stimmt, nur das Durchsetzungsvermögen natürlich noch nicht. Holte Ecken und Freistöße raus.

Thiago, Ohne NOTE: Das zweite Comeback. Der Spanier hatte sich Ende Oktober im DFB-Pokal verletzt, nun ersetzte er nach 80 Minuten Gnabry. Holte sich sofort Gelb ab für ein taktisches Foul im Mittelfeld.

Javi Martínez, OHNE NOTE: Dritte Einwechslung. Eine, um etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Der Spanier rückte in der Nachspielzeit für Müller ins Mittelfeld.