Dingolfing/Vaduz

Matthias Strohmaier geht den nächsten Schritt in Liechtenstein


Nach zwei Saison beim FC Bayern II wechselt Matthias Strohmaier (rechts) zum FC Vaduz.

Nach zwei Saison beim FC Bayern II wechselt Matthias Strohmaier (rechts) zum FC Vaduz.

Der Dingolfinger Fußballer Matthias Strohmaier ist von der zweiten Mannschaft des FC Bayern zum FC Vaduz nach Liechtenstein gewechselt. Dort will er sich in der ersten Schweizer Liga durchsetzen.

Donnerstagabend. Der liechtensteiner Fußballverein FC Vaduz spielt in der Qualifikation zur Europa League gegen den dänischen Club FC Midtjylland. Das Ergebnis lautet am Ende 2:2. Für den FC Vaduz stand dabei mit Matthias Strohmaier auch ein Niederbayer auf dem Platz. Der 22-jährige Innenverteidiger aus Dingolfing ist vor kurzem von der zweiten Mannschaft des FC Bayern München nach Vaduz gewechselt.

"Das war eine tolle Erfahrung für mich", sagt Strohmaier im Gespräch mit idowa. "Zum einen war es mein erstes Pflichtspiel für den neuen Verein, aber auch mein erster internationaler Einsatz." Strohmaier stand in der Startelf des FC Vaduz und durfte die komplette Spielzeit auf dem Platz stehen. "Ich denke, dass ich schon einige gute Aktionen hatte, aber natürlich auch Sachen, die ich noch verbessern kann", so seine Einschätzung. Strohmaier stieß erst vor rund zwei Wochen, mitten in der Vorbereitung, zu seinem neuen Team. Entsprechend fehlt ihm aktuell noch etwas der Rhythmus. "Aber da komme ich nach und nach wieder besser rein, das wird von Training zu Training und von Spiel zu Spiel immer besser."

Nach zwei Saisons bei den "kleinen Bayern" ist der Wechsel nach Vaduz in die erste Schweizer Liga der nächste Karriereschritt für Strohmaier. Bereits im Alter von 13 Jahren zog er von Zuhause aus und ging ins Jugendinternat von 1860 München. Nach der U19 wechselte er dann in die zweite Mannschaft des FC Augsburg und eineinhalb Jahre später zum FC Bayern II.

Den Schritt zurück nach München würde er immer wieder genauso machen, sagt er: "Der FC Bayern ist einer der größten Vereine weltweit, auch die zweite Mannschaft wird dort bundesligareif geführt. Ich durfte auch einmal unter Pep Guardiola bei den Profis mittrainieren, was mir unheimlich viel gebracht hat. Ich durfte mit Weltmeistern auf dem Platz stehen, das kann ich einmal meinen Kindern erzählen."

"Ich will meine Chance nutzen"

Strohmaier war bei der Bayern-Reserve Stammspieler, machte in der vergangenen Saison 26 Ligaspiele. Jetzt fühlt er sich bereit für eine neue Herausforderung, will sich auch in der Super League durchsetzen, die nach seiner Einschätzung vom Niveau her zwischen der 1. und 2. Bundesliga in Deutschland liegt. "Der Trainer hat mir gesagt, dass es einen offenen Konkurrenzkampf geben wird. Wenn ich meine Chance bekomme, dann will und werde ich sie auch nutzen", gibt sich Strohmaier selbstbewusst. Er will sich aber nicht unter Druck setzen. "Ich bin erst verspätet in die Vorbereitung eingestiegen und bin noch nicht voll im Rhythmus. Da muss ich auch realistisch sein."

Den ersten Kontakt mit dem neuen Club gab es vor circa vier Wochen. Bei Heiko Vogel, Trainer beim FC Bayern II und früher beim FC Basel selbst in der Schweiz tätig, haben sich die Vereinsverantwortlichen über Strohmaier erkundigt. Anschließend kam er ins Trainingslager und konnte sich selbst ein erstes Bild vom Verein und von der Mannschaft machen. "Ich habe mich von Beginn an richtig wohlgefühlt, das Gesamtpaket hat einfach gepasst", erkärt er die Gründe für seinen Wechsel. Zudem lasse Trainer Giorgio Contini einen ähnlichen ballbesitzorientierten Fußball spielen wie es bei Bayern II der Fall war.

Vom Wechsel nach Liechtenstein erhofft sich Strohmaier, "dass ich mich persönlich und sportlich weiterentwickeln kann." Auch wenn er das Elternhaus schon früh verlassen hat, so war bei den Stationen in München und Augsburg die Familie dennoch nie weit entfernt. "Bislang konnte ich auch mal schnell zuhause anrufen", sagt er, "jetzt bin ich noch mehr auf mich alleine gestellt und muss alles selbst organisieren."

Strohmaier ist zwar noch nicht lange in Vaduz, scheint sich aber bereits gut eingelebt zu haben. "Ich fühle mich schon ein Stück weit heimisch. Man ist hier in einer schönen Gegend. Es ist nur eine halbe Stunde zum Bodensee und das Ambiente ist einfach traumhaft", schwärmt der Niederbayer regelrecht. Nur mit der Sprache hat er noch ein paar Probleme. "Schwizerdütsch ist manchmal schon schwierig zu verstehen", gibt er zu und lacht. Aber auch damit wird Strohmaier nach einiger Zeit in Vaduz zurecht kommen.