Wehen-Stürmer im AZ-Interview
Manuel Schäffler zum TSV 1860? "Ich schätze Daniel Bierofka sehr"
9. März 2019, 8:03 Uhr aktualisiert am 11. März 2019, 7:23 Uhr
Stürmer Manuel Schäffler von Wehen Wiesbaden spricht über einen möglichen Wechsel zum TSV 1860 und das Spiel gegen seinen Ex-Klub.
München - Am Samstag gastiert der TSV 1860 bei Wehen Wiesbaden (14 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) - und trifft dabei auf einen alten Bekannten: Manuel Schäffler. Im AZ-Interview spricht der Ex-Löwe unter anderem über seinen ehemaligen Verein, Daniel Bierofka und eine etwaige Rückkehr nach München.
AZ: Herr Schäffler, wie sehr müssen Sie aufpassen, wenn am Samstag die Löwen zum SV Wehen Wiesbaden kommen?
MANUEL SCHÄFFLER: Sechzig ist ein starker Gegner. Sie haben zuletzt zwar gegen Rostock verloren, aber eine ordentliche Leistung gezeigt.
Das vertiefen wir später. Wir meinen: Wie sehr müssen Sie aufpassen, dass Sie Daniel Bierofka nach dem Spiel nicht in den Mannschaftsbus nach München setzt?
Da muss ich nicht besonders aufpassen (lacht). Die Frage nach dem Wechsel zurück zu 1860 höre ich öfter. Biero und ich haben uns im Trainingslager unterhalten, weil wir uns ja von früher kennen.
Ihre Sympathien für den Ex-Klub sind jedenfalls bekannt. Was kriegen Sie von 1860 noch mit?
Ich war zehn Jahre bei Sechzig, die mich dorthin gebracht haben, wo ich jetzt bin. Dafür bin ich sehr dankbar. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich Biero sehr schätze. Mit ihm habe ich zusammengespielt, habe auch öfter zum Spaß mit seinem Sohn gekickt. Jetzt habe ich alle Spiele der Löwen verfolgt. Die Mannschaft ist topfit, auch mental gut auf der Höhe.
Manuel Schäffler schwärmt von Jugendarbeit des TSV 1860
Auf Giesings Höhen herrscht bekanntlich viel Trubel. Wie nehmen Sie das wahr und was braucht Sechzig für eine erfolgreiche Zukunft?
Wenn man zwei Mal gewinnt, wie kürzlich gegen Aalen und Cottbus, heißt es: Durchmarsch! Verliert man zwei Mal, wird alles über Bord geworfen. Oft gibt es nichts dazwischen. Ich habe am eigenen Leib gespürt, was da los ist. Man muss klar bleiben im Kopf, darf sich nicht beeinflussen lassen. Ich denke, Biero hat das gut im Griff.
Sie haben im Nachwuchsleistungszentrum an der Grünwalder Straße das Fußballspielen gelernt. Wie hoch ist für Sie der Stellenwert von Sechzigs Talentschmiede, an der künftig gespart werden soll?
Ich habe dort eine Top-Ausbildung bekommen. Ich vergleiche das gerne mit einem normalen Job: Wenn ein Unternehmen bekannt dafür ist, gut auszubilden, willst du dorthin. Eine gute Jugendarbeit ist für 1860 extrem wichtig. Du lernst läuferische, technische und taktische Fertigkeiten und kannst im Herrenbereich reinschnuppern. Ich konnte das damals mit 16, 17 unter Marco Kurz. So kann man am besten zum Profi reifen. Heutzutage ist das nicht einfacher geworden, aber Sechzig hat noch eine U21. Sowas muss man fördern.
Zum Duell am Samstag: Sie haben derzeit zwei Punkte Rückstand auf Relegationsrang drei. Wie nahe ist das große Ziel Aufstieg vor Augen?
Schade, dass wir die ersten fünf Saisonspiele in den Sand gesetzt haben, sonst könnten wir noch weiter oben stehen. Aber wir sind jetzt sehr gut gestartet, sind mit dem SV Meppen das beste Team der Rückrunde. Klar möchte ich das erleben, mit unseren Fans den Aufstieg zu feiern. Aber dazu heißt die nächste Hürde erstmal Sechzig.
Kommt Schäffler auf den Markt? "Mal sehen"
Vor dem Hinspiel hat Sie Bierofka davor "gewarnt", ein Tor zu schießen. Daran haben Sie sich brav gehalten - und 1860 trotzdem mit 2:1 geschlagen. Wie sieht es jetzt aus?
Ich freue mich extrem auf das Spiel. Sechzig bringt bestimmt einige Zuschauer mit. Ich will natürlich wieder gewinnen und auch treffen. Wenn mich das schmerzen würde, hätte ich den falschen Job. Ich halte auch nichts davon, gegen den Ex-Verein nicht über ein Tor jubeln zu dürfen. Dann brauche ich ja gleich gar keines schießen. Ich will damit nicht gegen die Fans stänkern, für die ist es manchmal schwer, damit umzugehen. Ich kann jeden verstehen, der immer jubelt. Ich habe auch schon öfter Tore gegen Sechzig geschossen. Viel wichtiger als ein Tor ist, das Spiel zu gewinnen.
Bierofka hat Sie als "richtig guten Stürmer" bezeichnet und erklärt: "Wenn er auf den Markt kommen sollte, würden wir schauen, uns um ihn zu bemühen." Also: Wird Manuel Schäffler auf den Markt kommen?
Mal sehen. Ich habe bis zum Sommer Vertrag, spiele also mindestens bis Mai hier in Wiesbaden, danach schauen wir weiter. Für mich gilt es, den Fokus auf das zu legen, was wir hier erreichen können. Dafür müssen wir alle alles geben.
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