Italiens Fußballer gelten als kreativ. Das gilt für die reguläre Spielweise wie auch für jene, von der die Schiedsrichter nichts mitbekommen sollen. Gleichwohl werden die Ligen zu den bunten gerechnet. Die Unparteiischen in Bella Italia zücken häufiger die Gelbe und Rote Karte als Kollegen in anderen Ländern.

Jetzt soll der Calcio sogar noch mehr Farbe bekommen. In Zukunft sollen die Spieler auch die Grüne Karte sehen. Im Ernst.

Vorgesehen ist der neue Karton für die "Seria B", die zweite Liga. Gezeigt werden soll er Kickern, wenn sie positiv auffallen. "Wir wollen nicht mehr nur denjenigen bestrafen, der etwas falsch macht, sondern auch das Gegenteil", erklärte ein Liga-Sprecher. Was damit genau gemeint ist, vermochte er noch nicht zu sagen.

Welche Aktionen Schiedsrichter mit Grün belohnen sollen, wird dem Vernehmen nach in den kommenden Wochen festgelegt. Auf der Positivliste landen könnte etwa: wenn Spieler eine Fehlentscheidung korrigieren, obgleich das für sie Nachteile hat; oder wenn ein Ball ins Aus geschossen wird, damit ein verletzter Spieler behandelt werden kann.

So wie den Torschützen des Monats und Jahres, will Italien in Zukunft auch den fairsten Spieler der Liga auszeichnen. Wie viele Grüne Karten man wohl benötigt, um diesen Titel zu erhalten?