Lob von Präsident Hainer
Hasan Salihamidzic: Der große Nachwuchsförderer beim FC Bayern
4. Mai 2020, 14:31 Uhr aktualisiert am 4. Mai 2020, 14:31 Uhr
Knapp drei Jahre nach seiner Rückkehr zum FC Bayern gibt es noch immer Zweifler an der Arbeit von Hasan Salihamidzic. Intern wird der designierte Sportvorstand sehr geschätzt - auch, weil er die so wichtige Nachwuchsförderung stark forciert.
München - Nicht einmal mehr zwei Monate, dann zählt Hasan Salihamidzic de facto zu den mächtigsten Männern beim FC Bayern. Schon Anfang Dezember verkündete der Rekordmeister die Beförderung des bisherigen Sportdirektors, ab dem 1. Juli gehört der langjährige Mittelfeldspieler der Münchner dann dem Vorstand an.
Vor allem Uli Hoeneß gilt als großer Befürworter der Personalie Salihamidzic. Im Herbst, noch vor seinem Abtritt als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender, forcierte der langjährige Bayern-Macher den karrieretechnischen Aufstieg Brazzos als eine seiner letzten wichtigen Amtshandlungen. Salihamidzic soll den Klub gemeinsam mit Oliver Kahn, der Karl-Heinz Rummenigge zu Jahresbeginn 2022 als Vorstandsvorsitzenden beerbt und bereits Anfang 2020 in den Vorstand einzog, auf die Zukunft vorbereiten.
FC Bayern: Hainer-Lob für Salihamidzic
Öffentlich wurde die Beförderung von Salihamidzic anfangs mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Als Neuling im Manager-Business gab der Bosnier bei seinen öffentlichen Auftritten nicht immer das glücklichste Bild ab, sein Vorgehen bei den Transferbemühungen um Callum Hudson-Odoi oder Leroy Sané sorgten außerdem für Missmut bei den jeweiligen Klubverantwortlichen.
Intern genießt der 43-Jährige jedoch volle Rückendeckung, wie Herbert Hainer betont. Dem Präsidenten imponiert vor allem die Nachwuchsarbeit, die Salihamidzic seit dessen Amtsübernahme im Sommer 2017 sukzessive in den Fokus gerückt hat. Mit einer gesunden Mischung aus eigenen Jugendspielern und internationalen Top-Stars soll der FC Bayern auch in Zukunft regelmäßig um nationale und internationale Titel mitspielen, so die Vision des Vereins.
FC Bayern: Nachwuchs rückt stärker in den Fokus
"Seit zwei Jahren sehen wir hier deutliche Verbesserungen. In enger Zusammenarbeit zwischen Hasan und Jochen Sauer, dem Leiter des Campus, wurde eine hochprofessionelle Struktur im Jugendbereich aufgebaut", erklärt Hainer gegenüber dem "kicker". Mit Joshua Zirkzee, Leon Dajaku, Oliver Batista-Meier und Sarpreet Singh dürfen sich einige der Top-Talente bereits seit Monaten im Profi-Training beweisen. "All das wurde unter Hasans Führung initiiert", stellt Hainer klar.
Doch damit soll noch lange nicht Schluss sein - im Gegenteil: In Sachen Nachwuchsrekrutierung, insbesondere im Teenager-Bereich, gehen die Bayern unter Salihamidzic deutlich aggressiver voran als noch in den Jahren zuvor. Bereits im vergangenen Sommer wechselten mit Jamal Musiala und Bright Arrey-Mbi zwei 16-jährige Hoffnungsträger vom FC Chelsea an den Campus.
FC Bayern sucht weiter nach Top-Talenten
In Lenn Jastremski (19, bislang VfL Wolfsburg) folgt in diesem Sommer ein weiteres Sturmtalent, nach AZ-Informationen ist der Transfer von Armindo Sieb (17, TSG Hoffenheim) ebenfalls fix. Gerüchte gibt es außerdem um Barry Hepburn (16, Celtic Glasgow), Pierre Kalulu (19, Olympique Lyon) oder Samuel Iling (16, FC Chelsea).
Der Plan: Die talentiertesten Spieler sollen sich im Training bei den Profis weiterentwickeln und parallel dazu bei der U23 in der 3. Liga Wettkampfpraxis auf Herren-Niveau sammeln. Einen ähnlichen Weg gingen bereits Alphonso Davies und Joshua Zirkzee, zwei der Shootingstars der laufenden Saison.
Vor allem die Verpflichtung des bis zu seinem Wechsel weitgehend unbekannten Davies, Salihamidzic galt als treibende Kraft hinter dem Transfer, entwickelte sich bislang zu einer großen Erfolgsgeschichte. Geht es nach dem designierten Sportvorstand, wird es nicht die letzte ihrer Art sein.
Lesen Sie dazu: Zwei Kracher und viel Mittelmaß - Brazzos Transferbilanz im Check