Ron Hübner, Gitarrist der Düsseldorfer Band "Broilers", spricht über das ungleiche Duell zwischen dem FC Bayern und Fortunna Düsseldorf.

Der 38-Jährige ist Gitarrist der Band "Broilers" und großer Fan von Fortuna Düsseldorf.

AZ: Ron, Sie als Fortuna-Fan: Kommen Sie an diesem Samstag mit nach München zum Spiel gegen den FC Bayern?
RONALD HÜBNER: Für die Heimspiele habe ich eine Dauerkarte, da gehe ich hin, so oft es passt. Auswärts ist es schwieriger, weil es so viel Zeit in Anspruch nimmt. An diesem Samstag bin ich leider nicht dabei, ich werde das Spiel am Fernseher verfolgen.
Wie sind Sie denn eigentlich Fan geworden?
Ich bin in Düsseldorf geboren, da liegt es irgendwie nahe, Fortuna-Fan zu werden. Anfang der 1990er-Jahre bin ich als Schüler das erste Mal ins Stadion gegangen, ich habe dann auch selbst im Verein Fußball gespielt, so hat sich das Interesse entwickelt.
Ist die gesamte Band leidenschaftlich bei Fortuna Düsseldorf dabei?
Ganz ehrlich: Ines (Band-Mitglied Ines Maybaum, Bassistin, d. Red.) und ich sind hier die Ausnahme, der Rest interessiert sich nicht wirklich für Fußball. Da sind es eher andere oder gar keine Sportarten.

Sind Sie denn so großer Fortuna-Fan wie Campino, der Sänger der Toten Hosen?
Ich glaube, er ist da noch ein bisschen aktiver und krasser. Das gilt für die ganze Band der Toten Hosen. Bei Campino ist es auch noch Liverpool - das ist eine andere Nummer als bei mir.
Was sagen Sie denn zur Saison des Aufsteigers Fortuna?
So viele Punkte sind es leider noch nicht. Sagen wir es so: Es kann nur besser werden (lacht). Das Ziel ist, in der Liga zu bleiben. Schön, dass wir überhaupt mal wieder da sind. Die Kulisse bei uns ist klasse. Es ändert sich gerade einiges, der Kader wurde vergrößert. Das Wichtigste ist, dass weiter auf Trainer Friedhelm Funkel gesetzt wird. Er ist so ein erfahrener Mann und muss bleiben. Er wird die jungen Spieler weiterbringen, sodass am Ende hoffentlich der Klassenerhalt da sein wird.

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Warum tut Fortuna der Bundesliga gut?
Fortuna war lange nicht da. Es ist ein irrer Traditionsverein, die Fans sind gut drauf. Man kann super weggehen nach dem Spiel. Es lohnt sich auf jeden Fall, mal ein Wochenende herzukommen - auch fernab des Fußballs. Es gibt einfach ein paar Mannschaften, die in die Bundesliga gehören. Fortuna zählt dazu.
Wie muss Fortuna in München gegen Bayern spielen?
Wenn man es mit unserem Musikstil vergleichen will, muss Fortuna kraftvoll und etwas dreckig nach vorne spielen. Ich glaube, dass die Bayern auf der Außenbahn gerade ein bisschen angreifbar sind, da muss man was versuchen. Vielleicht geht was mit Dodi Lukebakio, der sehr schnell ist. Und hinten natürlich kompakt stehen. Das hat bislang leider nicht so gut geklappt. Ich hoffe trotzdem auf ein 1:1.
Gibt es einen Bayern-Spieler, der Sie begeistert?
Insgesamt ist das Team schon riesig. Was ich mir immer sehr gern anschaue, ist, wenn Arjen Robben und Franck Ribéry zusammenspielen und dann von außen in die Mitte ziehen. Dazu Müller mit seiner unkonventionellen Art.

Broilers-Gitarrist: Hoeneß würde nicht so gut in Düsseldorf funktionieren

Wie stehen Sie generell zum FC Bayern?
Ich möchte kein Trainer bei Bayern sein (lacht). Niko Kovac hat sehr schwere Aufgaben, vor allem, wenn man einen Uli Hoeneß im Rücken hat, der wie ein Terrier auftritt. Es ist ja gut, dass man so eine gefestigte Meinung hat und so ein Selbstvertrauen wie er. Man muss nur manchmal gucken, wie man etwas sagt und zu welcher Zeit.
Würde sich Düsseldorf nicht über einen Hoeneß freuen?
Ich glaube, das würde nicht so gut funktionieren. Es ist schon ganz gut, dass er da in München ist.