Torwart fehlt rotgesperrt
FC Bayern: Sommerneuzugang Nübel reist nicht mit nach München
23. Januar 2020, 16:15 Uhr aktualisiert am 23. Januar 2020, 16:15 Uhr
Bayern gegen Schalke - und Alexander Nübel ist nicht dabei. Der noch gesperrte Schalker und zukünftige Bayern-Torhüter steht im Blickpunkt - auch wenn er auf eine Reise in seine künftige sportliche Heimat verzichtet.
Gelsenkirchen/München - Er steht bei der Partie zwischen dem FC Bayern und Schalke 04 (Samstag, 18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) im Mittelpunkt, ist aber gar nicht dabei. Vielleicht ist es für Alexander Nübel ein glücklicher Zufall, dass er am Samstag das letzte Spiel seiner Rot-Sperre absitzen muss, statt bei seinem neuen Arbeitgeber vorzuspielen und sich vielen kritischen Fragen stellen zu müssen.
Vielleicht wäre es aber auch eine Chance für den Torhüter des FC Schalke 04 gewesen, mit einer starken Leistung in München zu zeigen, dass der FC Bayern vom kommenden Sommer an einen weiteren richtig guten Spieler in seinen Reihen hat. Sicher ist, dass Nübel am Samstag nicht nach München fährt, um sich die Partie dort auf der Tribüne anzuschauen.
David Wagner: "Es gibt Wichtigeres"
Grundsätzlich gilt ohnehin, dass verletzte oder gesperrte Spieler des Revierklubs bei langen Auswärtsfahrten nicht dabei sind. Für die Schalker ist das Thema ohnehin durch. Keiner hat mehr Lust, sich groß zu dem Transfer zu äußern. "Es gibt aber auch Wichtigeres als Alexander Nübel in den nächsten sechs Monaten für uns", sagte Trainer David Wagner. Also wird der junge Torhüter seinem Team vor dem TV die Daumen drücken.
Allerdings ist das auch keine leichte Situation für den mittlerweile abgesetzten Kapitän. Denn nach dem Bekanntwerden seines Wechsels zum deutschen Rekordmeister, wo er einen Vertrag über fünf Jahre erhält, muss der 23-Jährige nach Ablauf seiner Sperre auch um seinen Stammplatz im Tor des Revierklubs bangen.
Ersatztorwart Schubert überzeugt bisher
In den bisherigen drei Spielen hat sein Vertreter Markus Schubert durchaus überzeugt. "Wenn Markus Schubert in München ein starkes Spiel abliefert, wird es schwierig, ihn aus dem Tor zu nehmen. Aber wenn der Trainer David Wagner der Meinung ist, Alex sei der bessere Torwart, dann sollte es auch ums Sportliche gehen und nicht ums Drumherum", sagte Nübel-Berater Stefan Backs in einem Gespräch mit dem Fußballmagazin "Elf Freunde".
Wagner selbst sieht die Sache entspannt und will einzig sportliche Argumente gelten lassen. Dass es dem Trainer damit ernst ist, unterstrich er mit der Entscheidung, Nübel 90 Minuten Einsatzzeit und Spielpraxis im Test gegen Preußen Münster am vergangenen Samstag zu geben. Ansonsten möchte Wagner das Thema am liebsten kleinhalten. "Irgendwann finde ich es langweilig. Alex genießt unsere volle Unterstützung. Er wird auch alles geben, damit wir weiter erfolgreich sind", stellte der Schalker Trainer klar.
Ab Sommer: Neuer vs. Nübel
In jedem Fall bekommt Nübel vor seinem Wechsel im Sommer schon einmal im eigenen Klub einen Vorgeschmack in Sachen Konkurrenzkampf. In München muss sich der gebürtige Paderborner im bajuwarischen Star-Ensemble zurechtfinden und dann versuchen, Neuer herauszufordern. Der 33-Jährige hat auch in Zukunft kein Interesse daran, Spielanteile abzugeben und steht auch vor einer Verlängerung seines bis zum 30. Juni 2021 datierten Vertrages. "Ich bin kein Statist, sondern Protagonist und möchte immer spielen", stellte Neuer im Trainingslager in Katar klar.
Über mögliche Zusagen an Nübel, eine bestimmte Anzahl an Spielen zu bekommen, wollte Hasan Salihamidzic nichts wissen. "Alexander Nübel ist ehrgeizig, er ist sehr selbstbewusst, aber er wird sich unterordnen", sagte Bayerns Sportdirektor. Salihamidzic freut sich auf das künftige Personaltableau zwischen den Bayern-Pfosten. "Die Konstellation, die wir ab Sommer haben, mit Manuel Neuer und dem größten Talent, das in Europa von allen Klubs gesucht wird, ist sehr überzeugend", meinte der Sportdirektor.
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