"Vereine sollen eigene Regeln machen"

FC Bayern: Herbert Hainer plädiert für Abschaffung von 50+1


Sind sich einig: Karl-Heinz Rummenigge (l.) und Herbert Hainer.

Sind sich einig: Karl-Heinz Rummenigge (l.) und Herbert Hainer.

Von Christina Stelzl

Der Präsident des FC Bayern, Herbert Hainer, ist sich mit Karl-Heinz Rummenigge einig: "Vereine sollen eigene Regeln machen".

München - Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat sich in der Vergangenheit bereits mehrmals für die Abschaffung der 50+1-Regel ausgesprochen, nun zieht Bayern-Präsident Herbert Hainer nach.

"Ich war früher immer ein Befürworter, da ich nicht wollte, dass sich ein Investor als eine Art Selbstdarsteller einkauft", sagte der 65-Jährige im Gespräch mit der "Sport Bild", doch diese Sichtweise habe sich geändert.

Nachteil gegenüber anderen Ligen

"Inzwischen wäre ich eher dafür, 50+1 aufzugeben und den Vereinen die Chance zu überlassen, ihre eigenen Regeln zu machen", ergänzte der frühere Adidas-Boss. Hainer und Rummenigge sehen in der Regel einen Nachteil gegenüber den Klubs aus den Top-Ligen in England, Spanien und Italien, die nicht über ein solches Modell verfügen.

Den FC Bayern selbst wird eine mögliche Abschaffung von 50+1 gar nicht betreffen. Der Klub hat in seiner Satzung eine "70+1-Regel" festgeschrieben. Diese besagt, dass lediglich 30 Prozent des Aktienkapitals an Investoren verkauft werden dürfen. Bayern hat mit Adidas, Allianz und Audi drei Anteilseigner, die zusammen allerdings auf nur 25 Prozent der Anteile kommen.

Ein bisschen Spielraum besteht für die Münchner also noch bis zur 30-Prozent-Grenze. Für eine Änderung der 70+1-Regel würde es eine Dreiviertelmehrheit unter den Mitgliedern brauchen.

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