Zweikampf um Neuer-Nachfolge
FC Bayern: Früchtl-Berater mit indirekter Kampfansage an Nübel
21. Februar 2020, 13:05 Uhr aktualisiert am 21. Februar 2020, 13:45 Uhr
Nächstes Jahr läuft der Vertrag von Manuel Neuer aus, der FC Bayern will unbedingt mit seinem Kapitän verlängern. Als designierter Nachfolger galt bislang eigentlich Alexander Nübel - Christian Früchtl will dem Noch-Schalker den Platz zwischen den Pfosten aber nicht so einfach überlassen.
München - Es war ein sich immer wieder wiederholendes Muster in einer bislang erfolgreichen Rückrunde: In der ersten Halbzeit treten die Bayern enorm dominant auf und spielen ihre Gegner phasenweise schwindlig, nur um nach dem Seitenwechsel umso mehr nachzulassen.
So ergab es sich, dass Manuel Neuer in den vergangenen Wochen trotz vier Siegen und einem Remis im Kalenderjahr 2020 stets zu den besten bei den Bayern gehören musste. Der Nationaltorhüter befindet sich etwas mehr als eineinhalb Jahre nach der Rückkehr von seinem Mittelfußbruch wieder in absoluter Top-Form, auch Trainer Hansi Flick zeigt sich beeindruckt. "Manuel ist topfit! Er hat sich sicher noch einmal verbessert", erklärte der 54-Jährige am Donnerstag: "Er ist für mich der beste Torhüter der Welt und das wird er auch bleiben. Ich bin froh, dass wir so einen Rückhalt haben."
FC Bayern: Auch Früchtl will Neuer-Nachfolger werden
Im Sommer kommenden Jahres läuft der Vertrag des 33-Jährigen allerdings aus, die Bayern wollen angesichts seiner starken Leistungen unbedingt verlängern. Schon in diesem Juli kommt mit Alexander Nübel der designierte Nachfolger des viermaligen Welttorhüters, zunächst wird sich der Noch-Schalker jedoch hinter Neuer anstellen müssen. Der gebürtige Gelsenkirchener hat bereits mehrfach klargestellt, dass er in keinster Weise gewillt sei, auf Einsatzzeiten zu verzichten. In zwei bis drei Jahren, wenn Neuers Zeit in München dann möglicherweise enden könnte, soll der 23-Jährige schließlich dessen Nachfolge antreten - so zumindest der Plan.
Tatsächlich ist Alexander Nübel aber nicht der einzige junge Keeper, der sich Chancen auf die Nachfolge Neuers ausrechnet. Auch Christian Früchtl, seit 2014 im Verein und neben Thomas Müller der einzige gebürtige Bayer im Kader des Rekordmeisters, macht sich noch Hoffnungen auf den Posten des Stammtorhüters.
Der 20-Jährige hütet seit 2017 das Tor der Bayern-Amateure und hat sich als sicherer Rückhalt etabliert. Im kommenden Sommer soll nun der nächste Entwicklungsschritt folgen, wie sein Berater Christian Rößner gegenüber "heimatsport.de" erklärt. "Es besteht sehr großes Interesse an Christian", erzählt Rößner, ohne konkrete Klubs zu nennen. Wie die "Sport Bild" am Mittwoch berichtete, zeigen mehrere Erst- und Zweitligaklubs sowie diverse Vereine aus der Premier League Interesse an Früchtl. Im Raum steht eine Leihe.
FC Bayern: Nübel-Verpflichtung lässt Früchtl kalt
"Es sind auch wirklich namhafte Vereine dabei. Diese Angebote ehren Christian und uns sehr, aber wir werden uns nicht von Namen leiten lassen", sagt Rößner weiter. Wichtig sei weniger die Größe des Klubs, sondern die Entwicklungschancen, die dieser anzubieten habe: "Die nächsten zwei, drei Jahre sind ganz entscheidend für die Karriere von Christian. Daher müssen wir genau abwägen, was der richtige Schritt ist. Die Sache muss zu 150 Prozent passen."
Dass Früchtl, der schon in den vergangenen Jahren als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Manuel Neuer galt, im Sommer ein anderer Keeper vor die Nase gesetzt wird, lässt ihn derweil kalt. "Wir wollen uns so aufstellen, dass es in zwei, drei Jahren keine Alternative zu Christian gibt", erklärt Rößner - und meint damit offenbar auch Nübel.
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