"Wenn die Bayern Größe haben, ..."

FC Bayern: Effenberg und Basler kritisieren Bosse für Transferpolitik


Die Führungsriege des FC Bayern: Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (l.), Sportdirektor Hasan Salihamidzic (m.) und Präsident Uli Hoeneß.

Die Führungsriege des FC Bayern: Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (l.), Sportdirektor Hasan Salihamidzic (m.) und Präsident Uli Hoeneß.

Von Michael Schleicher / Online

Trotz der möglichen Verpflichtung von Ivan Perisic wartet man beim FC Bayern weiter auf den Transfer-Hammer in der Offensive. Kritik an der Transferpolitik der Münchner gibt es jetzt von zwei ehemaligen Stars des deutschen Rekordmeisters.

München - "Wenn Sie wüssten, was wir schon alles sicher haben." Es ist ein Satz, der mittlerweile unweigerlich mit dem Transferstau des FC Bayern in diesem Sommer in Verbindung gebracht wird.

Getätigt hat diese Aussage Bayern-Präsident Uli Hoeneß - wohlgemerkt Ende Februar, also vor rund fünfeinhalb Monaten. Seitdem ist in Sachen Transfers jedoch nicht viel beim FC Bayern passiert.

Ex-Bayern-Spieler und "Sport1"-Experte Mario Basler hat die Münchner am Sonntag im "CHECK24 Doppelpass" für ihre Transferpolitik kritisiert - und hat sich dabei auch auf die Hoeneß-Aussage bezogen. "Hoeneß hat sich sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Er hat sich den Transfermarkt etwas einfacher vorgestellt", sagte der 50-Jährige im Fußball-Talk. Ihm zufolge sei der Kader nicht groß genug. Die mögliche Verpflichtung von Ivan Perisic (30), über die aktuell spekuliert wird, sei "zu wenig".

Ivan Perisic wird mit einer Leihe zum FC Bayern in Verbindung gebracht.

Ivan Perisic wird mit einer Leihe zum FC Bayern in Verbindung gebracht.

Basler kritisiert die Kadergröße

Dennoch glaubt er daran, dass die Bayern noch auf dem Transfermarkt tätig werden. "Aber Brazzo (Sportdirektor Hasan Salihamidzic, d. Red) wird das schon machen und noch Spieler verpflichten. Die Bayern haben einen großen Fehler gemacht, haben sich mit den großen Transfers verspekuliert, als sie gesagt haben, dass sie nicht bereit sind, das große Geld für einen Spieler auszugeben." Vor einigen Wochen hatte Hoeneß eine Transfer-Schmerzgrenze von 80 Millionen Euro für weitere Spieler festgelegt.

Spielte früher für den FC Bayern: Mario Basler.

Spielte früher für den FC Bayern: Mario Basler.

Baslers Ex-Kollege Stefan Effenberg pflichtet ihm im "Doppelpass" bei, bemängelt ebenfalls die Kadergröße der Münchner. "Mit dem Kader wird es nicht funktionieren. Er ist zu dünn aufgestellt. Die finanzielle Kraft des Auslands ist viel größer und die Bayern erkennen, dass es immer schwerer wird."

Effenberg: FC Bayern muss Ziele zurückstecken

Deswegen müsse der deutsche Rekordmeister seiner Meinung nach auch die eigenen Ansprüche zurückschrauben. "Die Bayern müssen international ihre Ziele korrigieren. Nicht mehr den Anspruch zu haben, die Champions League zu gewinnen, sondern erst einmal mitzuspielen", so der 51-Jährige. Danach wird er sogar noch deutlicher: "Wenn die Bayern Größe haben, stecken sie ihre Ziele ein bisschen zurück. Den Champions-League-Titel zu gewinnen, das kann mit dem Kader nicht der Anspruch sein. Es ist zu hochgesteckt."

Eine Verpflichtung von Perisic würde er begrüßen, für Effenberg ist der Kroate mehr als eine Notlösung: "Perisic ist ein herausragender Spieler. Ich bin mit 30 zum FC Bayern gekommen und wir haben große Erfolge gefeiert." Aus der Situation heraus arbeitet der FC Bayern an weiteren Transfers. Und wenn der dann Perisic heißt, würde ich das sofort unterschreiben."

Stefan Effenberg meint: Manche Ziele des FC Bayern sind zu hoch gesteckt.

Stefan Effenberg meint: Manche Ziele des FC Bayern sind zu hoch gesteckt.

Lesen Sie auch: Kovac gibt Transfer-Garantie - "Werden noch etwas bekommen"