Zeigte sein Potenzial gegen Cottbus

FC Bayern: Das wird jetzt von Kingsley Coman erwartet


Torschütze und Vorbereiter beim Bayern-Sieg in Cottbus: Kingsley Coman (M).

Torschütze und Vorbereiter beim Bayern-Sieg in Cottbus: Kingsley Coman (M).

Von Tabitha Nagy

Beim 3:1 des FC Bayern gegen Cottbus kommen sie zum Einsatz: Benjamin Pavard und Lucas Hernández, der überragende Kingsley Coman sowie der lange verletzte Corentin Tolisso.

München - Sein Trikot hatte David Alaba schon längst an einen der vielen kleinen Fans verschenkt. Der Österreicher stand mit blankem Oberkörper in den Katakomben des Cottbuser Stadions und schrieb Autogramme. Es war noch ziemlich warm zu später Stunde in der Lausitz, doch irgendwann wollte Alaba in die Kabine. Also rief der Bayern-Star der AZ nur noch ein Wort zu, als es um seinen Kollegen Kingsley Coman ging: "Überragend!"

Alaba hebt Kingsley Comans Potential hervor

Mit dieser Meinung stand Alaba freilich nicht allein da nach dem 3:1-Sieg der Bayern gegen Energie in der ersten Pokalrunde, denn Coman hatte entscheidend dazu beigetragen. Vor dem 0:1 durch Robert Lewandowski zwang der Franzose Cottbus-Keeper Lennart Moser per Flugkopfball zu einer Glanztat, Lewy staubte aus kurzer Distanz ab (32. Minute). Anschließend köpfte Coman an die Latte (39.), ehe er mit seinem strammen Rechtsschuss zum 2:0 in der zweiten Halbzeit für die Vorentscheidung sorgte (65.). Bei seinen Sprints und Dribblings war der 23-Jährige nie zu stoppen.

"Wir wissen ja alle, was Kingsley für ein Potenzial hat und dass er immer in der Lage ist, der Mannschaft zu helfen und Spiele zu entscheiden" schwärmte Alaba vor seinem Gang unter die Dusche noch: "Die Erwartungen an ihn sind mittlerweile sehr hoch. Er hat auch selber den Anspruch, solche Spiele zu liefern wie heute."

Comans Tordrang muss sich noch steigern

Kapitän Manuel Neuer war ebenfalls "sehr zufrieden" mit dem Außenstürmer, der "immer schwer zu halten" sei. Neuer hob anschließend eine neue Qualität Comans hervor: "Der King hat dann auch mal geschossen, das macht er ja nicht so häufig. Das haben wir im Pokalfinale schon gesehen und jetzt wieder.

Er hat wirklich einen guten Schuss mit beiden Füßen." Stimmt! In der Vergangenheit ging Coman diese Effektivität oft noch ab, doch sein Tordrang ist inzwischen beachtlich. Auch im Cup-Endspiel der vergangenen Saison gegen RB Leipzig hatte Coman ja ein hübsches Tor erzielt. Insgesamt kommt der Franzose in 125 Spielen für Bayern auf 26 Treffer und 29 Vorlagen. Ordentlich - aber es muss eine Steigerung her, um die legendären Arjen Robben und Franck Ribéry auf Dauer zu ersetzen.

Cottbus war ein weiterer Schritt nach vorne - auch wenn die Münchner Fans einen Schreckmoment zu überstehen hatten. In der 70. Minute wurde Coman ausgewechselt und ging danach leicht angeschlagen in die Kabine. "King hat nach dem Tor ein bisschen was im Gesäß gespürt", erklärte Niko Kovac. "Ich weiß nicht, ob er in der ersten Halbzeit einen leichten Tritt bekommen hat. Es war eine Vorsichtsmaßnahme." Entwarnung also. Und so überwogen die positiven Gefühle am französischen Abend des FC Bayern.

Darf von Beginn an ran: Neuzugang Benjamin Pavard.

Darf von Beginn an ran: Neuzugang Benjamin Pavard.

Benjamin Pavard und Corentin Tolisso im Spiel

Denn neben Coman standen auch dessen Landsmänner Benjamin Pavard (23) und Lucas Hernández (23) im Fokus. Rekordeinkauf Hernández wurde in der 89. Minute für Niklas Süle eingewechselt, es war sein Pflichtspieldebüt für Bayern. "Lucas hat heute zwei, drei Minuten bekommen. Ich hätte ihm gerne mehr gegeben", sagte Kovac. "Aber ich muss auch einfach mal Benjamin Pavard hervorheben. Er hat ein Klasse-Spiel gemacht. Das war eine Top-Leistung auf einem Top-Niveau."

Coach Kovac war anzumerken, dass er Pavard mit seinem Extralob aufbauen wollte nach durchaus schwierigen ersten Wochen in München. "Man sieht, dass er nicht nur außen rechts spielen kann, sondern auch in der Innenverteidigung", ergänzte der Coach. Pavard sei "eine sehr große Bereicherung". Die kann sicherlich auch der lange verletzte Corentin Tolisso (25) sein. In Cottbus gelangen "Coco" einige tolle Pässe, Kovac ließ ihn über 90 Minuten durchspielen. Und so verließ auch der vierte Bayern-Franzose zufrieden das Stadion.

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