Von Amsterdam nach München?

FC Bayern: Alphonso Davies lockt, Sergino Dest gefällt's


Liefern sich beim 4:1 der USA gegen Kanada ein packendes Tempoduell: Sergino Dest (l.) und Alphonso Davies (r.).

Liefern sich beim 4:1 der USA gegen Kanada ein packendes Tempoduell: Sergino Dest (l.) und Alphonso Davies (r.).

Von Katharina Federl

Der junge Bayern-Kandidat Sergino Dest will Ajax Amsterdam auf jeden Fall schon in diesem Sommer verlassen und ist in Kontakt mit Spielern der Münchner. Zu Davies hat er schon jetzt ein ganz spezielles Verhältnis.

München - Als Alphonso Davies kürzlich ein Foto von der Unterschrift seines frisch bis 2025 verlängerten Vertrags beim FC Bayern bei Instagram postetet, sammelte er in den Kommentaren reichlich Glückwünsche und natürlich auch viele Likes dafür ein. Einer, der fast 250.000, die den "gefällt mir"-Button drückten, fiel aber besonders auf: Sergino Dest. Dass der 19 Jahre alte Rechtsverteidiger von Ajax Amsterdam Gefallen daran findet, dass der gleichaltrige Davies auch in den kommenden fünf Jahren noch für den FC Bayern auflaufen wird, ist durchaus bemerkenswert.

Gut möglich nämlich, dass Dest genau das auch vor hat und schon bald bei Bayern als rechter Außenverteidiger das Pendant zu Davies auf der linken Seite bilden wird. Das Interesse der Münchner an ihm ist längst kein Geheimnis mehr. In der Winterpause sollen die Bayern bereits mit einem 20-Millionen-Euro-Angebot für Dest bei Ajax, das sich wohl 30 Millionen erhofft, abgeblitzt sein.

Dass die Münchner im Sommer nun den nächsten Anlauf im Poker um Dest, dessen Vertrag noch bis 2022 läuft, nehmen wollen, gilt bereits als sicher. Auch wenn zuletzt aus Amsterdam verlautete, die Bayern hätten aufgrund der Corona-Krise "die Gespräche 'on hold' gestellt".

Davies und Dest trafen in Nations League aufeinander

Dests Entschluss, seinen Klub schon in diesem Sommer verlassen zu wollen, soll angeblich schon feststehen. Das will zumindest das Internetportal "Fussball Transfers" erfahren haben. Dest sei sogar in Kontakt zu Spielern der Bayern, die ihm nur Gutes über ihren Klub berichten und versuchen, ihn nach München zu locken.

Dest und Davies kennen sich jedenfalls bereits gut. Mit ihren Nationalteams, den USA und Kanada, trafen sie erst im November in der Nations League aufeinander. Dest, dessen Vater aus den USA kommt und dessen Mutter aus den Niederlanden stammt, entschied die Partie mit seinem Team mit 4:1 für sich. Er lieferte eine Torvorlage und Davies im direkten Aufeinandertreffen auf seiner Seite ein packendes Tempoduell. Im Vorwärtsgang verblüffte er Davies dabei mit einem schicken Elastico-Trick.

Dest in der Allianz Arena: "Wäre schön, mich dort umzusehen"

Als gelernter Außenstürmer wurde Dest, ähnlich wie nun Davies bei Bayern, zum Rechtsverteidiger umgeschult. Und diese Rolle füllt der technisch starke 1,71-Mann mit mächtig Offensivdrang aus. Ganz nach dem Geschmack von Bayern-Trainer Hansi Flick, dem genau eine solche Interpretation dieser Rolle in seinem auf Dominanz und Ballbesitz ausgerichteten System vorschwebt.

Bekommt Anweisungen von Flick (r.): Davies (l.).

Bekommt Anweisungen von Flick (r.): Davies (l.).

Joshua Kimmich erfüllt diese Anforderungen perfekt, mit ihm plant Flick aber dauerhaft im Mittelfeld - mit dessen aktuellem Vertreter Benjamin Pavard zukünftig wieder eher in der Abwehrmitte und mit Alvaro Odriozola gar nicht (mehr). Der von Sportdirektor Hasan Salihamidzic im Winter von Real Madrid ausgeliehene Spanier bestätigte in der Talkshow "El Chiringuito de Jugones": "Der Transfer ist ohne Kaufoption und ich kehre zum Ende der Saison nach Madrid zurück." Das Ende eines Missverständnisses.

Und der mögliche Beginn des Doppel-D-Duos Davies und Dest bei Bayern? Räumlich näherte sich Dest seinem potenziellen neuen Arbeitgeber jedenfalls schon einmal ziemlich an. Im Februar schaute er in der Allianz Arena beim Pokal-Spiel der Bayern gegen Hoffenheim (4:3) zu. "Ich dachte mir: Wenn Bayern wirklich Interesse hat, dann möchte ich ein bisschen etwas über den Klub wissen", sagte Dest: "Ich dachte mir also, es wäre schön, mich mal dort umzusehen." Davies könnte ihm da zukünftig sicher noch ein paar Dinge mehr zeigen.

Lesen Sie hier: Kein neuer Vertrag für Javi Martinez?