Abfuhr für Ex-Präsident
Ex-Spieler des FC Bayern: Ali Daei wollte nicht neben Ahmadinedschad sitzen
4. März 2019, 11:53 Uhr aktualisiert am 4. März 2019, 11:53 Uhr
Ali Daei, in der Saison 1998/99 für den FC Bayern aktiv und heute Trainer in Teheran, soll sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge geweigert haben, im Flugzeug neben Irans Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu sitzen. Diesem wirft er vor, einst für seine Entlassung als Nationaltrainer gesorgt zu haben.
Teheran - Der frühe Bundesligaprofi und iranische Rekordtorjäger Ali Daei, der in der Saison 1998/99 für den FC Bayern aktiv war, hat sich bei einem Flug nach Teheran geweigert, neben Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu sitzen. Das berichtete die Tageszeitung "Schahrwand" am Samstag.
Die ARD-Journalistin Natalie Amiri bestätigte dies via Twitter. "Er könne Menschen, die nichts machen und nur reden, nicht ertragen. Stand auf und ging von Business in die Economy", schrieb Amiri auf den Kurznachrichtendienst.
Der heutige Trainer Daei war am Donnerstagabend mit seiner Mannschaft Saipa Teheran nach einem Ligaspiel in der südiranischen Hafenstadt Assaluliehe auf dem Heimflug. Als der 49-Jährige bemerkte, dass er neben Ahmadinedschad sitzen sollte, verließ er die Business-Klasse und nahm sich einen Sitz in der Economy.
Ahmadinedschad soll für Daei-Entlassung gesorgt haben
Daei gilt seit Jahren als Kritiker von Ahmadinedschad. Vor allem hatte er dem Ex-Präsidenten mehrmals unterstellt, dass er 2009 seine Entlassung als Trainer der iranischen Nationalmannschaft angeordnet hatte, was der iranische Fußballverband dementierte. Der Hardliner Ahmadinedschad war von 2005 bis 2013 Präsident der islamischen Republik. Sein Atomkurs führte damals zu zahlreichen Sanktionen gegen den Iran.
Daei ist mit 149 Einsätzen Irans Rekordnationalspieler und mit 109 Toren auch weltweit der treffsicherste Schütze in Länderspielen. Dahinter folgen Cristiano Ronaldo (Portugal/85), Ferenc Puskas (Ungarn/84), Hussein Saeed (Irak/78) und Pele (Brasilien/77). Daei spielte zwischen 1997 und 2002 in der Bundesliga für Arminia Bielefeld, Bayern München und Hertha BSC. Als Trainer wurde er 2017 Meister mit Saipa.
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