"Mehr Münchner als ich"

Ex-Löwen-Trainer Reiner Maurer: Warum gerade Türkgücü für München steht


Von Patrick Mayer / Online

Türkgücü München drängt als Neuling in der Regionalliga Bayern mit aller Macht in den Profifußball. Im Interview erklärt Trainer und Ex-Löwen-Coach Reiner Maurer, wie er diese Mammut-Aufgabe angeht. Und was Türkgücü zu einem besonderen Münchner Klub macht.

München - Der Klub aus dem Osten der Landeshauptstadt begehrt weiter auf: Türkgücü München hat seine Mission Aufstieg in den Profifußball mit einem 2:0 bei Schalding-Heining am ersten Spieltag der Regionalliga Bayern begonnen.

21 neue Spieler für Türkgücü München

21 neue Spieler wurden verpflichtet, darunter Profis wie Marco Holz (1. FC Saarbrücken), Patrick Hasenhüttl (FC Ingolstadt) oder Karl-Heinz Lappe (FSV Mainz 05), die schon bei ihren Ex-Klubs unter professionellen Bedingungen gearbeitet haben.

"Der Präsident (Hasan Kivran, d. Red.) hat die Vision, in vier Jahren in die Zweite Liga aufzusteigen", erklärte Teammanager, Kaderplaner und Geschäftsführer Robert Hettich, einst lange Jahre beim TSV 1860, zuletzt. Ganz wichtig sei deshalb gewesen, meinte Hettich, "dass die erste Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert wurde." Die Professionalisierung wird unter Hochdruck vorangetrieben!

Türkgücü München im Grünwalder Stadion

So darf Türkgücü in der Rückrunde auch mehrere Heimspiele im Grünwalder Stadion austragen. Hettich geht es um bayerische Identität: "Wenn man das neue Vereinslogo anschaut, die bayerischen Rauten sind mit dabei. Und das ist das, was uns am Ende auszeichnen soll."

Im Video: Reiner Maurer erklärt seinen Plan mit Türkgücü

Möglichst als Vertreter Münchens in der Zweiten Liga. Reiner Maurer soll es für Türkgücü richten. Er trainierte früher bereits die Löwen im Bundesliga-Unterhaus. "Wir haben sehr viele ehrgeizige junge Spieler. Es freut mich, mit ihnen diesen Weg zu gehen", sagte der 59-Jährige kürzlich im Interview mit "sporttotal.tv", einem Partner der AZ Digital: "Ich habe mit den Spielern gesprochen, was wir mit ihnen erreichen können."

Reiner Maurer: "Das passt wie Faust auf Auge"

Maurer weiter über seine Aufgabe: "Wir sind kein Haufen, sondern haben Spieler, die hier motiviert reingehen und die man bremsen muss, wenn sie zu viel machen." Der Trainer, der im Allgäu geboren ist und aufwuchs, erklärte weiter, warum seiner Meinung nach gerade Türkgücü, ein Klub mit Migrationshintergrund, für München steht.

"Türkgücü München von 75 war insbesondere in den Achtziger Jahren sehr erfolgreich", sagte er und erinnerte an die Zeit, als die Münchner Türken teils vor tausenden Zuschauern im Stadion am Dantebad spielten. "Wir haben sehr viele Münchner Spieler, auch die mit türkischen Wurzeln sind in München geboren und hier aufgewachsen", erklärte Maurer weiter: "Sie sind mehr Münchner als ich. Jetzt spielen sie für Türkgücü München, das passt wie Faust auf Auge."

Ganz getreu der bayerischen Rauten im modifizierten Vereinswappen.

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Im Video: So spielte Türkgücü München seine Gegner her