Straubing/Augsburg

Erfolgscoach Markus Weinzierl: "Es ist irgendwo auch meine Geschichte"


Markus Weinzierl (Foto: firo/Augenklick)

Markus Weinzierl (Foto: firo/Augenklick)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Auch der FC Augsburg hat sich am Mittwoch an einem Aprilscherz versucht. "FCA meldet nicht für Europapokal", ließ der Bundesligist in einer Pressemitteilung wissen. "Vor allem fragen wir uns, warum wir uns für ein internationales Geschäft qualifizieren sollten: In Europa kennt uns doch keine Sau", wird Kapitän Paul Verhaegh zitiert und entlarvt die Meldung spätestens mit dieser Aussage als Aprilscherz. Dennoch birgt es große Gefahren, wenn das internationale Geschäft zu früh kommt. Der SC Freiburg oder Hertha BSC, die im Jahr nach der Europa League-Qualifikation sogar den bitteren Gang in die zweite Liga antreten mussten, dienen als warnende Beispiele.

Doch mit solchen Gedankenspielen beschäftigt man sich beim Überraschungsteam der Liga nicht. Auf Platz sechs steht der FCA derzeit, würde damit nächste Saison erstmals in der Vereinsgeschichte international spielen. "Wir sind extrem ehrgeizig. Wir sind seit ein paar Monaten auf diesem Tabellenplatz und wollen deswegen auch unbedingt dort bleiben. Es wäre eine Sensation für uns, wenn wir die Saison auf dem sechsten Platz beenden könnten", sagt Trainer Markus Weinzierl nun im Interview mit dem kicker. Und weiter: "Noch liegen acht Spiele vor uns, das ist noch ein gutes Stück Weg. Sollten wir uns am Ende tatsächlich qualifizieren, wäre das doch eine tolle Herausforderung, der wir uns dann gerne stellen. Davor schrecken wir nicht zurück."

Erfolg weckt Begehrlichkeiten

Der als Abstiegskandidat gehandelte FCA fährt nach Europa? Es wäre die Sensation der Saison. Und Erfolg weckt bekanntlich Begehrlichkeiten. Schon vor dieser Saison mussten mit André Hahn, Kevin Vogt und Matthias Ostrzolek drei Stammspieler abgegeben werden. Auch in dieser Spielzeit hat sich wieder der eine oder andere Spieler in den Fokus gespielt. Ein Abdul Rahman Baba zum Beispiel, oder auch Mittelfeldstratege Daniel Baier, um nur zwei Namen zu nennen.

Auch der Name Markus Weinzierl fällt immer häufiger, wenn irgendwo in der Bundesliga ein Trainer gesucht wird. Neben Manager Stefan Reuter ist er mit Sicherheit der Hauptverantwortliche für den Aufschwung. Bis 2017 steht der Straubinger bei den Schwaben noch unter Vertrag. Zuletzt berichteten Medien, dass Weinzierl seinen Vertrag vorzeitig verlängern soll.

Weinzierl: "Bin stolz, wenn ich auf die Tabelle schaue"

"Ich fühle mich momentan wohl hier. Es ist sehr schön, die Entwicklung zu sehen. Es ist irgendwo auch meine Geschichte, deswegen bin ich auch stolz darauf, wenn ich auf die Tabelle schaue", sagt der Trainer selbst im kicker-Interview, betont aber auch: "Trotzdem müssen wir täglich und wöchentlich daran weiterarbeiten, dass sich der Erfolg einstellt. (...) Ich denke aber, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Und dieser Weg ist noch nicht zu Ende." Ob er seinen Vertrag verlängern wolle, wird er gefragt. "Das weiß ich noch nicht", so die kurze Antwort Weinzierls.

Natürlich gebe es auch für einen Trainer nächste Schritte, sagt der 40-Jährige. Das könne man "innerhalb eines Vereins tun oder vielleicht auch irgendwo anders. Ich bin sehr ehrgeizig, aber ich fühle mich hier in Augsburg momentan richtig aufgehoben und habe Spaß daran, diese Geschichte weiterzuschreiben", so Weinzierl.