Bayernliga Süd

DJK Vilzing: mit frischer Mentalität in die neue Saison


"Es macht wieder richtig Spaß, weil wir wieder ordentlich trainieren können", sagt Vilzings Trainer Uli Karmann.

"Es macht wieder richtig Spaß, weil wir wieder ordentlich trainieren können", sagt Vilzings Trainer Uli Karmann.

Die DJK Vilzing bereitet sich auf die kommende Saison in der Bayernliga vor. Mit acht Neuzugängen und einer anderen Mentalität.

Uli Karmann war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft am Dienstagabend. Mit 0:1 hat die DJK Vilzing das Testspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt zwar verloren, bot gegen den Regionalligisten aber dennoch eine ordentliche Leistung. "Es war in Ordnung. In der ersten Halbzeit hatten wir noch ein paar Probleme, aber viele Positionen haben mir auch sehr gut gefallen", sagte der Trainer im Anschluss. Ohnehin blickt man bei der DJK Vilzing der neuen Saison positiv entgegen.

In der vergangenen Rückrunde lief bei der DJK nicht mehr viel zusammen, in der Rückrundentabelle stand man auf Rang 16. Es habe verschiedene Gründe gegeben, sagt Manager Roland Dachauer, man habe die Saison intensiv aufgearbeitet. Eine Maßnahme war, den Kader wieder zu verbreitern und dadurch die Trainingsqualität zu erhöhen. 20 Feldspieler und drei Torhüter umfasst der Kader aktuell, ein Spieler könnte bis zum Ende des Transferfensters noch hinzukommen. "Es macht wieder richtig Spaß, weil wir wieder ordentlich trainieren können. Für mich ist es das Wichtigste, dass wir gut arbeiten können", sagt Karmann.

Defensiv, glaubt der DJK-Trainer, ist man besser aufgestellt als in der Vorsaison. Offensiv hat man mit Michael Faber, Markus Dietl und Andreas Jünger viel Qualität verloren, dafür mit Ben Kouame einen gestandenen Bayernliga-Spieler sowie talentierte Akteure wie Jonas Gmeinwieser aus dem Nachwuchs von Wacker Burghausen verpflichtet. "Man wird sehen, wie sie den Sprung in die Bayernliga schaffen", sagt Karmann.

Neuzugänge mit "Ehrgeiz und Elan" bei der Sache

Gmeinwieser konnte zumindest in den ersten drei Testspielen bereits auf sich aufmerksam machen, in denen er jeweils traf. "Das darf man nicht überbewerten, aber bislang macht er seine Sache gut", lobt Dachauer den Stürmer. Auch andere Neuzugänge wussten schon zu überzeugen. Etwa Innenverteidiger Maximilian Wolf, der laut Dachauer "einen richtig stabilen Eindruck macht. Wir wussten, dass er für sein Alter sowohl sportlich als auch menschlich schon richtig weit ist und zudem eine gute Mentalität mitbringt." Auch die ersten Eindrücke von Franz Wendl, der vom ASV Cham kam, sind gut. "Da haben wir gewusst, was wir bekommen und er kann eine absolute Verstärkung für uns werden", ist Dachauer überzeugt. Jeder Spieler habe bislang die Erwartungen erfüllt, weil jeder "mit Ehrgeiz und Elan dabei ist", so der Sportliche Leiter.

Bei den Neuzugängen hat man am Huthgarten auch auf Charakter geachtet. Die vergangene Saison, sagt Uli Karmann, sei für die Trainer "brutal hart" gewesen, denn es habe Spieler gegeben, die ihnen das Leben sehr schwergemacht hätten. "Aber solche Spieler haben wir auch abgegeben und ich denke, dass wir einige gute Charaktere dazubekommen haben", sagt der Coach.

Die DJK Vilzing war in den vergangenen Jahren eine Mannschaft, die Erfolge aufgrund einer guten Mentalität gefeiert hat. Vor der letzten Saison gab es einen größeren Umbruch, viele langjährige Spieler haben den Verein verlassen. "Vielleicht ist da ein bisschen etwas auf der Strecke geblieben", blickt Dachauer zurück. Dazu kam die wenig erfolgreiche Rückrunde, durch die sich vieles in die falsche Richtung entwickelt habe. Es folgten viele Gespräche.

Eine Frage von Charakter und Mentalität

"Wir müssen im Punkt Mentalität und positive Aggressivität wieder eine andere Richtung einschlagen", sagt Dachauer. Umstrukturierungen im Kader könnten dabei helfen. "Wir hatten in der vergangenen Saison den einen oder anderen Spieler dabei, der ein bisschen zu sehr eine Ich-AG war und nicht die Mannschaft und den Verein in den Vordergrund gestellt hat", so Dachauer, der vielsagend hinzufügt: "Wir haben vielleicht nicht die individuelle Qualität wie letzte Saison im Kader - aber ob das in der Gesamtbetrachtung schlechter für die Mannschaft ist, das glaube ich nicht."

"Wir wollen über die Mentalität kommen", sagt Karmann. "In den erfolgreichen Phasen war es immer unser großes Plus, dass wir sehr engagiert, kompakt und aggressiv gespielt haben." Trotzdem habe man in den vergangenen Jahren auch die fußballerische Qualität verbessert. Der Trainer will eine Mannschaft, die schönen Fußball spielt, aber auch laufstark ist, Charakter hat und alles raushaut. "Dann", sagt Karmann, "haben wir unabhängig von den Ergebnissen schon viel gewonnen." Ähnlich sieht es Dachauer: "Wir haben uns sportlich absolut positiv entwickelt. Es ist für uns eine Herausforderung, dass man dennoch wesentliche Charakterelemente nicht verliert. Wenn man erfolgreich sein will, dann braucht man Qualität, aber auch Mentalität und Charakterstärke."

Wann die nächste Saison erfolgreich ist, darauf will man sich in Vilzing noch nicht festlegen. Das Saisonziel wird demnächst erst noch definiert. Dachauer geht davon aus, dass man wieder auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen will. Bei der DJK Vilzing hat man aus der vergangenen Rückrunde gelernt. Ein breiterer Kader sowie wieder eine andere Mentalität sollen für eine gute neue Saison in der Bayernliga sorgen.