Hotel, Training, Verletzte

Die AZ erklärt Bayerns Comeback-Plan für die Bundesliga


Robert Lewandowski geht nach der Corona-Pause wieder auf Torejagd.

Robert Lewandowski geht nach der Corona-Pause wieder auf Torejagd.

Von Bernhard Lackner

Robert Lewandowski und Ivan Perisic stehen dem FC Bayern für den Re-Start bei Union Berlin am Sonntag zur Verfügung. Niklas Süle hingegen braucht Geduld. "Mein Team wird auf den Punkt da sein", sagt Hansi Flick. So läuft die Vorbereitung.

München - Bei Robert Lewandowski (31) und allen Menschen, denen der FC Bayern am Herzen liegt, waren die Sorgen groß, als sich der Stürmer Ende Februar im Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea schwer verletzte.

Anbruch der Schienbeinkante am linken Kniegelenk, mindestens vier Wochen Pause. Die Diagnose war ein Schock mitten im Triple-Kampf, doch inzwischen weiß man, dass Lewy und die Bayern glimpflich davongekommen sind.

FC Bayern: Lewandowski ist Option für die Startelf

Lediglich drei Partien hat der Weltklasseangreifer seitdem verpasst, die Coronavirus-Pandemie brachte den Spielbetrieb zum Erliegen. Und nun steht Lewandowski auch schon wieder vor seinem Comeback. Nach AZ-Informationen wird der Pole am Sonntag im Auswärtsspiel bei Union Berlin (18 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) in der Startelf auflaufen können, ebenso wie Ivan Perisic (31/Fraktur im Außenknöchel) ist er wieder topfit.

Ein Segen für die Münchner. Lewandowski hat in dieser Saison bereits 39 Tore erzielt. Im Training zeigte sich der Knipser gewohnt treffsicher.

"In diese restlichen neun Bundesliga-Spiele müssen wir alles reinhauen", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick im "Kicker" und forderte: "Wir dürfen uns von nichts ablenken lassen." Er habe jedoch "keinerlei Bedenken", führte der Coach weiter aus, "meine Mannschaft wird auf den Punkt da sein".

Und doch ist diese Vorbereitung auf den Re-Start der Liga freilich keine wie jede andere. Die Bayern-Profis sowie das Trainerteam und einige Betreuer sind im Quarantäne-Hotel "Infinity" in Unterschleißheim untergebracht, es herrschen strenge Regeln.

Beim FC Bayern heißt das Motto "Safety first"

Saisonaus für Tolisso - bei Coutinho gibt es noch etwas Hoffnung Die Spieler wohnen in Einzelzimmern, Abstands- und Hygienevorschriften müssen eingehalten werden. Dazu gehört etwa, den Fahrstuhl nicht mit den Fingern zu bedienen und Gegenstände der Teamkollegen, zum Beispiel das Handy, nicht anzufassen. Safety first - das wichtigste Gebot bei Bayerns Comeback-Plan.

Das Training findet hauptsächlich am FC Bayern Campus an der Ingolstädter Straße statt, so wie am Montag. Am Sonntag hatte das Team noch in der Allianz Arena trainiert. Die Spieler sollen einen Eindruck davon bekommen, wie sich Geisterspiele anfühlen. Seit Freitag ist bereits wieder "normales" Mannschaftstraining möglich. Zuvor war wegen der Corona-Krise vier Wochen lang in Kleingruppen trainiert worden. Nun sind auch Zweikämpfe und taktische Übungen Teil des Programms. Das kommt natürlich gut an bei den Stars.

"Wahnsinn, es war wirklich sehr, sehr schön, wieder auf dem Platz zu stehen als Gesamteinheit mit der ganzen Mannschaft", sagte David Alaba auf der Bayern-Homepage: "Man hat einfach gemerkt, wie sich wirklich alle auf diesen Moment gefreut haben. Das hat man im Training gleich gespürt, alle waren sehr hungrig." Außerdem spüre man, "dass sich alle freuen auf das erste Spiel".

Süle muss an der Säbener behandelt werden

Zumindest alle fitten Profis. Ein Trio wird den Münchnern hingegen noch länger fehlen. Corentin Tolisso (25) kann laut "kicker" wohl gar nicht mehr spielen in dieser Saison. Der Franzose, um den es Wechselgerüchte gibt, hatte sich einer Operation am Sprunggelenk unterziehen müssen. Seine Situation verbessert sich nicht entscheidend. Bei Philippe Coutinho (27/Operation am rechten Sprunggelenk) gibt es zumindest noch eine kleine Hoffnung. "Vielleicht ist er in den letzten Saisonspielen noch dabei", sagte Flick.

Auch Niklas Süle (24/Reha nach Kreuzbandriss) hatte noch auf Einsätze in dieser Saison gehofft. Nach zwischenzeitlichem Fortschritt setzt der Verteidiger aber nun schon seit mehreren Wochen mit dem Teamtraining aus. Wie die AZ erfuhr, kann Süle nur an der Säbener Straße behandelt werden und ein individuelles Programm absolvieren.