Wird die 3. Liga fortgesetzt?

DFB plant Einberufung eines Außerordentlichen Bundestages


Die Corona-Krise spaltet die 3. Liga. (Symbolbild)

Die Corona-Krise spaltet die 3. Liga. (Symbolbild)

Von Christina Stelzl

Geisterspiele oder Saisonabbruch? Wie der DFB am Freitag bekanntgab, soll ein Außerordentlicher Bundestag einberufen werden, um über die Zukunft der 3. Liga zu entscheiden.

München - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) könnte bei einem Außerordentlichen Bundestag über einen möglichen Abbruch der Drittligasaison wegen der Corona-Pandemie entscheiden.

Bei seiner Sitzung am Freitag hat sich der DFB für eine Einberufung eines solchen Bundestags ausgesprochen. "Mit Blick auf die laufenden Diskussionen bezüglich einer Fortsetzung des Spielbetriebs in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und der 3. Liga sowie die möglichen Entscheidungen in den kommenden Wochen wurde die formelle Einberufung noch nicht vollzogen", teilt der DFB mit.

Vereine einigen sich auf "sachlich, konstruktive" Diskussion

Am Dienstag hatte der größte Sportverband der Welt herausgestellt, dass es das gemeinsame Ziel aller Beteiligten sei, "eine tragfähige Lösung zu finden, um die 3. Liga in ihrer bewährten Struktur zu erhalten und ihre Zukunft als Profiliga zu sichern."

Alle Klubvertreter verständigten sich mit dem DFB und dem zuständigen Ausschuss darauf, "sich nach den öffentlichen Auseinandersetzungen der vergangenen Tage wieder auf eine versachlichte, konstruktive und vor allem zielführende Diskussion zu konzentrieren", teilte der DFB mit.

Öffentliche Konfrontationen beschädigen die 3. Liga

"Dies ist unerlässlich für eine sachgerechte Entscheidungsfindung", sagte Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga: "Öffentliche Konfrontationen beschädigen - völlig unabhängig vom Inhalt der einzelnen Meinungen - die 3. Liga und ihre Vereine. Darüber hinaus tragen sie nicht zu Lösungen bei, sondern erschweren sie nur."

Während das Coronavirus viele Vereine existenziell bedroht, sind diese über die Lösung des Problems zerstritten. Eine Fraktion will mit Geisterspielen Einnahmen erzielen, die andere befürchtet höhere Kosten und fordert den Saisonabbruch. Im Schnitt 1,5 Millionen Euro Verlust gelten pro Verein als realistisch. Rund 600.000 Euro pro Klub wären es wohl bei Geisterspielen. Vor jenem Szenario warnten erst am Freitag acht Drittligisten deutlich in einem gemeinsamen Positionspapier, in dem sie sich zudem für einen Abbruch aussprachen.

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