Sechzig muss sparen
Der Löwen-Sparkurs: Auf diese Youngster baut der TSV 1860
9. Januar 2019, 6:31 Uhr aktualisiert am 9. Januar 2019, 6:31 Uhr
Die Löwen müssen künftig sparen - und wollen wieder vermehrt auf junge Spieler setzen. Von Belkahia über Dressel bis Klassen: Die AZ stellt den vielversprechenden Nachwuchs des TSV 1860 vor.
München - Talente, junge Spieler, Nachwuchs - es sind vielgebrauchte Wörter des Löwen-Sportchefs in diesen Tagen. Gepaart mit "Sparkurs" und "kleinerer Kader" ergibt sich daraus das, was - nach aktuellem Stand - den TSV 1860 in der kommenden Saison in der Dritten Liga erwartet. Man werde "jungen Spielern Kurzeinsätze geben und sie so heranführen", meinte Günther Gorenzel.
Die AZ erklärt, welche Spieler des Sechzig-Nachwuchses dafür das Potenzial haben…
Semi Belkahia: Unter Julian Nagelsmann ausgebildet
Der 20-Jährige, geboren in München, ist nahe dran. In der U19 der TSG Hoffenheim arbeitete der Innenverteidiger einst mit Startrainer Julian Nagelsmann zusammen. Nicht nur deswegen werden ihm Stärken in der Spieleröffnung nachgesagt.
Auch, wenn er im September beim 1:0 im Toto-Pokal beim FC Memmingen mit einem Lapsus beinahe einen Rückstand verschuldet hätte. Mitte November erzielte der Abwehrmann im Test gegen den FC Ingolstadt (2:1) seinen ersten Treffer für Sechzig. Löwen-Trainer Daniel Bierofka meinte danach: "Er ist sehr introvertiert und muss noch mehr an sich glauben." Oder Bierofka ihn einsetzen - denn: Einen Startelfeinsatz hat der Ex-Garchinger noch nicht.
Dennis Dressel: Torgefahr aus dem Zentrum
Schon als 20-Jähriger beweist der langjährige Löwe Leitwolf-Qualitäten - als Kapitän der Bayernliga-Truppe. Acht Tore und sieben Vorlagen sind eine gute Bilanz für den offensiven Mittelfeldspieler, der sein Team unter anderem gegen den aufstrebenden Tabellenführer Türkgücü München vor einer Niederlage bewahrte. Dressel trainiert bereits bei den Profis mit.
Leon Klassen: Russischer Juniorennationalspieler für Sechzig
Der Löwen-Fan muss sich langsam auch an Spieler aus 2000er-Jahrgängen gewöhnen. Ein Beispiel: Klassen, 18 Jahre, Linksverteidiger. Er ist Sechzigs einziger aktueller Nationalspieler, läuft für die U19 Russlands auf. Nicht nur das zeigt sein Potenzial.
Im Sommer erklärte der Sportchef den Außenspieler für unverkäuflich, als Klassen im Test gegen den Schweizer Serienmeister FC Basel (1:1) eine starke Leistung geboten hatte. "Auf keinen Fall" werde man ihn selbst bei einem lukrativen Angebot ziehen lassen, sagte Gorenzel der AZ. "Wir halten von Leon sehr viel, platzieren ihn sehr weit oben. Leon soll langfristig an den Verein gebunden werden, hat bei uns eine große Zukunft. Wir haben ihm auch klar kommuniziert, was wir die nächsten Jahre mit ihm vorhaben."
Noel Niemann: Durch Kreuzbandriss ausgebremst
Der Flügelstürmer wurde durch einen Kreuzbandriss ausgebremst. Noch im Februar hatte der 19-Jährige die Löwen-Profis im Test gegen Blau-Weiß Linz zum Sieg geschossen, er durfte auch mit ins Trainingslager ins spanische Oliva Nova.
Im April dann der Rückschlag. Auf Krücken war der Tempodribbler schließlich auf dem Doppeldeckerbus dabei, auf dem der TSV 1860 den Aufstieg feierte. "Niemann musste nach seiner schweren Kreuzbandverletzung nochmal operiert werden, weil da was nicht hundertprozentig funktioniert hatte", sagte Gorenzel nun auf AZ-Nachfrage: "Er ist jetzt im Aufbautraining, wird die ersten Schritte in der U21 machen."
Fabian Greilinger: Tore in der U17-Bundesliga
"Auch Greilinger wird im Trainingslager dazustoßen", erklärte Gorenzel. Der 18-Jährige hatte in der Saison 2016/17 sechs Treffer in der U17-Bundesliga erzielt, aktuell steht er bei drei Toren in der U19-Bayernliga.
Der Stürmer bringt viel Potenzial, dokumentiert aber ein Problem: Keine A-Junioren-Bundesliga, keine B-Junioren-Bundesliga - können die Löwen so langfristig wirklich Nachwuchsspieler für den Profifußball nachschieben?
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