Schon wieder Internet-Ärger?
Can und Gündogan (ent-)liken Kriegs-Post von türkischem Nationalspieler
13. Oktober 2019, 19:57 Uhr aktualisiert am 14. Oktober 2019, 19:10 Uhr
Der türkische Nationalspieler Cenk Tosun postet ein Bild eines Salut-Jubels, der Bezug nimmt auf eine militärische Aktion ihres Vaterlandes. Den DFB-Spieler Gündogan und Can gefällt das. Politische Intentionen sollen aber keine Rolle gespielt haben.
Tallinn - Ilkay Gündogan und Emre Can haben einen politischen Hintergrund für ihre Instagram-Likes eines umstrittenen Jubelbildes der türkischen Fußball-Nationalmannschaft abgestritten. "Ich habe das Like zurückgenommen, als ich gesehen habe, dass es politisch gewertet wurde", teilte Gündogan (28) auf SID-Anfrage mit: "Glauben Sie mir: Nach dem letzten Jahr ist das letzte, was ich wollte, ein politisches Statement zu setzen. Ich habe das Like bewusst zurückgenommen."
Can (25) sagte der Bild: "Ich habe den Post von Tosun, den ich schon lange kenne, beim Scrollen geliked, ohne jegliche Intention und auf den Inhalt zu achten. Ich bin absoluter Pazifist und gegen jede Art von Krieg." Auch Can zog das Like inzwischen zurück.
Bei Gündogan werden Erinnerungen an umstrittenes Erdogan-Foto wach
Vor der WM 2018 hatte Gündogan (und Rio-Weltmeister Mesut Özil) bereits mit Fotos mit dem türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan für Wirbel gesorgt. Can, der zu der Zeit noch beim FC Liverpool spielte, war zu dem Treffen in London, wo die Bilder entstanden, ebenfalls eingeladen, blieb aber fern.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wollte sich am Sonntag vor dem EM-Qualifikationsspiel in Tallinn gegen Estland (3:0), bei dem Gündogan und Can (Rote Karte nach 14 Minuten) in der Startelf standen, nicht äußern. Allerdings soll es nach der Begegnung ein Gespräch mit den Spielern geben.
Die Türkei zieht in den krieg - Nationalspieler salutieren
Nach dem späten Siegtreffer im EM-Qualifikationsspiel gegen Albanien am Freitag (1:0) durch Cenk Tosun salutierten der Everton-Profi und mehrere andere türkische Nationalspieler in Richtung Ehrentribüne. Zu einem Bild der Szene schrieb Tosun bei Instagram: "Für unsere Nation. Vor allem für jene, die für unser Land ihr Leben riskieren." Die Türkei startete am Mittwochabend eine Offensive gegen die syrische Kurdenmiliz in Nordsyrien. Die UEFA ermittelt wegen des Torjubels.
Tosun wurde in Wetzlar geboren und spielte in der Jugend wie der drei Jahre jüngere Can bei Eintracht Frankfurt. Tosun und Gündogan spielten gemeinsam in der deutschen U21, ehe sich der Stürmer für das Land seiner Eltern entschied. "Wahr ist, dass ich mich für meinen ehemaligen Teamkollegen gefreut habe", sagte Gündogan weiter. Die beiden sind befreundet, Tosun wohnte nach seinem Wechsel zu Everton im Januar 2018 in Manchester im selben Haus wie die City-Profis Gündogan und Leroy Sane sowie Teammanager Pep Guardiola.
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