Amateurfußball
BFV-Vorstand beschließt: Saison bis August ausgesetzt
23. April 2020, 12:30 Uhr aktualisiert am 13. August 2021, 17:19 Uhr
Nach der Zustimmung durch den Großteil der Vereine hat der BFV-Vorstand den Beschluss gefasst, die Amateurfußball-Saison ab September fortzusetzen.
Die Mehrheit der bayerischen Amateurvereine hat sich in einem Voting dafür ausgesprochen, nun hat der Vorstand des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) eine Entscheidung getroffen: Die aktuelle Saison wird nicht abgebrochen, sondern bis 31. August ausgesetzt. Danach soll sie - soweit durch die Coronasituation möglich - ab 1. September zu Ende gespielt werden. Das habe der Vorstand, der am Mittwochabend getagt hat, "nach eingehender Diskussion und intensiver Beratung sowie vor dem Hintergrund des am vergangenen Wochenende unter den Vereinen abgefragten Meinungsbildes einstimmig beschlossen", teilte der Verband am Donnerstag mit.
"Wir wollen keine Geisterspiele, wir wollen keine juristischen Streitigkeiten, wir wollen den fairen Wettbewerb und Entscheidungen auf dem Platz - nicht am grünen Tisch! Da aktuell aber niemand mit Gewissheit sagen kann, ob tatsächlich ab dem 1. September 2020 wieder gespielt werden kann, brauchen wir eine Lösung mit größtmöglicher Flexibilität. Für den BFV gibt es genau aus diesem Grund auch keine Alternative zum Vorschlag, die aktuelle Saison in jedem Fall zu Ende zu spielen, sobald das wieder möglich ist", sagte Verbandspräsident Dr. Rainer Koch.
In einer unter den bayerischen Clubs stattgefundenen Online-Umfrage stimmte rund eine Dreiviertel-Mehrheit für den Vorschlag des BFV-Vorstandes, die aktuelle Saison zu Ende zu spielen.
Verband gründet Arbeitsgruppen für offene Fragen
Viele Fragen sind allerdings weiter ungeklärt. Mit dem jetzt gefassten Beschluss habe der Vorstand einen Prozess angestoßen, der sicherstellen soll, dass unter Berücksichtigung rechtlicher und spieltechnischer Aspekte entsprechende Anpassungen in den BFV-Statuten vorgenommen und die drängenden Fragen der Clubverantwortlichen entsprechend gelöst werden können, so der Verband. Der Vorstand setze nsgesamt fünf sogenannte "Lösungs-Arbeitsgruppen" (LAG) ein, die sich um die Themenfelder "Vereinswechsel", "Spielbetrieb Erwachsene", "Spielbetrieb Juniorinnen und Junioren", "Meldungen und Fristen" sowie "Einbettung in Regularien" kümmern.
Dabei werden die Arbeitsgruppen personell mit ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern besetzt, hinzu kommen Funktionsträger mit Spielbetriebs-Erfahrung aus den Bezirken und Kreisen sowie hauptamtliches Personal aus den zuständigen Fachabteilungen der BFV-Zentrale in München. Auch Vereinsvertreter, die den Querschnitt der Mitgliedsvereine unter dem Verbandsdach abbilden, sollen gemäß dem Vorstandsbeschluss in diesen AGs mitarbeiten. Die komplette personelle Besetzung wird der BFV in der kommenden Woche veröffentlichen.
"Es gibt viele Fragen zu klären, unser Ziel ist es, schnellstmöglich fundiert zu Ergebnissen zu gelangen. Wir wollen und werden Antworten liefern. Wir werden aber alles feinsäuberlich abarbeiten müssen und wir werden keine Was-Wäre-Wenn-Diskussionen in der Öffentlichkeit führen", sagt BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher. "Klar ist auch, dass Gründlichkeit vor Geschwindigkeit geht. Trotzdem wollen wir möglichst rasch liefern, denn die Fragen sind drängend. Jeder will wissen, woran er ist. Und wir wollen mit unseren Antworten auch möglichst viele von denen überzeugen, die jetzt mit "Nein" gestimmt haben. Auch wenn wir wissen, dass am Ende nicht alle jubeln werden. Wir wollen Lösungen, die der größtmöglichen Mehrheit unserer Vereine in ganz Bayern gerecht wird. Deshalb werden alle Fragen mit der Maxime angegangen, unseren Vereinen höchstmöglichen Schutz zu bieten."