Nationalelf und FCB

Bayern-Abwehrchef Süle erklärt: Was ich an mir ändern muss


"Ich bin nicht durchtrainiert wie Lewy", sagt Burger-Fan Niklas Süle.

"Ich bin nicht durchtrainiert wie Lewy", sagt Burger-Fan Niklas Süle.

Von Tabitha Nagy

Niklas Süle spricht über seine Fitness, seine Führungsrolle beim FC Bayern als Abwehrchef und Vergleiche mit Mats Hummels.

Houston - Der Mann legte selbst Hand an. Steaks und Burger à la Süle. Bayern-Partner Paulaner hatte zum "Meet & Meat" mit Niklas Süle ins "International Smoke" am Citycentre Plaza von Houston geladen. Der 23-Jährige hatte großen Spaß, mit den Fans zu grillen, bei schwül-heißen Temperaturen jenseits der 30 Grad löschten die Fans ihren Durst mit einem kühlen Weißbier.

Süle: Abwehrchef beim FCB und in der Nationalelf

Auch sich selbst "grillte" Süle, zeigte sich in einer Medienrunde selbstkritisch. "Gegen Arsenal hat man gerade an meiner Person gesehen, dass die Frische und Fitness noch nicht ganz so da sind", erklärte der Abwehrspieler, der im ersten Test auf der US-Reise, dem 1:2 gegen den Premier-League-Klub, in manchen Situationen noch etwas schwerfällig wirkte. Was beim überzeugenden 3:1 gegen Real Madrid drei Tage später schon besser aussah. "Ich glaube, dass ich da einen Schritt nach vorne gemacht habe", meinte Süle, der in beiden Tests jeweils zur zweiten Halbzeit in die Partie kam. Dabei ist Süles großes Plus die angeborene Schnelligkeit - auch wenn das mit seinen 1,95 Meter auf den ersten Blick nie so wirkt.

"Ich bin nicht durchtrainiert wie Lewy (Mittelstürmer Robert Lewandowski; d. Red.), aber ich bin auch kein Fettsack. Ich bin halt relativ stämmig und hatte das Glück, dass ich relativ früh mit der Leichtathletik angefangen und da vielleicht ein paar Prozent herausgeholt habe."

In den letzten beiden Jahren hat der ehemalige Hoffenheimer sehr viel aus sich und seinem Leistungsvermögen herausgeholt, ist mittlerweile Abwehrchef bei Bayern und in der Nationalelf. Und laut Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge der "beste deutsche Innenverteidiger". BVB-Sportdirektor Michael Zorc hatte dagegen Rückkehrer Mats Hummels (30) auf diesen imaginären Thron gehoben. "Mir wurde das von Kumpels in einer WhatsApp-Gruppe geschickt. Ich gebe da wenig drauf", meinte Süle, "ich bin froh, wenn meine Leistung anerkannt wird, dann habe ich einen guten Job gemacht." Macht er. Und geht voran.

Mehr Verantwortung für Niklas Süle

"Ich will Verantwortung übernehmen, weil es meine dritte Saison ist, weil ich den nächsten Schritt in dieser Hinsicht gehen will und Verantwortung übernehmen muss. Ich denke, alle jungen Spieler können da noch einen Schritt nach vorne machen." Dabei denkt der gebürtige Frankfurter vor allem an den Jahrgang 1995 - mit Serge Gnabry, Leon Goretzka, Joshua Kimmich und eben Süle selbst.

Der Innenverteidiger ist jedoch eher ein leiser Leader. "Ich bin kein großer Lautsprecher, habe immer versucht, meinen Mitspielern mit meiner Leistung zu zeigen, dass auf mich Verlass ist. Auch mal mit einem Tackling, einer Grätsche. Neben dem Platz bin ich ein offener Typ, auf dem Platz mehr auf mich selbst fokussiert. Das muss ich vielleicht ein bisschen ändern, ich versuche das dieses Jahr", sagte Süle, "ich glaube, auch der Klub erwartet von mir, dass ich in dieser Hinsicht den nächsten Schritt mache." Tut er. "Süle wird diese Rolle übernehmen müssen. Er übernimmt sie in der Nationalmannschaft, und ich finde, dass er es da bislang gut gemacht hat. Das kann er auch bei Bayern München bewerkstelligen", sagte Rummenigge bei Sport1. Hier also Hummels, der neue, alte Leitwolf beim BVB. Dort Süle als doppelter Kommandeur, im FCB- und DFB-Trikot.

"Die beiden sollen sich durchaus eine Battle in der Bundesliga liefern, und dann werden wir sehen, wer die Nase vorne hat", meinte Rummenigge, "das muss für beide mit großer Motivation versehen sein." Am 3. August sieht man sich in Dortmund - zum Supercup. "Wir müssen da ein Zeichen setzen", fordert Süle. Sprach's und baute den nächsten Mega-Burger.

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