Überraschend, aber verdient

Wenig überzeugender EVR kassiert Weidener Ausgleich


Peter Flache und Kollegen könnten noch einen weiten Weg in der ersten Playoff-Runde vor sich haben.

Peter Flache und Kollegen könnten noch einen weiten Weg in der ersten Playoff-Runde vor sich haben.

Von Felix Hüsch

Die heimischen Anhänger unter den 2560 Zuschauern in der ausverkauften Hans-Schröpf-Arena durften nach 60 Minuten einen überraschenden aber verdienten 3:0 (1.0/0:0/2:0) Sieg feiern und somit den 1:1 Ausgleich in der best-of-five Serie. Durch einen Schlagschuss von Vaskovic gingen sie früh in Führung und der EVR knüpfte nahtlos an die schwache Leistung vom ersten Vergleich an. Als in der 51. Minute Ortolf auf 2:0 erhöhen konnte, war die Partie eigentlich entschieden. In der letzten Minute krönte Wiecki ins leere Gehäuse mit dem 3:0 die durchweg starke Leistung der Hausherren.

Trotz eines ausverkauften Stadions mit stimmgewaltigen Fans aus Weiden und fast 1000 Anhängern aus Regensburg war die ersten zwei Minuten des Spiels totale Stille im Rund. Nach einem Todesfall eines großen EVR-Fans einen Tag vor der Partie schlossen sich beide Lager zusammen und begannen ihre Gesänge erst nach 120 Sekunden. Auf dem Eis übernahm der EVW ziemlich schnell die Kontrolle, mit mehr Einsatz und Leidenschaft gingen sie in die Zweikämpfe, während die Gäste sich immer wieder festliefen oder mit Fehlpässen glänzten. Kam dennoch mal ein Schuss aufs Gehäuse von Fabian Hönkhaus, war dieser, im Gegensatz zu Spiel eins, ein sicherer Rückhalt.

Die Hausherren hatten in ihrem ersten Powerplay gleich zwei gute Gelegenheiten, scheiterten dabei an Brenner, genauso wie in der 10. Minute Stefan Ortolf. Beim nächsten Angriff war der EVR-Goalie dagegen machtlos. Nach einen Fehler im Aufbau kam Divisek frei zum Schuss, der Puck prallte von der Bande zurück genau auf den Schläger von Vaskovic, der den kranken Laliberte ersetzte, und der hämmerte die Scheibe unter die Latte. Die erste EVR-Überzahl endete danach auch ohne Gefahr für die Nordoberpfälzer, die nach Komplettierung sofort wieder zweimal fast das 2:0 erzielt hätten. Die Kabinenpredigt von Doug Irwin schien etwas geholfen zu haben, denn ins Mitteldrittel kamen seine Jungs dann besser und konnten sich endlich auch mal in der gegnerischen Zone festsetzen. Aber die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte weiterhin, Weidens Defensive warf sich mit allem was sie hatte in die Schüsse und Pässe. Dazu kam ein weiter sehr souveräner Hönkhaus, der gegen Böhm oder Stöber auf dem Posten war.

Weiden stand also etwas mehr unter Druck, konnte sich aber immer wieder befreien und sorgte so mehrmals auch für Gefahr vor Cody Brenner. In dem Stil ging es auch fast bis in die Schlussphase weiter. Erst hatte Regensburg wieder mal eine Überzahlmöglichkeit, die erneut sehr fahrig verspielt wurde, ganz anders die Blue Devils. Als Andreas Pielmeier auf der Strafbank saß, brachte die Abwehr die Scheibe nicht raus, so konnte Stefan Ortolf mit einem Schlenzer das 2:0 markieren. Danach spielten die Gastgeber sehr abgeklärt und kompakt den verdienten Sieg nach Hause, Wiecki erhöhte 47 Sekunden vor Ende sogar noch auf 3:0 als Brenner zu Gunsten eines sechsten Feldspielers seinen Kasten verlassen hatte. Der EVR dagegen blieb erstmals in dieser Spielzeit ohne eigenen Treffer. Spiel 3 in der Achtelfinalserie steigt am Mittwoch ab 20 Uhr wieder in Regensburg.