Kommentar
Strahlmeier-Wechsel steht bevor - Straubing Tigers verpassen große Chance
1. Januar 2015, 16:35 Uhr aktualisiert am 1. Januar 2015, 16:35 Uhr
Goalie Dustin Strahlmeier verlässt die Straubing Tigers am Saisonende. Dadurch verpasst der Club eine große Chance.
Es steht fest: Goalie Dustin Strahlmeier (23) wird die Straubing Tigers am Saisonende nach zwei Jahren wieder verlassen. Nach idowa-Informationen ist der Wechsel nach Schwenningen bereits in trockenen Tüchern, der Vertrag schon unterschrieben. Damit haben die Tigers eine sehr große Chance verpasst.
Denn Strahlmeier wurde mit seiner sympathischen Art nicht nur schnell zu einem Fanliebling in Niederbayern. Auch sportlich hat er sein Potential mehr als einmal unter Beweis gestellt. Jetzt geht es für Strahlmeier also nach Schwenningen. Dort wird er wohl keinen Vertrag bekommen haben, der für Straubing finanziell nicht zu stemmen gewesen wäre. Auch ist er dort nach Spekulation von schwäbische.de nur als zweiter Torhüter eingeplant. Dennoch entscheidet sich der junge Goalie, von Straubing wegzugehen, obwohl er grundsätzlich gerne geblieben wäre, ihm das Umfeld gepasst hat, wie zu hören ist.
Was also sind die Gründe? Ein wichtiger könnte die fehlende Wertschätzung innerhalb des Clubs sein. Dass er unter Larry Mitchell das Vertrauen genießt, kann man nicht behaupten. Selbst in einer Phase, in der Matt Climie fünf Gegentore binnen 24 Minuten in Iserlohn oder in Wolfsburg sieben Treffer in 42 Minuten hinnehmen musste, konnte man sich nicht dazu durchringen, einmal längerfristig auf Strahlmeier zu setzen. Zweimal durfte Strahlmeier drei Spiele in Folge von Beginn an ran, das war das Maximum. Stattdessen förderte man durch die ständige Rochade die Verunsicherung bei beiden Goalies, um sie anschließend auf den Pressekonferenzen regelmäßig zu kritisieren. Aber gerade bei einem jungen Goalie muss man auch einfach einmal über Fehler hinwegsehen, ihm das Vertrauen schenken.
Elffacher Meistertorhüter Helmut de Raaf als Trainer
Ein entscheidender Faktor könnte auch sein, dass in Schwenningen mit Helmut de Raaf ein elffacher Meistertorhüter als Trainer auf ihn wartet. In Straubing hat man seit dem Abgang von Bernie Englbrecht noch nicht einmal einen Torwarttrainer. Wie soll sich ein 23-Jähriger da wesentlich weiterentwickeln?
Dass die Verantwortlichen in Strahlmeier offenbar noch keine fixe Nummer eins gesehen haben - okay. Aber jetzt muss man ein Talent nach zwei Jahren ziehen lassen und kann noch nicht einmal behaupten, dass man es ernsthaft versucht hat. Und das, obwohl die Gelegenheit dazu da gewesen wäre. Denn mit Jason Bacashihua und Matt Climie hatte man jeweils einen Kontrahenten, der alles andere als überragend gehalten hat. Aber vielleicht fehlte es am Ende auch einfach am Mut, auf einen jungen deutschen Goalie zu setzen.