Eishockey
Raus aus dem Mittelmaß
22. November 2018, 18:22 Uhr aktualisiert am 22. November 2018, 18:42 Uhr
Die erste richtungsweisende Entscheidung ist schon vor dem Wochenende gefallen: Der EV Landshut hat den Vertrag mit seinem tschechischen Angreifer Miloslav Horava bis Saisonende verlängert. Das gab der Eishockey-Oberligist am Donnerstagmittag bekannt. In welche Richtung es im Klassement geht, steht indessen noch nicht fest. Die Partien am Freitag (19.30 Uhr) daheim gegen den EC Peiting und am Sonntag (18.45 Uhr) beim ECDC Memmingen sind nämlich alles andere als Selbstläufer.
Mit Zahlen und Statistiken ist es so eine Sache. Manch einer traut nur dem, was er selbst gefälscht hat. Der andere hält sich ganz strikt an das nüchterne Zahlengebilde, das er vor sich liegen sieht. Axel Kammerer gehört zumindest was die Leistungen seines EV Landshut anbelangt der zweiten Gruppe an: "Die Tabelle lügt nicht", urteilt der Cheftrainer. 29 Punkte hat der EVL und liegt damit - ohne Aussicht auf schnelle Verbesserung nach oben - auf Rang fünf, irgendwo im Mittelmaß. Genauso wie sich der EVL unterm Strich in dieser Saison bislang präsentierte: mittelmäßig.
Ursache dafür unter anderem: die miese Bilanz gegen die Top-Teams (zu denen eigentlich auch der EVL zählen sollte). Bis auf den Sieg in Garmisch gab's gegen Regensburg, Rosenheim, Peiting und Riessersee (alle vor Landshut platziert) fast nix zu erben. Oft waren die Rot-Weißen daran selbst schuld. Beim 1:2 nach Verlängerung daheim gegen Regensburg zum Beispiel versemmelten sie Chancen für vier Partien. Und in Peiting gaben sie zweimal eine Führung (3:1 und 4:3) aus der Hand - am Ende hieß es 4:5.
Ein Match, das sie am Gutenbergweg nicht vergessen haben. Und zumindest der Formkurve nach ist die Gelegenheit günstig, es den Oberbayern mal so richtig zu zeigen. Während der EVL zuletzt ein "Sixpack" schnürte, schwächelte Peiting und holte gegen Weiden und Riessersee nur einen Zähler. "Das ist trotz allem eine Topmannschaft", warnt Axel Kammerer. Die offiziellen Statistiken - ganz unverfälscht - unterstreichen diese These. Meiste Tore (83) - EC Peiting. Wenigste Gegentore (41) - EC Peiting. Bestes Powerplay (Erfolgsquote 31,6 Prozent) - EC Peiting. Beste Unterzahl (87,3) - EC Peiting. Topscorer der Liga (15 Tore, 13 Assists) - Milan Kostourek vom EC Peiting.
Zumindest in Sachen Topscorer haben auch die Landshuter was zu bieten: Miloslav Horava kommt auf 23 (10/13) Punkte. Dass sie den ursprünglich bis 31. Dezember befristeten Vertrag vorzeitig bis Saisonende verlängerten, ist da nur logisch. "Er passt hervorragend zu uns und wurde sofort zu einem echten Führungsspieler", sagt EVL-Geschäftsführer Ralf Hantschke: "Das ist nicht nur für unsere jungen Spieler von enormer Wichtigkeit."
Von denen am Wochenende erneut zwei fehlen: Luca Zitterbart (Sprunggelenk) und Marco Baßler (meldete sich am Donnerstag krank ab). Macht mit den Langzeitverletzten Max Hofbauer (trainiert immerhin schon wieder mit dem Team), Ales Jirik, Peter Abstreiter und David Wrigley wie zuletzt sechs Ausfälle. "Schön langsam kommen wir an unsere Grenzen", sagt Axel Kammerer. Der EVL wird daher mit drei Reihen spielen. Sowohl gegen Peiting als auch in Memmingen, das wie Landshut mit sechs Punkten aus der Länderspielpause kam und recht gut drauf ist.
EV Landshut:
Berger, Englbrecht; Ostwald, Zimmermann, Kronthaler, Alt, Nägele, Ettwein; Schmidpeter, Forster, Horava, Ehl, Fischhaber, Schinko, Pelletier, Sedlar, Stähle, Trinkberger, Leon Abstreiter.
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