Eishockey-Nationalmannschaft

NHL-Spieler können den Unterschied machen


Spielen bei der WM für die Eishockey-Nationalmannschaft: die beiden NHL-Profis Leon Draisaitl (vorne) und Dominik Kahun.

Spielen bei der WM für die Eishockey-Nationalmannschaft: die beiden NHL-Profis Leon Draisaitl (vorne) und Dominik Kahun.

Die Eishockey-Nationalmannschaft bereitet sich derzeit auf die WM vor. Die NHL-Spieler könnten dabei zum Schlüssel werden.

Ein klares Ziel für die anstehende Eishockey-Weltmeisterschaft wollten sich bei einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag in Deggendorf weder Bundestrainer Toni Söderholm noch die beiden NHL-Stars Leon Draisaitl und Dominik Kahun entlocken lassen. "Ich denke, es ist zu früh, um über Ziele zu sprechen", sagte Draisaitl. Wichtig sei, einen guten Start in die WM zu schaffen und sich schnell zu finden. Auch Kahun betonte die Wichtigkeit der Vorbereitung, um sich einzuspielen und Söderholm erklärte: "Wir können nur auf uns schauen. Wichtig ist das erste Spiel. Wenn wir am Ende mehr Spiele gewinnen als verlieren, dann haben wir Chancen aufs Viertelfinale."

Damit das gelingen kann, sind Draisaitl, Kahun sowie der dritte NHL-Spieler im DEB-Team, Korbinian Holzer, wichtige Bausteine. "Sie sind Spieler, die den Unterschied machen können", weiß Söderholm. Er will den Fokus aber nicht zu sehr auf die Akteure aus der besten Liga der Welt lenken. "Das sind drei sehr gute Spieler, aber sie sind Teil der Mannschaft und die Mannschaft ist bei mir immer an erster Stelle. Wenn wir nur mit Einzelspielern auflaufen, dann kriegen wir Probleme."

Kommen weitere NHL-Spieler?

Ob weitere NHL-Spieler noch zum Team stoßen, ist fraglich. "Es sieht nicht so aus, dass sie kommen", sagte Söderholm auf den Landshuter Tobias Rieder und Nico Sturm angesprochen. Ein Auge habe er allerdings noch auf die beiden Torhüter Thomas Greiss und Philipp Grubauer. "Beide sind Weltklasse-Torhüter", so der DEB-Coach, beide sind in den NHL-Playoffs aber noch vertreten.

Nicht mehr dabei sind in den Playoffs dagegen Leon Draisaitl und Dominik Kahun. Persönlich können beide jedoch auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Kahun wechselte im vergangenen Sommer in die NHL und schaffte es auf Anhieb zum Stammspieler bei den Chicago Blackhawks. Der ehemalige Münchner absolvierte alle 82 Hauptrundenspiele und sammelte dabei 37 Scorerpunkte (13 Tore, 24 Vorlagen). "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen", sagte Kahun. Die erste Saison sei gut verlaufen. "Das will ich jetzt in die Nationalmannschaft mitnehmen", so der Stürmer.

Draisaitls Traum-Saison

Eine Wahnsinns-Saison liegt hinter Leon Draisaitl. Er verbuchte über 100 Scorerpunkte und war mit 50 Saisontreffern zweitbester Torschütze der NHL - nur ein Tor hinter Alex Ovechkin. "Natürlich freue ich mich über eine solche Saison", sagte der 23-jährige Kölner, betonte aber auch: "Eishockey ist immer noch ein Teamsport." Entsprechend würde er gerne ein paar Punkte abgeben, um dafür in den Playoffs noch dabei zu sein. Dass die Endrunde erneut verpasst wurde, sei "natürlich frustrierend."

Draisaitl und Kahun haben in der Jugend zusammen für die Jungadler Mannheim gespielt. Man sei andauernd in Kontakt, berichtete Draisaitl. Die Harmonie der beiden könnte noch zu einem Schlüssel werden fürs Nationalteam. Erst einmal sind sie zwar in unterschiedlichen Reihen vorgesehen. Aber: "Leon und Dominik haben in der Vergangenheit schon zusammengespielt. Mit ihrer Art kann man sie immer zusammentun. Das kann eine Stärke sein, dass wir diese Möglichkeit noch zur Verfügung haben", sagte Söderholm.