"Konnte erst einmal nur grinsen"
Marcel Brandt erstmals für die Nationalmannschaft nominiert
1. April 2016, 16:25 Uhr aktualisiert am 1. April 2016, 16:25 Uhr
Als Belohnung für eine tolle Saison wurde der Dingolfinger Marcel Brandt erstmals für die Nationalmannschaft nominiert.
Die Straubing Tigers und Eishockeyprofi Marcel Brandt haben im vergangenen Jahr einen gerade erst verlängerten Vertrag wieder aufgelöst. Für das Eishockeytalent scheint das im Nachhinein ein Glücksfall zu sein. Denn der 23-Jährige wechselte zur Düsseldorfer EG, hat in dieser Saison alle Erwartungen übertroffen und wurde jetzt erstmals für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft nominiert.
Seine Vereinstrainer haben ihm am Dienstag die Nachricht überbracht. "Ich habe erst einmal fünf Minuten nichts gesagt, konnte nur noch grinsen und habe mich innerlich tierisch gefreut", erzählt der Niederbayer im Gespräch mit idowa. Er habe auch "überhaupt nicht damit gerechnet".
Eine verrückte Sache
Erst seit einigen Wochen spielt er in Düsseldorf als Verteidiger, ist eigentlich gelernter Stürmer. Das hat zunächst bei der DEG schon super geklappt und führte jetzt zur Nominierung für das DEB-Team. "Das ist schon eine verrückte Sache", muss auch Brandt lachend eingestehen, "es kommt mir fast so vor, als hätte ich mein Leben lang auf der falschen Position gespielt."
Am Dienstagabend kam es dann zum Telefonat mit Bundestrainer Marco Sturm. "Er hat gesagt, dass ich eine gute Saison gespielt und auch als Verteidiger einen tollen Job gemacht hätte und er mich aufgrund meiner harten Arbeit mitnehmen werde", berichtet Brandt. Die Nominierung gilt erst einmal nur für die Testspiele gegen Tschechien. In den nächsten vier Wochen wird sich entscheiden, wer auch mit zur WM darf. "Ich werde natürlich mein Bestes geben, gehe im Moment aber eher nicht davon aus, dass ich dabei sein werde", gibt sich Brandt bescheiden.
Dingolfinger nominiert Dingolfinger
Dass er nun unter Marco Sturm, der ja ebenfalls ein gebürtiger Dingolfinger ist, spielen darf, macht die Nominierung für Brandt noch einmal spezieller. "Er war schon immer mein Idol. Schon damals, als ich mit drei Jahren in Landshut das erste Mal Eishockey geschaut habe", erzählt Brandt, "Unsere Elternhäuser sind auch nicht weit voneinander entfernt. Deshalb ist es für mich etwas ganz Spezielles, wenn er an der Bande steht und ich von ihm lernen darf."
Sein Wechsel nach Düsseldorf hat sich für Brandt als Glücksfall erwiesen. "Am Anfang war es nicht ganz leicht, weit weg von der Familie und den Freunden zu sein", gibt der Dingolfinger zu. Deshalb sei der Beginn auch "etwas holprig" gewesen. Aber mit zunehmendem Vertrauen der Trainer hat er sich stetig gesteigert, hatte am Ende mit +11 den besten Plus/Minus-Wert der DEG aufzuweisen.
"Ich hatte das Glück, dass Christof Kreutzer und Tobi Abstreiter viel mit jungen deutschen Spielern arbeiten. Deshalb konnte ich nur davon profitieren." Die Nominierung für die Nationalmannschaft ist für ihn "die Krönung für die Saison." Ob man sich bei den Tigers mittlerweile über die Vertragsauflösung ärgert?