Punkterekord geknackt

EVR feiert klaren 5:1-Derbysieg gegen Deggendorf


Cody Brenner zeigte gegen seinen Ex-Club Deggendorf eine starke Leistung.

Cody Brenner zeigte gegen seinen Ex-Club Deggendorf eine starke Leistung.

Deutlich mit 5:1 setzte sich der EV Regensburg am Sonntag im Derby gegen den Deggendorfer SC durch.

Am Ende zeigten die Spieler des EV Regensburg auf dem Eis der Donau Arena sogar ihre Tanzkünste. Nach einem souveränen und eigentlich nie gefährdeten 5:1-Sieg im Derby gegen den Deggendorfer SC war die Freude groß beim bereits feststehenden Meister. Dabei unterstrichen die Oberpfälzer mit fünf verschiedenen Torschützen auch einmal mehr die Ausgeglichenheit ihn ihrem Kader.

Die entscheidende Situation war wohl in der 52. Minute. Regensburg führte zu diesem Zeitpunkt mit 3:1, als sich erst Mark Dunlop mit einer Spieldauerstrafe vorzeitig in die Kabine verabschiedete und wenig später auch noch Kevin Schmitt auf die Strafbank musste. Somit hatte der DSC zwei Minuten doppelte Überzahl und die perfekte Möglichkeit, um das Spiel noch einmal richtig spannend zu machen. Doch es kam anders. Die Gäste vertändelten die Scheibe, Jeff Smith war hellwach, fuhr alleine einen Konter und besorgte mit dem 4:1 die Entscheidung.

Gawlik: "Nicht verdient, zu gewinnen"

Von "eigener Dummheit" sprach DSC-Kapitän Andreas Gawlik nach dem Spiel, "bei fünf gegen drei darfst du nie so ein Tor kassieren. So haben wir es am Ende auch einfach nicht verdient, das Spiel zu gewinnen." Doch nicht nur im eigenen Powerplay zeigte Deggendorf Schwächen. "Der Hauptgrund für die Niederlage war unser Unterzahlspiel und dass wir zu oft auf der Strafbank waren", analysierte Gawlik. Acht Zwei-Minuten-Strafen sammelten die Jungs von Christian Zessack. Und so konnte der EVR durch zwei Überzahltore von Mark Dunlop (7.) und Benedikt Böhm (21.) die Weichen auf Sieg stellen.

Auf der anderen Seite ließen die Regensburger kaum Gefährliches zu. Kam dann doch einmal ein Puck auf das EVR-Gehäuse zugeflogen, war Cody Brenner stets zur Stelle. Bis auf einmal in der 36. Minute, als Radek Hubacek alleine auf ihn zulief und den einzigen Deggendorfer Treffer erzielte.

Brenner war bis Samstag noch beim Fünf-Nationen-Turnier der U19-Nationalmannschaft in Deggendorf. Die Umstellung fiel dem jungen Goalie allerdings nicht schwer. "Am Torwartspiel ändert sich nichts, es geht mehr um die mentale Vorbereitung", sagt er. Wenngleich er natürlich auch Unterschiede zwischen dem internationalen Juniorenturnier und der Oberliga ausgemacht hat: "In der Oberliga wird nicht so schnell gespielt, dafür haben die Spieler hier mehr Erfahrung und spielen abgezockter."

Brenner hält hinten, Drews trifft vorne

Sein zehntes Saisonspiel machte der 19-Jährige am Sonntag. "Ich finde es klasse, dass ich von Doug Irwin oft die Chance bekomme, zu spielen", sagt Brenner und fügt hinzu: "Das ist nicht bei jedem Trainer so." Er zahlt das Vertrauen des Trainers aber auch zurück, zeigte auch gegen Deggendorf eine starke Leistung. "Wie jeder Torwart will ich meiner Mannschaft die Chance geben, zu gewinnen. Das ist mir gelungen", schätzte er selbst ein. Und gegen den DSC war es für Brenner sowieso ein ganz besonders Spiel, spielte er doch bis 2013 selbst noch bei den Niederbayern. "Es ist immer eine besondere Ehre, gegen die alten Teamkollegen zu spielen, da ist man noch einen Tick mehr motiviert."

Ebenso wie Brenner war auch Stürmer Yannick Drews bis Samstag in Deggendorf und lief am Sonntag wieder im EVR-Trikot auf. Der Youngster fügte sich nahtlos ein und erzielte sogar einen Treffer zum 5:1-Endstand. Für einen Feldspieler ist die Umstellung zwischen Junioren- und Erwachsenen-Eishockey wohl noch größer. "Aber da gewöhnt man sich schnell wieder daran, das hat vielleicht einen Wechsel gedauert", so Drews. Wenngleich er schon deutliche Unterschiede ausgemacht hat. "Auf internationalem Niveau wird viel schneller und intensiver gespielt. Die Spieler in der Oberliga sind dagegen aufgrund ihrer Erfahrung cleverer."

Lob bekamen die beiden Talente nach dem Spiel auch von Trainer Doug Irwin. Gerade Drews hatte im Spiel eine große Aufgabe. Er ersetzte in der ersten Reihe den angeschlagenen Top-Scorer Nicola Gajovsky. "Yannick hat ein sehr gutes Spiel gemacht", so der EVR-Chefcoach. Und auch Cody Brenner sei "richtig gut" gewesen. Mit dem Sieg gegen Deggendorf hat der EV Regensburg nun 104 Punkte auf dem Konto und damit den Oberliga-Rekord geknackt. Vier Spiele stehen nun noch an in der Hauptrunde und gerade das nächste Wochenende mit Spielen gegen Landshut und Bayreuth hat es in sich. Dann geht es in die Playoffs. Und wer weiß, vielleicht sieht man die EVR-Cracks dann ja noch das ein oder andere Mal auf dem Eis tanzen.