DSC-Spieler im Interview

Erik Gollenbeck: "Bin froh, dass es jetzt losgeht"


Erik Gollenbeck freut sich auf seine erste Saison beim Deggendorfer SC.

Erik Gollenbeck freut sich auf seine erste Saison beim Deggendorfer SC.

Von Magnus Rötzer

Der Deggendorfer SC startet am Sonntag in die neue Oberliga-Saison. Neuzugang Erik Gollenbeck blickt im Interview voraus.

Erik Gollenbeck kam im Sommer von DEL2-Vertreter EV Landshut zum Deggendorfer SC. Dort will der gebürtige Sachse nun in der Oberliga angreifen. Im idowa-Interview spricht der 25-Jährige über die Vorbereitung, die Trainingsbedingungen in Deggendorf und das straffe Programm zum Auftakt.

Herr Gollenbeck, am Sonntag geht für Sie und den Deggendorfer SC die Saison los. Wie groß ist die Vorfreude auf den Saisonstart?
Erik Gollenbeck: Die ist riesig. Es ist Zeit, dass es endlich mal losgeht. Die Sommerpause und die Vorbereitung waren ganz schön lang. Es ist gut, dass man jetzt wieder ein Ziel vor Augen hat. In der Vorbereitung war alles noch so unsicher. Man hat trainiert und wusste nicht, wann es los geht. Deswegen ist es gut, dass wir den Sonntag nun als Ziel vor Augen haben.

Lange war unklar, wann und ob die Saison überhaupt stattfinden kann. Wie geht man als Spieler mit dieser Unsicherheit um?
Gollenbeck: Es ist einfach extrem schwierig, wenn man kein genaues Ziel vor Augen hat. Aber man muss sich trotzdem bestmöglich vorbereiten. Man hat eventuell sogar einen Vorteil, weil man sich länger vorbereiten kann und mehr Zeit hat, als Mannschaft zusammenzufinden. Aber ich bin natürlich froh, dass es jetzt losgeht.

Wie bewerten Sie die Vorbereitung?
Gollenbeck: Eigentlich gut. Wir hatten zwar ein, zwei Spiele dabei, in denen wir noch ein paar Probleme hatten, vor allem gegen die Zweitliga-Teams. Aber im Großen und Ganzen kann man schon sagen, dass wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert haben, dass wir sehr gut vorbereitet sind und dass wir gut in die Saison starten können.

Gegen Landshut hat der DSC vor allem in der Defensive Schwächen offenbart. Welche Kenntnisse konnten Sie aus dieser Partie ziehen?
Gollenbeck: Das Spiel gegen Landshut war jetzt nicht unsere beste Partie. Wir haben Videoanalyse zu den Gegentoren betrieben und der Trainer hat uns unsere Fehler aufgezeigt. Das hilft dann enorm, um das System zu stärken und nach vorne zu schauen.

Nachdem in der Vorbereitung wieder vor Zuschauern gespielt werden konnte, müssen die Ränge jetzt doch vorerst leer bleiben. Wie bewerten Sie die Entscheidung von Seiten der Politik?
Gollenbeck: Die Sicherheit steht natürlich im Vordergrund, ohne Frage. Wir sind einfach froh, dass wir überhaupt spielen können, dass wir unser Geld bekommen und dass der Verein durch die SpradeTV-Einnahmen die fehlenden Zuschauereinnahmen ein bisschen kompensieren kann. Natürlich wird es schwierig, wenn der Zustand dauerhaft so bleibt. Aber ich denke, wenn man das ein, zwei Monate so durchzieht, dann haben wir Spieler was davon und die Fans können die Spiele trotzdem verfolgen. Nichtsdestotrotz hoffen wir natürlich, dass wieder so viele Fans wie möglich ins Stadion dürfen.

Mit welchen Zielen gehen Sie und der Deggendorfer SC in die Saison?
Gollenbeck: Als Ziel wurde, glaube ich, Top vier ausgegeben. Ich denke, dass wir vom Kader her zu den Favoriten gehören. Aber wir werden erst nach ein paar Wochen sehen, was die Saison bringt und wie wir dastehen werden.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Finally back on track #keepsmiling

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Sie sind nun einige Monate beim DSC. Wie haben Sie den Eishockey-Standort Deggendorf bislang wahrgenommen?
Gollenbeck: Ich bin schon seit Juni da und trainiere mit denen, die schon hier wohnen. Dadurch kommt man mit den Einheimischen auch schon gut klar. Ich bin hauptsächlich deswegen früher gekommen, weil man hier mit dem Stadion und dem Kraftraum optimale Trainingsbedingungen hat. Das ist bei Oberliga-Teams nicht alltäglich, dass man solche Voraussetzungen hat. Von der Stadt bin ich auch begeistert. Ich fühle mich wohl und man kann hier gut arbeiten.

Kurzer Abstecher in Ihre Vergangenheit: Sie haben 2013/14 in den USA in der North American Hockey League gespielt. Was haben Sie aus dieser Zeit, weit weg von zuhause, mitgenommen?
Gollenbeck: Es war eine tolle Erfahrung. Man lernt, mit gewissen Rückschlägen umzugehen, wenn man auf sich alleine gestellt ist. Was das Eishockey betrifft, war es ein komplett anderer Spielstil, es war viel körperlicher. Gesamt betrachtet hilft es einem ungemein, wenn man so viele Erfahrungen wie möglich sammeln und diese später dann mit einbringen kann.

Warum haben Sie sich damals für diesen Schritt in die Vereinigten Staaten entschieden?
Gollenbeck: Es war schon immer mein Ziel, Eishockey mit einem einigermaßen guten Schulabschluss zu verbinden. Diese Möglichkeit habe ich in Amerika gesehen. Ursprünglich war geplant, den Weg über das College zu gehen, in einer hochklassigen Liga zu spielen, aber trotzdem ein Studium abzuschließen. Das hat leider aufgrund von Verletzungen nicht geklappt, aber ich habe es in Deutschland dann auf die Reihe bekommen, in Crimmitschau zu spielen und nebenbei zu studieren.

Zurück in die Gegenwart: Coronabedingt DEL-Spieler vorübergehend bei Oberliga-Teams im Einsatz. Was halten Sie von dieser Entwicklung?
Gollenbeck: In erster Linie finde ich es gut, weil es mehr Niveau in die Liga bringt. Andererseits verfälscht es schon irgendwo ein bisschen die Teamleistung. Ich denke allerdings nicht, dass zwei Spieler einen großartigen Unterschied machen, wie man auch bei unserem Testspiel gegen Passau gesehen hat. Eine gute Mannschaft gewinnt immer gegen zwei gute Spieler.

Am Sonntag geht's für Deggendorf zum Saisonauftakt gegen Weiden: Wie schätzen Sie die Blue Devils ein?
Gollenbeck: Weiden durfte man noch nie unterschätzen. Die waren schon immer gut. Aber ich denke, wir sind in jedem Fall gut aufgestellt und können uns auf den Saisonstart freuen.

Während Sie am Sonntag das erste Ligaspiel absolvieren, hat Weiden bereits am Freitag die erste Partie. Vor- oder Nachteil?
Gollenbeck: Weder noch. Klar, wir haben etwas mehr Zeit, uns speziell auf diesen Gegner vorzubereiten, und sind dann am Sonntag frisch. Aber ich denke, das wird keinen großen Unterschied machen.

Die Saison beginnt gleich mit vier Spielen in sieben Tagen. Wird das anstrengender für den Körper oder für den Kopf?
Gollenbeck: Es wird sowohl körperlich als auch mental anstrengend. So einen Rhythmus sind wir von der Vorbereitung nicht gewohnt. Es sind auch Spiele ausgefallen. Es wird schwierig, in diesen Rhythmus reinzukommen. Aber unser Trainer ist gut darin, uns mental und körperlich für jedes einzelne Spiel gut vorzubereiten.