Deutschland-Cup
Die Großen sind zu groß für die deutschen Eishockey-Frauen
12. November 2023, 20:54 Uhr
Mit der zweiten deutlichen Pleite in Folge haben sich die deutschen Eishockey-Frauen beim Deutschland-Cup verabschiedet - begleitet von aufmunterndem Applaus vor großer Kulisse. Das Team von Bundestrainer Jeff MacLeod unterlag zum Abschluss des Vierländerturniers 0:8 (0:3, 0:1, 0:4) gegen den WM-Dritten Tschechien und belegte den dritten Rang. Vor 3007 Fans in Landshut hielt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) gegen den ungeschlagenen Turniersieger zwar phasenweise mit, am Ende wurde dennoch ein Klassenunterschied deutlich.
"Wir haben gezeigt, dass wir noch nicht über 60 Minuten, aber doch phasenweise, mit einem Team wie Tschechien mithalten können. Am Ende ging uns etwas die Energie verloren und dann haben wir die Gegentore hinnehmen müssen", bilanzierte Bundestrainer Jeff MacLeod. "Zum Turnier möchte ich gerne sagen, dass wir Landshut und dem DEB sehr dankbar für dieses gemeinsame Turnier sind. Die Fans waren wirklich unglaublich und haben uns mit der Stimmung positiv überwältigt."
Der Start gegen Tschechien misslang gründlich: In Unterzahl wegen zu vielen Spielerinnen auf dem Eis kassierte das DEB-Team schon früh das 0:1 durch Noemi Neubauerova (6.). Sara Cajanova erhöhte wenig später (9.). 15 Sekunden vor Drittelende nutzte Denisa Krizova eine Unaufmerksamkeit in der deutschen Abwehr zum dritten Tor. Im Mittelabschnitt steigerte sich die deutsche Mannschaft um die künftige Profitorhüterin Sandra Abstreiter deutlich. Doch die Chancen, auch in zweimaliger Überzahl, blieben ungenutzt - auf der Gegenseite traf Vendula Pribylova (40.). Krizova (41.), Barbora Jurickova (50.), Tereza Plosova (51.) und Katerina Mrazova (57.) sorgten im Schlussabschnitt für klare Verhältnisse.
Die DEB-Frauen, Achte bei der WM im April in Kanada, waren mit einem 1:0 gegen Dänemark in ihr erstes gemeinsames Turnier mit den Männern gestartet - vor 1028 Fans. Beim 1:8 gegen den Olympiadritten Finnland sahen schon 1667 zu, am Samstag dann über 3000. "Das sind keine 25 Zuschauer, das sind nicht nur Eltern, die hier im Stadion sind. Das ist ein Riesen-Credit für die Mädels. Das ist einfach unbezahlbar. Das hier ist eine Kulisse, vor der möchtest du spielen", sagte die frühere Nationalspielerin Ronja Jenike als Expertin bei MagentaSport.
Am Freitag hatte Torhüterin Chiara Schultes (18) aus Tirschenreuth, die lange beim EHC Straubing spielte und nun für den EV Regensburg aufläuft, ihr Nationalmannschaftsdebüt gegeben, das sie sich freilich anders vorgestellt hätte. "Wir können viel aus dem Spiel lernen", sagte die 18-Jährige. (sid/red)