Hager neuer Kapitän
Die CHL-Gegner des EHC München im Check
29. August 2019, 6:26 Uhr aktualisiert am 29. August 2019, 6:26 Uhr
Für die AZ stellt Experte Basti Schwele die Gegner des EHC in der Champions Hockey League vor. Patrick Hager ist neuer Kapitän bei den Münchnern.
München - 5. Februar 2019, Göteborg. Dieses Datum, dieser Ort genügen, um die Motivation des EHC Red Bull München für die neue Saison in der Champions Hockey League zu beschreiben. Mit 1:3 verloren die Red Bulls damals nach einer grandiosen Reise durch Europa das Endspiel gegen die heimischen Frölunda Indians.
Eine Pleite, die geschmerzt hat - trotz oder gerade wegen der tollen Leistungen in der gesamten CHL-Saison. Und so sagt Trainer Don Jackson vor dem Start der Gruppenphase gegen den HC Ambri-Piotta aus der Schweiz (Donnerstag, 19.30 Uhr, Sport1 live): "Wir wollen den nächsten Schritt gehen und die Champions League gewinnen."
Schwele: "Jackson misst sich nur an Titeln"
Eine Einstellung, die typisch für Jackson ist. "Er misst sich selber nur an Titeln", sagt Eishockey-Experte Basti Schwele, der das Spiel für Sport1 kommentieren wird, der AZ. "Zwei verlorene Finals in einem Jahr, das ist nicht das, was Don Jackson für eine gute Saison hält. Ich finde diese Einstellung super. Es macht Jackson so erfolgreich, dass er jeden Wettbewerb spielt, um ihn zu gewinnen."
Neuer Kapitän: Patrick Hager folgt auf Michael Wolf
Dieser Ehrgeiz eint ihn mit Patrick Hager. Der 30-jährige Nationalspieler, der seit zwei Jahren das Trikot der Red Bulls trägt, wurde von der Mannschaft zum neuen Kapitän und Nachfolger von Michael Wolf gewählt, seine Stellvertreter sind Keith Aulie und Yannic Seidenberg.
Eine Wahl, die Jacksons Geschmack treffen dürfte. "Patrick Hager ist einer, der hin und wieder polarisiert. Er ist sehr meinungsstark, was Jackson sehr schätzt", sagt Schwele. "Die Nachfolge von Michi Wolf, der meiner Meinung nach ein sehr guter Kapitän für diese Mannschaft war, ist sicherlich alles andere als leicht. Aber Hager hat es drauf. Er ist die richtige Wahl."
CHL: EHC München erwischt "relativ schwere Gruppe"
Hager also soll das Team anführen, das versucht, den europäischen Siegeszug der Vorsaison zu wiederholen. "Ich glaube, dass es schwer wird, wieder so weit zu kommen", meint Schwele. Gleich in der Vorrunde habe der EHC eine "relativ schwere Gruppe" erwischt.
Für die AZ stellt Basti Schwele die Gruppengegner des EHC vor...
HC Ambri-Piotta
"Dieser Klub ist fast einzigartig in Europa, absoluter Kult", sagt Schwele über den Klub aus dem Tessin, der als Fünfter der Schweizer Liga sein CHL-Debüt feiert. "Zwei Dörfer mit wenigen hundert Einwohnern, und es kommen im Schnitt fast 6.000 Zuschauer. Wer einmal dieses Stadion in Ambri gefühlt, die Hymne La Montanara gehört hat, wenn Ambri gewinnt, der bekommt Gänsehaut, wenn er dran denkt. Der Klub lebt stark von seinen Fans, es werden auch 600 bis 800 Anhänger aus der Schweiz mitkommen nach München. Dieser ganz eigene Charakter des Klubs, das wilde, non-konforme italienische Eishockey, könnte durchaus überraschen."
HC 05 Banska Bystrica
Der dreimalige slowakische Meister (2017 bis 2019), der zuletzt zweimal in der Vorrunde der CHL scheiterte, ist schwer einzuschätzen. "Ich bin der Meinung, dass die deutsche Liga stärker ist als die slowakische", sagt Schwele. Der in Deutschland bekannteste Spieler ist Torhüter Tyler Beskorowany, der früher für Düsseldorf und Nürnberg spielte.
Färjestad BK
Der schwedische Rekordmeister und Hauptrundensieger der Vorsaison kam bisher nie über das Achtelfinale der CHL hinaus - ist aber dennoch zur europäischen Spitzenklasse zu zählen. "In Schweden wird außerhalb der russischen KHL das beste Eishockey in Europa gespielt. Auf taktischer, läuferischer, technischer Seite sind die Schweden noch eine Stufe besser als das Eishockey in Mitteleuropa", so Schwele.
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