Im ersten WM-Viertelfinale seit fünf Jahren steht die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft vor einer riesigen Herausforderung. Gegner am Donnerstag in Moskau ist Gastgeber Russland.

DER GEGNER: Ist 27-facher Weltmeister, Rekordchampion und Topfavorit - und nur mit Stars besetzt. Der Superstar des Teams ist Alexander Owetschkin. Nach einem 0:3 im ersten Vorrundenspiel gewannen die Russen alle folgenden sechs Partien. Zum Abschluss demonstrierten sie beim 4:1 gegen Schweden mit mächtig Offensivwirbel ihre Klasse. "Da haben die Russen ein Feuerwerk abgerufen", sagte DEL-Toptorjäger Patrick Reimer. Der Gastgeber steht unter Druck, es zählt nur der Titel. Schmerzlich war das Finale 2015 in Prag, als die Sbornaja mit 1:6 von Kanada gedemütigt wurde.

DIE AUSGANGSLAGE: Erstmals seit fünf Jahren steht die deutsche Auswahl wieder unter den Top Acht. Bundestrainer Marco Sturm hat für positive Stimmung gesorgt. Gegen Russland ist Deutschland aber krasser Außenseiter. Ein Sieg wäre eine Sensation. "Das ist wie 1860 München gegen Barcelona", sagte Korbinian Holzer über das Duell.

DIE STATISTIK: Von 36 WM-Duellen hat die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes nur eins gewonnen: 2011 in der Vorrunde in Bratislava mit 2:0. Das bislang letzte WM-Duell vor zwei Jahren in Minsk endete mit 3:0 für die Russen. Die höchste Niederlage war ein 2:18 im Jahr 1973. Die Torbilanz insgesamt lautet 44:257.

DAS SAGT DER TRAINER: "Es wird bestimmt eine gigantische Stimmung", sagte Bundestrainer Marco Sturm. "Wir sind hier, um zu gewinnen."

DAS SAGT DER NHL-PROFI KORBINIAN HOLZER: "Das ist doch das, wofür man Eishockey spielt. Das ist doch das, wofür wir alle hier sind", sagte der Verteidiger. "Wenn man da keinen Bock hat, auf das Spiel, dann weiß ich auch nicht."

DER AUSBLICK: Scheidet Deutschland aus, werden alle froh sein, nach Hause zu kommen. Mit dem Halbfinale würde es am Samstag weitergehen. Sonntag sind das Spiel um Platz drei und das Finale angesetzt.