Zweijähriges Pilotprojekt

So helfen Feuerwehren im Kreis Regensburg bei medizinischen Notfällen

Zehn Feuerwehren aus dem Landkreis Regensburg beteiligen sich am Pilotprojekt CPR-Teams. Das Ziel besteht darin, die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gut zu überbrücken.


Von links: Professor Dr. Carsten Jungbauer; kniend: Patrick Eisfeld und Daniel Edlbauer, FFW Lappersdorf; Christian Hauner, Bürgermeister Markt Lappersdorf; Landrätin Tanja Schweiger; Stefanie Dechant und Gabriel Böhm, FFW Heitzenhofen; dahinter in Uniform: Vertreter der zehn teilnehmenden Feuerwehren aus Alteglofsheim, Brennberg, Hainsacker, Heitzenhofen, Kallmünz, Lappersdorf, Mintraching, Pielenhofen, Sünching und Wolfsegg.

Von links: Professor Dr. Carsten Jungbauer; kniend: Patrick Eisfeld und Daniel Edlbauer, FFW Lappersdorf; Christian Hauner, Bürgermeister Markt Lappersdorf; Landrätin Tanja Schweiger; Stefanie Dechant und Gabriel Böhm, FFW Heitzenhofen; dahinter in Uniform: Vertreter der zehn teilnehmenden Feuerwehren aus Alteglofsheim, Brennberg, Hainsacker, Heitzenhofen, Kallmünz, Lappersdorf, Mintraching, Pielenhofen, Sünching und Wolfsegg.

Von Redaktion Wörth

Beim Pilotprojekt CPR-Teams der Feuerwehren im Landkreis Regensburg werden parallel zum Rettungsdienst ausgewählte Feuerwehren bei einem Notfall alarmiert, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. CPR steht für cardiopulmonary resuscitation und meint die Herz-Lungen-Wiederbelebung bei einem Atem- oder Kreislaufstillstand.

Aus dem Landkreis Regensburg nehmen zehn Feuerwehren an dem zweijährigen Pilotprojekt teil, und zwar aus Alteglofsheim, Brennberg, Hainsacker, Heitzenhofen, Kallmünz, Lappersdorf, Mintraching, Pielenhofen, Sünching und Wolfsegg. Nun wurde das Pilotprojekt für den Landkreis Regensburg von Vertretern der Feuerwehren und des Rettungsdienstes in Lappersdorf offiziell vorgestellt.

Warum Feuerwehren?

Die Rettungswachen im Rettungsdienstbereich Regensburg bilden ein dichtes Netz. Dennoch liegen die Anfahrtszeiten oft knapp an der Grenze der vorgeschriebenen Hilfsfrist von etwa zwölf Minuten. "Ziel der CPR-Teams der Feuerwehren im Landkreis ist es, das therapiefreie Intervall bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu minimieren, denn die Feuerwehren sind aufgrund der Nähe oft schneller vor Ort als der Rettungsdienst", erklärt Dr. Markus Werkmann, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Rettungsdienstbereich Regensburg. Bereits in 14 Einsätzen konnte auf diese Weise seit dem Projektstart am 1. April 2023 die Zeit des therapiefreien Intervalls deutlich verkürzt werden. Bei all diesen Einsätzen waren die Feuerwehren zuerst vor Ort und halfen dem Patienten. "Weil bei einem Herzstillstand jede Sekunde zählt, bis der Rettungsdienst kommt, kann man von einem Meilenstein in der Notfallversorgung für unsere Patienten in Stadt und Landkreis sprechen. Ein herzliches Vergelt's Gott allen, die sich an diesem Pilotprojekt beteiligen und zu seinem Erfolg beitragen", sagt Landrätin Tanja Schweiger. Die Pilotphase dauert zwei Jahre. In dieser Zeit werden die Einsätze der CPR-Teams evaluiert - die Einsatzkräfte und die Integrierte Leitstelle Regensburg können Erfahrungen sammeln. Anschließend kann ein Konzept erstellt und das Projekt auf weitere Feuerwehren sowie den gesamten Rettungsdienstbereich ausgeweitet werden. Vergleichbare Projekte gibt es bereits in den Landkreisen Cham und Kelheim.

Und wie werden die Feuerwehrleute ausgebildet?

Sie werden in ihrer Grundausbildung bereits in Erster Hilfe und in Reanimationsmaßnahmen geschult. Zudem verfügen die teilnehmenden Wehren über einen Defibrillator, der in den Fahrzeugen bei allen Feuerwehreinsätzen mitgeführt wird. Zusätzlich zur Grundausbildung werden die im Projekt eingesetzten Helfer regelmäßig im Umgang mit dem Defibrillator und der Reanimation geschult. Die Schulungen finden zusätzlich zu den regelmäßigen Übungsabenden der Feuerwehr statt. Darüber hinaus wurden alle Feuerwehren durch den Kreisfeuerwehrarzt Dr. Christoph Plank und den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, Dr. Markus Werkmann, gesondert auf die speziellen Einsatzsituationen vorbereitet. Für die Ausbildung, Schulung und Organisation stehen die beiden Ärzte den Einsatzkräften immer zur Verfügung.

Keine Konkurrenz zu den mobilen Rettern

Die CPR-Teams stellen keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zum System der mobilen Retter dar. Mobile Retter sind qualifizierte Ersthelfer, die sich ehrenamtlich engagieren und durch die örtliche Nähe oft schneller als der Rettungsdienst vor Ort sind. "Im Idealfall kommt ein Nachbar als mobiler Retter und wird zeitnah von den professionell geschulten und ausgerüsteten Helfern der Feuerwehr unterstützt", so Professor Dr. Carsten Jungbauer von den mobilen Rettern.